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Sigma 70-200mm f/2.8 EX DG HSM II - Noch ein erster Eindruck
Hallo,
nach langen Überlegungen habe ich mir gestern endlich ein neues Teleobjektiv gekauft. Zur Auswahl standen: Sigma 70-200, Sony 70-200, Tamron 70-200 und Sony Zeiss 135. Alle hatte ich bereits auf der Photokina sowie verschiedenen Usertreffen ausprobiert. Nun die Entscheidung lag zum Schluss zwischen dem 135er Zeiss und dem Sigma 70-200. Das Sony wäre teurer als das Zeiss, zwar flexibler aber nicht so lichtstark. Das Tamron ist ausgeschieden, da mit der AF nicht gereicht hat. Da Sigma es mittlerweile abverkauft, konnte ich es gestern für rund 600€ bei einem Fachhändler vor Ort in Ruhe testen und kaufen. Ich war mir also sicher, keine Gurke zu bekommen, hab 3 Jahre Garantie darauf und habe nichtmal die Hälfte des Sonys oder des Zeiss bezahlt. Für das gesparte Geld kommt dann demnächst vielleicht noch ein 85/1.4 oder ein Sigma 50/1.4. Nun aber zu dem Objektiv... Haptik: Schon der erste Eindruck im Laden war gut. Das Objektiv ist solide gabaut, es ist stabil und wirkt robust (einzig die Gegenlichtblende könnte für meinen Geschmack etwas größer und stabiler sein). Das EX Finish gefällt mir sehr gut, es stimmt aber, dass die Fingerabdrücke deutlich auffallen. Der Zoomring ist für mich genau richtig, die Position stört sich zwar etwas mit der Stativschelle, jedoch lässt sich diese Problemlos abnehmen oder verdrehen (natürlich nicht auf dem Stativ). Der Zoom selbst läuft sehr geschmeidig, lässt sich sehr genau einstellen und der Weg ist weder zu lang noch zu kurz. Der Fokusring ist genial. Butterweich, nicht zu leichtgängig, großzügig ausgelegt und genau einzustellen. An der A700 mit Batteriegriff ist das Objektiv gut ausbalanciert. Es ist schon recht schwer, was ich persönlich aber als Vorteil ansehe, da man mit dieser Kombination die Kamera sehr ruhig halten kann. Schärfe: Gleich vorweg, mir ist der Gesamteindruck von Bildern wichtiger als der letzte Rest irgendwie messbarer Schärfe. Natürlich ist es entscheident, wie gut ein Objektiv abbildet, aber wenn die Unterschiede auf einer guten A4 Ausbelichtung nicht mehr zu sehen sind, so sind sie für meine Zwecke zu vernachlässigen. Das Sigma Objektiv hat mich bisher in diesem Gesamteindruck sehr überzeugt. Bereits bei Offenblende bildet es schon schärfer ab als mein Minolta 28-75/2.8. Im unteren Brennweitenbereich bis ca 150mm würde ich es als sehr gut einstufen, darüber offen immernoch als gut. Abgeblendet auf f/4 ist es direkt wieder sehr gut, für mich besteht der beste Kompromiss (für Portraits zB) in f/3.5. Um zwei Stufen abgeblendet auf f/5.6 oder mehr zeigt sich eine Schärfe, die es mit so einigen Festbrennweiten aufnehmen kann. Mit meinem 50/1.7 und 24/2.8 (Minolta) kann es da sicher mithalten. Die Schärfentiefe bei 200mm und f/2.8 ist schon sehr, sehr klein. Bis f/4 ungefähr fallen kleinste Fehlfokussierungen (zB Augenbraue statt Auge) stark auf und erwecken schnell den Eindruck, das Objektiv sei nicht scharf. Kontrast/Flares: Der Kontrast ist schon bei Offenblende gut, auch besser als mein Minolta 28-75, nimmt jedoch schon bei f/3.5 nochmal sichbar zu. Ab da ist er sehr gut. Gegenlichtaufnahmen konnte ich noch nicht allzugut testen, jedoch hatte ich gestern abend bei tiefstehender Sonne keine Probleme mit Flares oder Ähnlichem. Bokeh: Wunderbar! Sehr weich, Spitzlichter schön rund, keine Doppelkanten, auch bei unruhigem Hintergrund. Bei 200/2.8 einfach perfekt. Für ein Zoom wohl das beste, das ich bisher gesehen habe und auch ein wichtiger Kaufgrund für mich. Besser als das Tamron, besser als das Sony. Hier muss man allerdings sagen, dass Bokeh immer eine sehr (!) subjektive Sache ist, die schwer messbar ist. Sonstiges/Optik: Mit der Verzeichnung habe ich mich noch gar nicht auseinandergesetzt. Für mich ist sie das unwichtigste eines Objektivs, vielleicht auch, weil sie sich so leicht korrigieren lässt. Wer viel Architektur u.