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#1 |
Registriert seit: 10.06.2004
Beiträge: 285
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Das digitalfotografische Paradoxon...
Hallo wieder,
anlässlich der Meinungen im Thread "Sind bald alle Fotos gemacht" werde ich einige Gedanken zur Digitalfotografie nicht mehr los... ![]() Nach euren logisch nachvollziehbaren Mitteilungen ist die Zahl der theoretisch möglichen Aufnahmen mit den 8 Millionen Pixel einer heutigen DigiCam zwar seeeeehr groß, jedoch eindeutig logisch-mathematisch begrenzt auf eine fest definierbare Zahl von Fotos. ![]() Dabei ist es aber so, dass die Zahl der möglichen, denkbaren und mit dieser DigiCam fotografierbaren Bilder doch unbegrenzt ist, denn alles ist möglich: Zum Beispiel der Papst auf dem Mount Everest, die Sonne unseres Systems beim Aufblähen zum Roten Riesen oder ich beim Olympiasieg im Marathonlauf. Auch Angela Merkel beim Sex oder Gerhard Schröder beim Erzielen des Siegtores gegen Tschechien wären kein Problem, genauso wie Maria bei der Entbindung Jesu. In allen Fällen wären die Personen auf den Aufnahmen dank der Auflösung der 8 Mio. Pixel einwandfrei zu identifizieren und allein durch den Austausch mit anderen Personen ergeben sich unzählige, aber eindeutig darstellbare Aufnahmen für unsere DigiCam - die Zahl ist also unendlich. ![]() Wo ist also die Differenz? Die Kleinigkeit in Höhe von unendlich vielen Aufnahmen, wo bleibt die? Oder anders gefragt: Fotografieren wir wirklich das, was wir sehen und zu knipsen glauben? Bitte dieses Posting nicht zu ernst nehmen, aber irgendwie ist da doch ein paradoxer Widerspruch? |
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#2 |
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.036
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Hallo Jürgen,
auf die Gefahr hin, daß wir beide in die Klappse kommen, man uns ein weißes Jäckchen mit rückwärtigem Reißverschluß verpaßt oder man uns einfach fragt, was wir sonst so rauchen... Wenn Raum und Zeit unendlich sind und somit unendliche viele Motive existieren, aber unsere Kamera nur endlich viele verschiedene Bilder liefern kann, so muß in der Kamera eine Abstraktion erfolgen. Diese Abstraktion kommt uns hier vielleicht kirre vor, aber letztendlich erfolgt sie nachvollziehbar bei jeder Aufnahme. Stell Dir vor, Du photest einen Wald. Ob nun oben in den Blättern ein Käfer mal ein rechtes oder mal ein linkes Bein hebt, siehst Du auf dem Bild nicht mehr. Es fehlt die Auflösung. D.h. je geringer die Auflösung ist, desto weniger Details haben Bilder und desto weniger können wir unterschiedliche Motive anhand der Bilder unterscheiden. Die Bilder werden sich ähnlicher. Wenn unendlich viele Motive in endlich vielen Bildern resultieren, dann hast Du unendlich viele Doubletten, also Bilder, die identisch sind, aber ursprünglich von unterschiedlichen Motiven aufgenommen wurden. Gerade so, als hätte der Käfer mal ein rechtes und mal ein linkes Bein gehoben... Dat Ei
__________________
![]() "Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich." |
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#3 |
Themenersteller
Registriert seit: 10.06.2004
Beiträge: 285
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Puuuh, der Gedanke, dass eine von wildfremden Leuten gebaute Kamera für mich (ohne zu fragen!) abstrahiert, gefällt mir erstmal gar nicht, aber egal ;-) ...
Folge ich deinem Beispiel mit dem beinhebenden Käfer, so ist es richtig, dass ich in der Weitwinkelaufnhame des Waldes das Bein nicht differenzieren könnte. Wohl aber, wenn ich die Aufnahme (ohne dass sich das zu Grunde liegende Bild ändern müsste) durch einen kleinen Dreh an meinem imaginären Megazoom ändern würde. Ich hätte also ein differenzierbares Foto. Also kann mich deine - zugegeben wieder logische - Erklärung mit dem Auflösungsdefizit nicht so ganz überzeugen. BTW, rauchen tu ich übrigens gar nicht mehr ;-) .... |
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#4 |
Registriert seit: 08.09.2003
Ort: D-90xxx Nürnberg
Beiträge: 224
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Dein Problem ist weniger ein philosophisches als ein mathematisches. Wir bilden naemlich ein Kontinuum von Werten auf ein paar (wenige?) diskrete Werte ab. Das macht der Mensch oft. Z.B. wenn er seine Groesse in cm angibt "Hallo, mein Name ist Rob und ich bin 185cm gross" - das geht viel genauer! Nicht ganz korrekter Vergleich, aber plakativ!
Um das zu verdeutlichen nehmen wir mal eine Kamera die nur 10x15 Pixel aufnimmt. Schwache Aufloesung, aber wir fotografieren damit den deutschen Torschuetzen gegen die Tschechei beim entscheidenden Schuss. Die Identitaet des Torschuetzen laesst sich anhand des Bildes nicht mehr feststellen. Es koennte also auch Schroeder gewesen sein. Wir bilden also eine Menge von moeglichen Bilder (Ballack, Schroeder, etc ) auf einen Repraesentanten ab. Ein rein mathematischer Vorgang der sich Quantisierung nennt. Mit den 10^28900000 moeglichen Bildern sind wir trotzdem schon mal ordentlich bedient ![]() Ciao, Rob -- wie ich sehe ist das Ei mir zuvorgekommen ![]() |
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#5 | |
Registriert seit: 04.10.2003
Ort: d 20357
Beiträge: 3.311
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Zitat:
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#7 |
Registriert seit: 22.10.2003
Beiträge: 779
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Begebenheiten fotografieren, die sich noch gar nicht ereignet haben.
Toll!
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Gruß Göpli |
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#8 | |
Themenersteller
Registriert seit: 10.06.2004
Beiträge: 285
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Zitat:
Ich glaube damit kann ich leben. Ist es nicht toll, das dieses Forum hier mir nicht nur bei der Bedienung meiner A2 hilft, sondern auch bei der Lösung meiner existenziell-identifikatorischen Problemstellungen??? ![]() Unbezahlbar! ![]() |
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#9 |
Registriert seit: 08.09.2003
Ort: D-38855 Wernigerode
Beiträge: 1.056
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...jetzt müssen die admins hier nur noch eine philosophie-abteilung einrichten, und der fokus meiner wahrnehmung wird komplette 24 stunden am tag auf dieses forum gerichtet sein...oder doch noch schnell die kamera und somit die usergroup wechseln, um die wahrgenommene realität nicht zu sehr einzuschränken....*grübel*
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#10 | |
Registriert seit: 10.09.2003
Ort: Wien
Beiträge: 1.103
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Zitat:
![]() Wir sind ja nicht umsonst die Stadt des Sigmund Freud, K.G. Jung, A. Adler,....; du siehst bei uns wärst du in besten Händen ![]() Und P.S.: Die Erde ist eine Scheibe auf den Rücken von vier Elephanten, die auf einer Schildkröte durch das All gleitet.
__________________
Ein Servus aus Wien Gerhard |
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