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Alt 05.09.2017, 20:16   #1
hd-ali
 
 
Registriert seit: 25.09.2009
Ort: Audi City Oberbayern
Beiträge: 149
Vogelsterben

Hallo zusammen,
gerade komme ich von meinem Balkon rein und bin ziemlich besorgt. Ich hab zwischen 17 Uhr und 19.30 Uhr so gut wie keinen Vogel mehr gesehen. Bis heuer Juni, Juli war das mit unserer Wildnis im Garten ein Paradies für die gefiederten Freunde. Sperlinge, Meisen, Amseln, Krähen, Stare, Grünfinken, Distelfinken, Zeisig, Specht, Kleiber, Zilpzalp, Elster usw. waren hier reichlich vorhanden.
Ich wohne hier am südlichen Ortsrand von Ingolstadt, also schon relativ naturnah.
Mir ist im Frühsommer schon aufgefallen, dass unsere Hauskrähen keinen Nachwuchs hatten und das Amselnest recht früh ohne Bruterfolg aufgegeben wurde.
Außerdem fallen Stare in Schaaren normalerweise über die Holunderbeeren her. Die reifen diesmal ohne gefressen zu werden vor sich hin.

Heut hab ich zwei Krähen, eine Elster, einen kleinen mir nicht bekannten Vogel und einen Buntspecht gesehen. Das wars.
Wie siehts bei euch aus? Als Fotograf hat man das ja doch oft recht gut im Blick.
Einzig die Katzenpopulation explodiert bei uns förmlich. Aber die können doch nicht alle gefressen haben?
Grüße
Alex
__________________
Grüße aus Oberbayern
Alex
hd-ali ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 05.09.2017, 21:00   #2
Rudolfo
 
 
Registriert seit: 23.02.2014
Ort: Oer-Erkenschwick
Beiträge: 1.003
Dies hat viele Ursachen:

- Insektensterben
siehe hierzu Parallelthread:
http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...d.php?t=180444
Viele Jungvögel benötigen in ihren ersten Lebenswochen Eiweiß in Form von Insekten, Würmern usw. Erst später können sie auch Sämereien verdauen. Wenn nicht genug Nahrung vorhanden ist, dann ...

- Krankheiten:
siehe z.B. Amselsterben, dass von Stechmücken übertragene Usutu-Virus ist schuld. Die Amseln sterben innerhalb kurzer Zeit. Auffällig ist bei uns in Recklinghausen, dass seit zwei, drei Wochen keine einzige Amsel mehr zu sehen ist, obwohl wir vorher reichlich im Garten hatten. Wir hatten bereits 2016 ein Amselsterben.

- das verrückte Wetter
sinnflut artiger Regen und dann große Trockenheit im stetigen Wechsel setzt auch den Bruten zu. (Sieht man auch an den Feldfrüchten und der Obsternte. Hängt ja alles zusammen.)

- Die undurchdachten und teilweise strohdummen Aktivitäten des Menschen:
Alles Zupflastern, anhaltender Häuserboom, obwohl Zweit-, Drittwohnungen und Ferienhäuser längst leerstehen.
Spassgesellschaft: die Natur ist nur zum Spasshaben da. Das Wild ist auf der Flucht. Aber Wölfe müssen für die wiederkehrende Natur herhalten. Alles Fake !?!
Ökokraftstoffe: Nahrungsmittel und Grünzeug dienen der Herstellung von E10-Sprit. Unsinn hoch drei! Aber die Natur wird sowas von ausgeräumt. Da bleibt vieles auf der Strecke. In der Nahrungskette höher angesiedelte Vögel bleiben nicht verschont.
Holzbrennöfen: Ständig wird über Luftverschmutzung fabuliert und populiert, aber in Baumärkten dürfen die größten Dreckschleudern samt schwefelhaltige Braunkohlebriketts völlig legal verkauft werden. Feinstaub Pustekuchen. Ein Glück, dass sie nur im Winter massenweise in Betrieb sind.
usw. usw. usw.

Du siehst es gibt viele Gründe, warum es irgendwann auch die Vögel erwischt. Der Mensch glaubt, er kann sich die Natur untertan machen. Dies ist sein größter Irrtum. Sauerstoff zum Atmen und seine Nahrung kommen nunmal aus der Natur und werden von der Natur immer wieder auf neue erzeugt. (Von ein paar Chemietütensuppen mal abgesehen. ) Der Mensch ist halt derjenige, der als letzter die Tür zumacht. Aber Gott spielen kann er nicht und wird er auch nie können. Um so weiter machen zu können, wie bisher, braucht er eine zweite Erde und die gibt es in unserem Sonnensysten nicht.
__________________
Grüße
Rudolf

