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#1 |
Registriert seit: 16.10.2003
Ort: D-52385 Schmidt
Beiträge: 2.935
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Serie "Pro Ana" v. I. Thein
Ich weiss nicht, ob es hier wirklich hin passt aber ich versuchs mal:
Beim Aufräumen ist mirt ein Prospekt bzw. ein Sonderdruck der Profifoto Mai/07 in die Finger gefallen, auf dessen Titel ein extrem dünnes "Model" abgebildet ist. Ich hatte mit meiner Frau kurz diskutiert, ob das "echt" ist, oder ob es sich um eine Puppe handelt. Da auf dem Titel der Name der Fotografin angegeben war, war es ein Leichtes herauszufinden, dass es sich wohl tatsächlich um ein menschliches Model handelt. Die Fotografin nennt ihre Bilder Serie "Pro Ana", in Anspielung auf Anorexia Nervosa, den Fachbegriff für Magersucht. In der Erklärung zur Serie verstehe ich das eher so, dass sie die Serie nicht als Schocker gegen Magersucht sieht, sondern es als eine Art Leistungssport definiert. Verstehe ich das falsch? Seht selbst: Ivonne Thein Ich tu mich ehrlich gesagt sehr schwer damit. Gefallen kann es mir ganz sicher nicht. Wie steht ihr dazu? @ManniC: Wenn das hier irgendwie zu sehr ins Ethische oder sonstwas geht und gegen Forenregeln oder -sitten verstoßen sollte; bitte kurze PN an mich und ich werde den Link rausnehmen und ggfs. Text streichen. Sollte die Diskussion zum Thema ungewünscht sein, dann bitte den Thread schließen oder löschen (was ich persönlich aber etwas schade fände). EDIT: Mist! Kann einer der Mods das Thema bitte ins Cafe verschieben, bei den Usertreffen hat das ganz sicher nix zu suchen. Danke!
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Gruß Udo ![]() ...neuerdings wieder im Nikon-Universum... Geändert von topaxx (05.02.2008 um 12:43 Uhr) |
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#2 |
Registriert seit: 03.09.2005
Beiträge: 6.784
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Puuuh Udo,
das ist mir ganz sicher eine Nummer zu heftig und wird hohe Wellen schlagen. Ich kann mit dem ganzen Schlankheitswahn überhaupt nichts anfangen und zitiere daher mal kurz Michael Mittermeier: Da denke ich nicht an Sex, sondern an Brot für die Welt. Ich persöhnlich fühle da immer das dringende Bedürfniss den Damen ein Ring Fleischwurst in die Hand zu drücken. Die Modeindustrie sollte da ganz schnell mal umdenken. Das geht auf die Gesundheit der jungen Models. Aber es ist ja schon ein Schritt in die richtige Richtung gemacht worde und der BMI wurde eingeführt. Hoffentlich halten sich da auch alle Agenturen dran und casten nur Models deren BMI passt. Ich bin mal auf andere Meinungen gespannt. Grüße Frank
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„Wenn du etwas edles und schönes machst, das unbemerkt bleibt, sei nicht traurig. Denn die Sonne ist jeden Morgen ein schönes Schauspiel und dennoch schläft der Großteil des Publikums noch.“ - John Lennon - |
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#3 |
Registriert seit: 04.05.2006
Ort: Haltern am See
Beiträge: 3.174
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Für mich ist die Grenze da vollkommen überschritten.
Die Gesundheits der Modells wird aufs Spiel gesetzt, und schlimmer noch, auch die Gesundheit der jungen Menschen die sich beeinflussen lassen und dem nacheifern. Ich kann nicht verstehen wie angeblich professionelle Fotografen das noch veröffentlichen können. Eine solche Verantwortungslosigkeit ist erschreckend.
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VLG --- Klaus --- KKBPhotography --- Werbung: Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher (Albert Einstein) |
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#4 |
Registriert seit: 16.10.2006
Ort: CH-9244 Niederuzwil
Beiträge: 870
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Aber das ist doch nichts Neues!
