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Alt 09.11.2008, 07:50   #1
Stempelfix
 
 
Registriert seit: 09.05.2006
Ort: am schönen Niederrhein
Beiträge: 3.106
Hand aufs Herz...

... wollen wir mal ehrlich sein!

Ich bin bei der Lektüre eines fast schon historischen Buches von Artur Landt zur Minolta 600si Classic auf Seite 112 auf folgende sinngemäße Aussage gestoßen:

"Ein ohnehin schon ordentliches Objektiv ist nur mit immensem und unverhältnismäßigem (Kosten)-aufwand zu optimieren. So darf unterstellt werden, daß ein doppelt so teures Objektiv nicht auch doppelt so gut sein muss wie ein etwas einfacher geschaffenes..."

Das spricht mir aus dem Herzen, und dürfte nicht nur für doppelt sondern auch für dreifach "so teure" Objektive gelten.

Nun zu meiner Frage:

Sind wir mal ehrlich: Mit all unseren Sorgen bewegen wir uns auf gehobenem Quengelniveau! Was machen wir in der Regel mit unseren Bildern? Wir zeigen sie in Internetforen, und von den gelungeneren Aufnahmen machen wir auch Abzüge wie anno dazumal... an der Stelle von Ausbelichtungen auch gelegentlich Prints.

Im Internet haben wir es mit Bildern von circa maximal 900 x 600 Pixeln zu tun, ich empfinde nichts unerquicklicher als das Scrollen von Bildern auf dem Bildschirm, ohne es in seiner Gänze betrachten zu können.

Ausblichtungen und Prints mache ich persönlich in aller Regel in 13x19, in 20x30, ab und an auch in 30x45, alles andere ist höchst selten...

Früher, zu Kleinbildzeiten, sprach man bei Abzügen auch von "Vergrößerungen", haben wir es heute im digitalen Zeitalter nicht mit "Verkleinerungen" zu tun?

Wenn ich mir diese 12- mittlerweile sogar 24-Megapixelbilder ansehe, bei denen wir jeden Pixel am liebsten einzeln kontrollieren wollen, dann komme ich zu dem Schluss: Wir sind alle bekloppt geworden! Dem 20x30 Bild sieht hinterher kein Schwein an, mit welcher Kamera und mit welchem tollen Objektiv es aufgenommen wurde, dem 13x19 und dem 10x15 Bild schon gar nicht... und insbesonders diese Größen sind heute immer noch Standard in vielen Alben und Mappen.

Der Vorteil der Digitalfotografie ist IMHO immer noch die sofortige Verfügbarkeit der Ergebnisse, die Bearbeitungsmöglichkeiten, und der Wegfall von Verbrauchsmaterialien und den entsprechenden Kosten für selbige.

Aber man gerät allzu leicht auf den Irrweg, Bilder nur noch nach technischen Gesichtspunkten zu evaluieren, die Digitalfotografie dahingehend zu nutzen sein Equipment immer wieder aufs Neue allerkritischsten Tests und Betrachtungen zu unterziehen, ja man kann sich auf diese Weise sogar die Freude an der Fotografie vermiesen, und sich den Blick auf das Wesentliche, das Motiv nämlich, verstellen bzw. dieses aus den Augen verlieren.

Klar, ich will auch nicht mehr mit einer M42 Kamera nebst Handbelichtungsmesser durch die Gegend wackeln, bin aber zu dem Fazit gekommen: wir diskutieren die Bartstoppeln des Propheten, jammern und klagen über hochluxuriöse Probleme, streiten und zoffen uns um Randunschärfen, Vignettierungen, Aberrationen, ultimative Schärfe, Rauschen... klar, ich will das alles auch nicht verteufeln, das gehört mitlerweile dazu... aber wir sind alle ganz schön Banane... und ich nehme mich da selbst nicht von aus.

Ich werde in naher Zukunft versuchen, zwecks eines ultimativen Vergleichs jede Menge Kameras von einer betagten D 7D, älteren Canons und Nikons, bis hin zu aktuellen Modellen diverser Hersteller mit den unterschiedlichsten Objektivkombinationen zusammenzubekommen, Bilder zu machen, vom jeweils gleichen Motiv unter gleichen Bedingungen, und dann wollen wir mal sehen...

Puh, das war´s... mein Wort zum Sonntag.

Gruß, Stempelfix
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Geändert von Stempelfix (09.11.2008 um 07:54 Uhr)
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Alt 09.11.2008, 09:02   #2
About Schmidt
 
 
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.918
Hallo,

in der Tat liegt hier einiges im Argen. Sicherlich sind wir alle pingeling geworden. Ich würde sage, es liegt viel an der zur Verfügung stehenden Technik. Kürzlich habe ich meinen Uralt-Rechner, ein 386 SX 40 mit einem 13"" Röhrenmonitor wieder angeworfen und ich bekam einen Schreck. Selbst zwischen meinem Aldi-Laptop-Monitor und der Röhre liegen Welten.
Zudem hocken wir heute vor kalibrierten 22" Widescreen TFT Monitoren und nicht mehr vor der 4 Meter entfernten Leinwand. Macht euch mal den Spaß, projeziert ein (vermeindlich scharfes) Dia in der Größe eines 24" Monitors auf die Leinwand und dann setzt ihr euch einen Meter davor.
In meinen Augen hat auch die Qualität der Objektive sehr gelitten und ich hege den Verdacht, dass die Industrie uns als Versuchskaninchen missbraucht. Die Aussagen, dass Objektive für Digital schwerer herzustellen seien, halte ich für blanken Unsinn.

Wieso funktionieren dann Objektive wie der Weisse Riese, das betagte 28-135mm f4, ein fast 15 jahre altes Tamron 90mm Makro, ein Tokina 28-75 f2,6, ein Minolta 24-85, oder das Ofenrohr anstandslos an unseren Digitalen? Diese Objektive habe ich alle selbst ausprobiert, kein FFokus kein BFokus keine Dezentrierung. Ich denke die Antwort ist ganz einfach. Das alles hatte Qualität und keines dieser Objektive verließ die Fabriken ohne genau geprüft worden zu sein. Heute zahlt man lieber die Reparatur, das scheint günstiger und wie viele Nutzer laufen mit schlechten Linsen rum und sind damit zufrieden, weil sie nicht wissen, dass es besser geht.

Und obwohl heutige Optiken sehr viel teurer geworden sind, ist die Qualität rückläufig. Sehr Kundenfreundlich finde ich das nicht. Einziger Trost, dieser rote Faden zieht sich querbeet durch alle Kamera und Objektivhersteller. Hier scheint man sich einig zu sein.

Gruß Wolfgang
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