ä. fotografiert, kann das natürlich anders sehen ![]() Schon auffälliger sind bei diesem Objektiv die CAs, und hier zeigt sich das Sigma bei Offenblende im obenen Telebereich auch klar schlechter als die Konkurrenz. Die Farbsäume sind allgemein zwar sichtbar, jedoch nicht stark auffallend. Ausnahmen gibt es in bestimmten Situationen, wie zB. eine angeleuchtete Margerite, da gibt es manchmal stark sichtbare, breite Farbkanten. Allerdings fällt dies alles wie gesagt nur oberhalb von ca. 150mm und bei großen Blendenöffnungen auf. Darunter gibt es nichts zu meckern. Autofokus: Noch ein Grund für mich, dieses Objektiv zu wählen. Der AF ist sehr schnell, treffsicher und kaum hörbar. Schon auf der Photokina konnte ich keinen spürbaren Unterschied zwischen dem Sony SSM und dem Sigma HSM feststellen. Der Eindruck verstärkt sich jetzt umso mehr, vor allem bei schlechter Beleuchtung ist dies ein großer Sprung (zB im Vergleich zum Ofenrohr). Die Nachverfolgung von bewegten Objekten klappt schon recht gut. Bei Objekten, die nicht direkt auf die Kamera zukommen, hat das Objektiv überhaupt keine Probleme, bei direkt auf sie zukommenden klappt es vieeeeeel besser als mit allen meinen bisherigen Objektiven, wenn auch nicht fehlerfrei. Hier fehlt es mir jedoch selber an Übung, deshalb mag ich mir darüber noch kein genaueres Urteil bilden. Hinzu kommt, dass jederzeit ein Eingriff in den Fokussiervorgang möglich ist, was ich bei dem schon gelobten, guten Fokussierring gerne auch mal mache. Eine Sache ist mir noch aufgefallen. Die AF-Felder der A700 scheinen für kleine Objekte oft zu groß und ungenau zu sein. Inwiefern dies am Objektiv, der Kamera oder an mir liegt, werde ich die Tage hoffentlich rausfinden. Fazit: Ich werde wohl eine neue Kameratasche brauchen. Das Objektiv bleibt auf jeden Fall, da ich mehr als zufrieden damit bin. Die bisherigen Bilder sahen besser aus, als ich es von jeglichem Zoom mir erhofft hatte. Die Bildqualität ist über den gesamten Zoombereich schon gut, sollte für sehr gute Ergebnisse aber am langen Ende leicht abgeblendet werden. Dennoch lassen sich beispielsweise Portraits sehr gut mit 200mm f/2.8 machen, das Bokeh und der kleine Schärfebereich eröffnen da fantastische Möglichkeiten. Grundsätzlich überzeugt das Objektiv durch seine Flexibilität, das auffallend schöne Bokeh und den schnellen AF. Wer mehr Wert auf maximale Schärfe legt, sollte lieber zum Zeiss 135mm greifen, da das Sigma anders ausgelegt ist. Sonstiges: Vielleicht noch Interessant, ich habe vor einiger Zeit häufig mir dem Nikon 70-200mm (I) fotografiert. Mit diesem Objektiv kann das Sigma auf jeden Fall mithalten. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mir einen Schutzfilter für dieses Objektiv kaufen werde. Die Frontlinse ist eigentlich gut durch die Gegenlichtblende geschützt, dazu wird das Objektiv ja auch gegen Verkratzen versichert. Das bleibt also noch offen. Bilder kann ich leider noch keine aussagekräftigen zeigen, da meine bisherigen "Opfer zu Testzwecken" alle aus meiner Familie waren und nicht im Netz gezeigt werden möchten. Bilder folgen aber noch ![]() Dieser ganze Beitrag soll meinen persönlichen Eindruck von diesem Objektiv (und von diesem Exemplar) festhalten. Für eventuelle Fehlkäufe garaniere ich nichts ![]() Damit erstmal schöne Grüße, ich habe genug geschrieben und werde erstmal wieder fotografieren, Moritz |
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