Also sog. "Pro Ana" Seiten gibt es schon lange im Netz. Inkl. Foren mit Usertreffen ![]() Ich verstehe nur nicht ganz, welche Stellung die Fotografin dabei einnehmen will. Ich denke, es geht einfach in Richtung "Dokumentation: was ist Pro Ana?". Der Text auf der Seite beschreibt ja nur, was Pro Ana ist, gibt aber keine Wertung ab. Im unteren Teil beschäftigt sich die Fotografin noch mit "irgend etwas anderem". Ich weiss nicht, was da fotografiert oder dargestellt werden sollte, aber der Text dazu ist jedenfalsch völlig falsch und verkehrt! Zuerst wird von "Androgyn" gesprochen. Ok, das würde passen. Das abgebildete Model könnte tatsächlich androgyn sein. Im nächsten Satz steht "Der Androgyn", was schon mal falsch ist. "Androgyn" ist das Adjektiv zum Nomen "Androgynie", womit der Person ein "Androgyner" ist. Im gleichen Satz wird "Androgynie" auch noch gleich mit "Heraphrodit" gleichgesetzt, was schon wieder kreutzverkehrt ist. Erstens heisst es "Hermaphrodit" und zweitens ist "Androgynie" nicht "Hermaphroditismus" sondern "Pseudohermaphroditismus masculinus". Das sind zwei ziemlich grundlegend verschiedene Sachen. Über den Rest des Textes will ich mal gar nicht reden... ![]() Na ja, wie ich immer sage: "Wenn du absolut nichts davon verstehst, solltest du auch nicht behaupten, du würdest davon etwas verstehen". Für die Nichtmediziner: Vom der Qualität her könnte man den Text "fotografisch" so formulieren. "Ich habe eine Videokamera. Also eine Minolta Dynax 7. Sie macht Bilder und ist von Nikon. Viele Leute haben aber lieber Canon, weil Pentax auch Autos herstellt". Gruss Christoph
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„It is not birth, marriage, or death, but gastrulation, which is truly the most important time in your life.“ (Lewis Wolpert) |
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#5 | |
Themenersteller
Registriert seit: 16.10.2003
Ort: D-52385 Schmidt
Beiträge: 2.935
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Zitat:
Ob I. Thein hier selber Stellung pro Ana bezieht vermag ich auch nicht so ganz genau festzustellen. Immerhin wird sie mit folgendem Satz zitiert: "Die dort abgebildeten Models entsprechen keinesfalls dem Normalbild einer gesunden Frau und sind somit Vorbild und Anreiz für viele Pro Ana-Anhänger." Nach einer deutlichen Distanzierung der Fotografin hört sich das jedenfalls nicht unbedingt an. Ich finde es sehr bedenklich, hier von Vorbild und Anreiz (für Jugendliche?) zu sprechen.
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Gruß Udo ![]() ...neuerdings wieder im Nikon-Universum... |
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#6 |
Registriert seit: 20.03.2007
Ort: Weserbergland
Beiträge: 3.853
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Das ist nicht mehr und nicht weniger unvernünftig, wie sich über die Maßen dick zu futtern.
Es ist richtig, extremes zu dokumentieren, das wird es in Freiheit genau so geben, wie die Freiheit sich zu schaden. Immer wird es "bessere" und "schlechtere" Motive der Selbsschädigung, des Dokumentierens oder des Hinguckens geben. Ich persönlich habe für mich beschlossen weg zu schauen. Nicht weil mich nicht interessiert, sondern um wenigstens nicht dazu bei zu tragen, dass jemand nur aus Profitstreben oder geltungsbedürfnis solche Sachen mit sich macht. |
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#7 |
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.918
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Unsere Gesellschaft ist krank, wie krank sie wirklich ist, zeigen diese Bilder. So was kannte man früher nur auf den Sammelkästchen in der Kirche von Diaspora. Ich finde dieses Modell ist eine bemitleidenswerte Kreatur.
Gruß Wolfgang
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Diskutiere nie mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich dort aufgrund seiner Erfahrung Flickr |
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#8 |
Registriert seit: 16.10.2006
Ort: CH-9244 Niederuzwil
Beiträge: 870
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Hmm...ich möchte euch bitten, ein wenig langsamer zu Werke zu gehen...
Ich mache ganz sicher niemandem einen Vorwurf, dass er nicht auf dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung diesbezüglich ist (dies nur gleich mal vorne weg!). Ich möchte aber gerne ein paar Dinge erklären. Also zuerst einmal: "Dick" sein ist nicht so ungesund, wie man es bisher immer angenommen hatte. Ich möchte euch hier mit den Details verschonen (da es hier nicht um Über- sondern um Untergewicht geht). In der "Weltwoche" war letzthin ein ganz amüsanter Artikel, der die Thematik inkl. der aktuellen Forschungsergebnisse recht gut zusammengefasst hat. Kurz gesagt: Dicke (also "normal" Übergewichtige - es geht nicht um die 250kg-Leute, die in "Explosiv" und "Taff" kommen) leben nicht ungesund. Übergewichtige haben eine höhere Überlebensrate