Geändert von Rudolfo (05.09.2017 um 21:06 Uhr)
Rudolfo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2017, 22:23   #3
Crimson
 
 
Registriert seit: 16.01.2004
Beiträge: 6.441
wir haben hier bei uns im Garten wie in den vergangenen Jahren: Amseln, diverse Meisen, Stare, Spechte, Rotkehlchen, Kleiber, Elstern, Tauben, dazu aus der wässrigen Nachbarschaft hi und da Enten und Reiher sowie diverse Greifvögel - wohnen allerdings mit einer Ausnahme ohne Nachbarn und außerhalb des Ortes im Grünen. Ich habe bestimmt noch einige in der Aufzählung vergessen.
__________________

Crimson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2017, 09:06   #4
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 11.146
Die von Rudolf genannten Gründe sind relevant.....

Dennoch muss man vorsichtig sein, die aktuelle Situation allein aus dieser Sicht zu interpretieren.
Wir hatten im April 2017 einen harten späten Wintereinbruch....mitten in der Brutzeit für viele Vögel.
Populationseinbrüche bei Kleinvögeln bis weit über 50% können in solchen Situationen absolut vorkommen - die hohe Vermehrungsrate gleicht das meist schon im nächsten Jahr weitgehend wieder aus.
Für Insekten gilt das gleiche.
Ich will die Situation nicht verharmlosen, aber diese Betrachtungen gehören zur Beurteilung ebenso dazu, wie die anderen.

Viele Grüße

Ingo
__________________
Viele Grüße

Ingo
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Kober? Ach der mit den Viechern!
ingoKober ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2017, 14:28   #5
Butsu
 
 
Registriert seit: 11.01.2012
Ort: Dresden
Beiträge: 1.163
Wenn keine Lerche mehr singt

Beitrag von Prof. Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung:
http://www.windwahn.com/wp-content/u...mehr-singt.pdf
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Alt 21.10.2017, 13:37   #6
BeHo
verstorben
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 32.059
Vorhin kam auf arte die interessante zweiteilige Dokumentation Singvögel in Not.

Auf arte.de ist die Doku anscheinend nicht mehr abrufbar, aber mit den Suchworten Singvögel in Not Doku lässt sie sich in guter Qualität auf youtube finden.
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(O,o)
/)__) Meine SUF-Bilder / Island-Bilder
-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.
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Alt 21.10.2017, 13:56   #7
RoDiAVision
 
 
Registriert seit: 02.03.2006
Ort: Siegerland
Beiträge: 1.662
Die Doku wird nochmal am 17. November wiederholt: Klick
__________________
Schöne Grüße aus dem Siegerland
Dirk

YouTube DiVision871
RoDiAVision ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2017, 14:38   #8
BeHo
verstorben
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 32.059
Bei dem Beitrag über FLAP kamen mir unwillkürlich die Tränen, obwohl die Doku grundsätzlich Fakten liefert und weniger Emotionen bedient.

Die Doku zeigt sehr viele Facetten auf, seien es globale oder lokale Einflüsse.

Das Ansehen lohnt sich meines Erachtens sehr.
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BeHo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2017, 14:40   #9
Irmi
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Sauerland 59***
Beiträge: 11.238
Unsere Vögelchen scheinen schon Hunger zu haben. Sie kommen schon zum Futterplatz, obwohl ich den Sommer über nicht gefüttert habe.

Muss doch bald Futter kaufen gehen.

Meinen Ansitzast, den ich mir bauen wollte zum fotografieren, habe ich nun leider nicht bauen können. Vielleicht nächstes Jahr.
__________________
Gruß aus dem Sauerland Irmgard (IRMI) I.M.A f to / meine Glerie hier / I.M.A lerei
Ein Foto stellt den Augenblick dar, die Malerei die Interpretation
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Alt 21.10.2017, 15:00   #10
Oswald74
 
 
Registriert seit: 16.12.2015
Beiträge: 352
Wer etwas gegen den Vogelschwund tun möchte, dem lege ich die Ganzjahresfütterung ans Herz.

In meinem Garten wimmelt es von Vögeln.

Futtermittel gibt es günstig in 25KG Gebinden im Internet, man wird also nicht arm dabei. ;-)

Sehr gut Beschrieben warum und wieso, ist das Ganze in Peter Berthold's Buch: "Vögel füttern, aber richtig."


Wer noch mehr über den Artenrückgang und die Wichtigkeit unserer gefiederten Freunde wissen möchte, dem sei noch Peter Berthold's Buch: "Unsere Vögel: "Warum wir sie brauchen und wie wir sie schützen können." ans Herz gelegt.


Gruß Lars
Oswald74 ist offline   Mit Zitat antworten
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