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#1 |
Registriert seit: 19.12.2005
Ort: RP
Beiträge: 1.711
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Euer fotografischer Stil
Hi Leute!
Ich bin gerade am Lesen von Fotobüchern und mache mir gerade Gedanken über MEINE Art zu fotografieren. Mich würde mal folgendes interessieren: Wenn ich mir Bilder verschiedener aber bestimmter Fotografen ansehe, so ist deutlich jeweils deren eigenen Stil in den Bildern zu erkennen. Jeder hat seine eigene Art, Bilder zu machen und Bilder sprechen zu lassen. Man liest ja auch immer darüber, dass jeder seinen eigenen Stil hat. Klar, es gibt gewisse Faustregeln, die man beim Schießen eines Bildes beachten sollte. Doch das alleine macht natürlich noch lange kein gutes Bild aus, schon gar nicht lässt es einen eigenen Stil erkennen. Wie gehts es euch dabei, wie würdet ihr euren eigenen Stil beschreiben und wie war euer Weg dahin, bis ihr euren Stil gefunden habt? Mir fällt es da selbst teilweise schwer: in manchen Momenten bin ich voller Ideen, im nächten fällt mir wieder nichts ein, wie ich ein gutes Bild machen könnte. Oder es läuft manchmal so ab, dass ich mir ein gewisses Bild vorgenommen habe, im Geiste schon gemacht habe und dann hapert es aber bei der Umsetzung - es kommt kein für mich zufriedenstellendes Bild dabei raus. Oder ich bin unterwegs, voller Ideen, mache jedes Bild überlegt und durchdacht, beim Duchschauen der Bilder daheim kommt dann aber die ernüchterung - irgendwie sind die Ergebnisse doch langweilig geworden. Man überlegt, woran es liegt und versucht, es das nächste mal besser/anders zu machen. WIe geht es euch? Habt ihr euren Stil gefunden, an welchem man erkennt, dass die Bilder auch von euch sind? Als Beispiel nehme ich mal Ron, da er in der letzten Zeit ja in seiner "dunklen" Phase ist. Man merkt den Bildern an, dass sie durchdacht und geplant sind, erkennt genau Rons Handschrift. Bei Rays Bildern aus Island geht mir das genau so. Und die Bilder finde ich stark. Man kann sich natürlich von solchen Bildern inspirieren lassen, aber wo bleibt dann der eigene Stil? Darüber mache ich mir in letzter Zeit viele Gedanken. Würde mich freuen, wenn ihr schreibt, wie es euch geht.
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lg Dennis |
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#2 |
Registriert seit: 15.03.2004
Ort: Hamburg
Beiträge: 12.012
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Moin,
das mit dem ...Stil...ist so eine Sache, nicht einfach erklärbar und hat aber auch nix mit ...Ideen haben... zu tun! bin mir ziehmlich sicher, das die meisten "Fotografen" gar nicht "gemerkt haben" das sie einen "Stil" haben... sondern Fotografie ist einfach wie auch komplex....alles gehört zusammen, läst sich nicht trennen!!! das heißt, du bist "gefangen" in deiner Technik und letztlich in deinen Tagträumen, nennt man auch Phantasie! um das zu überwinden...must du SEHEN lernen... z.B in anderen Bildern, in der Natur oder Studio und... erkennen, das du es kannst oder nicht ![]() ...auch das "Nichtkönnen"...ist ein Stil!!! Mfg gpo |
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#3 |
Registriert seit: 01.10.2003
Ort: Duisburg
Beiträge: 1.683
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Genau! Und der "eigene" Stil wird auch durch den Erfolg geprägt. Verkauft sich für einen Profi eine besondere Art von Bildern auch besonders gut, wird er bei dem Stil bleiben, der ihm die Geldbörse füllt. Hier bestimmt die Nachfrage den Stil. Gibt es in der Musik ja auch. Nicht alle Schlagersänger wollen Schlager singen, aber sie wollen halt gut essen. Also...