bei Herzinfarkten und nach Herzoperationen, erkranken weniger an Altzheimer, Parkinson und Krebs, müssen durchschnittlich nach Operationen weniger lang im Krankenhaus bleiben und sind "glücklicher" (weniger Suizide, weniger Depressionen, etc.). Wie gesagt: das alles ist nur extrem kurz zusammengefasst. Die Ergebnisse beruhen auf langjährigen Studien, die in allen Teilen der Welt mit mehreren Hunderttausend Probanden durchgeführt wurden. Und noch einmal: es geht nicht um die 250 kg Personen, die sich nicht mehr selbst aus dem Bett stammen können. Die haben dann noch ganz andere Probleme. Aber wenn jetzt jemand bei 1,80m 120kg hat, so kann er zwar durchaus als dick (und medizinisch auch als übergewichtig) gelten, aber solange seine Werte (Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin, etc.) einigermassen im akzeptablen Bereich liegen, hat er in vielen Aspekten Vorteile gegenüber seinen Artgenossen mit der gleichen Grösse aber nur 70kg Körpergewicht. Nun zu den Magersüchtigen: Magersucht (Anorexia nervosa) ist eine Krankheit und als solche anerkannt! Viele Leute denken, es sei eine psychische Krankheit und die Ursache sei "die Gesellschaft". Nun, es ist tatsächlich so, dass die Gesellschaft (mit Schlankheitswahn) ihren Teil dazu beiträgt. Auch dazu eine interessante Studie: Auf den Fidschi-Inseln ist das Fernsehen 1995 eingeführt worden. Vor der Einführung des Fernsehens hat keines der befragten Mädchen angegeben, sie hätte jemals Erbrochen um abzunehmen und nur ca. 3% der Mädchen litt unter Magersucht. 3 Jahre nach Einführung des Fernsehens gaben 70% der Mädchen an, sie würden jetzt weniger Essen (um schlank zu bleiben), 75% fühlten sich "schon einmal zu dick" und die Magersuchtsrate (bei den Fernsehkonsumentinnen) stieg auf über 11%. Aber: Gerade das Beispiel Fidschi zeigt sehr schön: Nicht nur die Gesellschaft ist schuld. Denn: auch schon vor der Einführung des Fernsehens waren etwa 3% der Mädchen magersüchtig. Und das in einer Gesellschaft, in der "dick" als "schön" gilt. Weitere (auch recht aktuelle) Forschungen haben ergeben, dass wohl auch eine körperliche Ursache zu finden ist. Inzwischen gibt es sogar schon Ansätze eines "Anorexie-Gens", also man glaubt eine Gensequenz gefunden zu haben, die Magersucht stark begünstigt oder gar auslöst. Die Gesellschaft wirkt dann nur noch (wenn überhaupt) als "Verstärker". Auch Gehirnverletzungen können Magersucht auslösen! Das "Hungerzentrum" liegt im lateralen Hypothalamus oder genauer gesagt im Nucleus arcuatus. Wenn dieser Kern zerstört wird, leiden die betroffenen Personen an extrem starker Magersucht. Umgekehrt leiden die Leute, bei denen der ventromedialer Anteil des Hypothalamus zerstört wurde, an extremer Fettsucht. Solche Gehirnverletzungen können z.B. durch Unfälle, Blutgerinnsel, Infektionen (Viren, Bakterien, Pilze), Parasiten, Autoimmunkrankheiten, Tumore, Nebenwirkungen von Operationen, etc. auftreten. Sie sind zwar nicht sehr häufig, kommen aber durchaus vor. Ich bin also sehr vorsichtig damit, jemanden der an Magersucht leidet, als "bemitleidenswerte Kreatur" (sorry, Wolfgang, - ist absolut nichts persönliches, aber eine perfekte Stilblüte für die Reaktion der Leute) hinzustellen. Diese Leute sind Krank! Sie leiden unter einer Krankheit, die sowohl psychischer als auch physischer Natur ist/sein kann und behandelt werden muss. Oder anders gesagt: Ist jemand mit Altzheimer, Parkinson, Down-Syndrom (Trisomie 21) oder ein Blinder, Tauber oder Lahmer eine "bemitleidenswerte Kreatur" oder nur ein "Kranker", dem geholfen werden kann und muss? Gruss Christoph
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#9 |
Registriert seit: 20.03.2007
Ort: Weserbergland
Beiträge: 3.853
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Ich möchte Personen mit Magersucht oder wie die hier thematisierte nicht mit einem 120 KG Mann sondern mit den Motiven aus Taff vergleichen. Scheint mir näherliegend.
Adipositas ist AFAIK ebenfalls eine Krankheit und kann Folge weitere Erkrankungen sein. Wenn ich den Beitrag richtig verstehe, geht es dem TO um den Umgang mit Erkrankten. Was die von Wolfgang "diagnostizierte" "gesellschaftliche Erkrankung" betrifft, gehe ich nicht konform, gerade aus den von mir oben schon angesprochenen Umständen heraus, dass jeder der Beteiligten unterschiedlich zu bewertende Motive haben kann und unterschiedlich zu bewertende Reaktionen auslösen kann. Das Hinsehen als solches halte ich nicht für ein modernes gesellschaftliches Phänomen, es scheint mir menschlich wesensimmanent. Es wird vielleicht unverholener getan als früher. |
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#10 |
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: in Sichtweite der Wasserkuppe
Beiträge: 28.341
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deutlich und vernehmlich:
*räusper* . . .
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