Gruß Echidna
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Unsere Fotogalerie |
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#4 |
Registriert seit: 29.01.2006
Beiträge: 2.325
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Ich sehe es wie mit der Musik:
in den 80ern hat man Lieder oder die Interpreten, nach den ersten paar Takten erkannt. Heute ist es meist Einheitsmatsch. So ähnlich ist es auch in der Fotografie. Bis auf künstlerische Einflüsse, Rahmengestaltung, technische Spielereien, bevorzugte Reiseziele etc. sind die Stile nicht mehr einfach zuzuordnen. Dafür hat die Digitaltechnik gesorgt. Kein Nachteil übrigens. |
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#5 |
Registriert seit: 05.06.2007
Ort: Rheinland
Beiträge: 186
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Hi Dennis,
ich schließe mich gpo an, denn alleine von Ideen kommt kein Stil zustande. Bei mir sieht das folgendermaßen aus: Ich fotografiere leidenschaftlich, allerdings nicht alles und immer und überall, z.B. keine Auspüffe von Autos oder irgendwelche Salzstangen ![]() Ich habe fotografische Vorlieben (in der Hauptsache Gebäude, Industrie, Ruinen und Maschinen aus den letzten beiden Jahrhunderten). Die Bilder werden später nachbearbeitet und zwar so, dass diese MIR gefallen. Und da kommt mein eigener Stil zum Vorschein, nämlich WIE ich die Bilder bearbeite und WELCHE Aussage da rüber kommt. Im Moment habe ich eine Ausstellung mit 18 meiner Bilder aus genau dem Bereich, jeder kann unschwer erkennen, dass die allesamt von einem Fotografen, eben von mir, stammen. Als weiteres Beispiel sei Helmut Newton (der große Meister - Verehrung!) genannt, ebenfalls mit sehr eigenem Stil. Sein Stil kommt wohl auch daher, dass er seine Motive bzw. Frauen SO sieht und sehen will und nicht anders. Und dann kommt natürlich auch der Kommerz hinzu, ist eine klare Sache, wie Echidna geschrieben hat. Nicht immer ist das, was man selber schön findet, auch für andere geeignet (siehe Diskussion um die Nase der Schlange!). Gruß Olaf
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Im Schatten des Maroden: www.marodistan.com |
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#6 | |
Registriert seit: 28.09.2007
Ort: bei Ulm
Beiträge: 5.888
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Zitat:
![]() ![]() Ansonsten stimmt ich OlafT und damit gpo zu. Die Bilder, die ich mache und die Art, wie ich sie nachbearbeite, gefallen in erster Linie zunächst mir. Und genauso, wie manche Leute meine Bilder gut finden, gibt es immer auch Leute, denen meine Art zu fotografieren nicht so richtig zusagt. So what ? ![]() LG, Rainer
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LG, Rainer Robert Capa: If your photographs aren't good enough, you're not close enough. | meine Heimatseite | etwas zum Nachdenken | ein typischer Kurt Hinweis: die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. du darfst sie kostenlos nutzen. Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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#7 |
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.918
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Hallo,
dieser, deiner Frage bin ich auch schon nachgegangen. Mein Resümee ist, genau wie das Motiv, kommt der Stil zu dir und nicht du zu ihm. Lass Dich leiten von den Eindrücken die auf dich einwirken. Sei es beim Betrachten von Gebäuden, beim Durchwandern von Landschaften oder durch schlichtes Beobachten. Intuition ist gefragt. Ich fotografiere gern Natur und in der Natur. Eigentlich wollte ich immer Tiere vor die Linse bekommen und nun ist es ganz anders gekommen, auch durch die Digitalisierung. Ich habe meinen Stil gefunden, allerdings einen, den ich selbst nie erwartet hätte. Ich nenne es abstrakte Naturfotografie. Dinge so zeigen, wie sie sind und eigentlich doch nicht. Schwer zu erklären. Meist entdecke ich Motive im vorbeigehen, unbewusst, doch schon beim Blick durch den Sucher wird mir klar, was zu Hause daraus wird. Natürlich passiert es mir, dass ich ganze Karten voller Bilder einfach lösche. Dann war halt nicht mein Tag. Ich finde diesen Thread sehr interessant und bin gespannt auf weitere Meinungen. Gruß Wolfgang
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Diskutiere nie mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich dort aufgrund seiner Erfahrung Flickr |
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#8 |
Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Anus Mundi
Beiträge: 4.384
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Der fotografische Stil ist. wie man die Welt sieht und seinen eigenen Empfindungen Gestalt verleiht.
Wie man eben das zeigt, was man gar nicht sehen kann. Wenn man die Welt auf eine bestimmte Weise sieht und diese Sicht eine "ehrliche" ureigene Sicht ist, dann wird man, wenn man sein Protfolio über die Jahre betrachtet einen Stil erkennen. Wenn man natürlich ständig Anhaltspunkte bei anderen Bildern sucht und immer versucht ist eine bestimmte Mode zu verfolgen oder einen Hype mit zu machen, dann wird es kaum zu einem eigenen Stil führen. Dann macht man im besten Falle gute Fotos, weil man gelernt hat, wie man ein gutes Foto macht, aber das ist noch kein eigener Stil, das ist lediglich Handwerk. Das Auge sucht nur das Motiv, aber das Herz findet es. Wenn man den Mut hat seinem Herz zu vetrauen hat man die Chance auf einen ganz eigenen Blick auf die Welt, und wenn alles gut läuft und man den Kontakt zu seiner inneren, eigenen Wahrheit nicht verliert, wird daraus auch irgendwann mal ein eigener Stil. Ein Prozess der ein ganzes Leben dauert. Das macht es ja so wunderbar. |
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#9 |
Themenersteller
Registriert seit: 19.12.2005
Ort: RP
Beiträge: 1.711
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Danke euch für eure Kommentare
![]() Wobei ich ab und an den Eindruck hatte, etwas mißverstanden geworden zu sien. Ich wollte euch hier nicht um Rat oder Tips beten, sondern vielmehr wollte ich wissen, wie ihr zu der ganzen Sache steht, was in euch vorgeht, wie euer Werdegang bisher war um an diesem Punkt anzukommen, wo ihr euch jetzt befindet (aus fotografischer Sicht). Aber trotz allem waren alle Kommentare sehr interessant, mal sehen ob noch mehr etwas schreiben, würde mich sehr interessieren.
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lg Dennis |
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#10 |
Registriert seit: 30.05.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 2.298
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Dein eigener Stil ist Deine Art, Dinge zu sehen. Das lernst Du nicht aus Fotobüchern, dort lernst Du die Technik und einige Regeln, die Du befolgen kannst oder auch nicht. Wenn Du Dich intensiver mit Fotografie befaßt, dann werden Deine Augen geschult. Du siehst die Welt nicht mehr so wie vorher, sondern du siehst Motive, denkst, oh, Kamera nicht dabei, wie schade. Irgendwann entwickelst Du bestimmte Vorlieben, sei es bei der Aufnahme oder sei es bei der Entwicklung und legst Dein Herzblut mit hinein. Daraus entwickelt sich Dein persönlicher Stil. Den können nun andere mögen oder nicht mögen, er gehört zu Dir und ist das, was Du in Bildern gesehen hast.
Es gibt große Künstler, z. B. Bert Stern (Marilyns Last Sitting), um nur einen zu nennen, die wären hier für einige Werke gnadenlos abgekanzelt worden, denn es gibt immer andere Sichtweisen und Geschmäcker, Zeitgeist, "kulturelle Sehgewohnheiten" (lach!), oder überhaupt Gewohnheiten, genauso viele wie die Menschen unterschiedlich sind. Wenn Du es schaffst, Deine Richtung weiterzuverfolgen, ohne Dich dem Strom aus kommerziellen Gründen anpassen zu müssen und dann auch noch Beachtung findest, dann hast Du Glück gehabt. Um überhaupt einen eigenen Stil zu entwickeln, braucht man schon etwas Selbstbewußtsein, muß bereit sein, Regeln zu brechen und darf nicht auf Leute hören, die da sagen "das macht man aber so". Das, was alle so machen, ist nämlich kein eigener Stil sondern Brei. Die, die sich davon freigeschwommen haben, stehen dann zwar als Paradiesvögel und Exoten da, werden aber beachtet, wenn sie ihren eigenen Stil gefunden haben und können sogar dann "modern" "in" oder "stylisch" sein. Manchmal lockt dann der Kommerz und es kann in die Hose gehen (L. Riefenthal) oder man taucht wieder in der grauen Masse unter. Es hilft schon, wenn man versucht, unvoreingenommen an Dinge heranzugehen, die Augen offen zu halten und Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein. Ist man erst mal festgefahren, kommt man so schnell nicht wieder heraus. Ich hab' alles über Bord geworfen, Job gekündigt, Umgebung gewechselt, mich selbständig gemacht und tanze auf vielen Hochzeiten. Ein Weg wird ans Ziel führen, so oder so. Fotografieren lernen kann man. Man kann die Technik erlernen, das "Sehen" kann man nicht aus Büchern abschauen, das ist gegeben oder nicht.
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Gruß aus Berlin Andreas |
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