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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Sony RX- und ZV-1-Serie » Bildschärfe A1 bei unterschiedlichen Blenden
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Alt 28.02.2004, 19:52   #1
reinhard.s
 
 
Registriert seit: 22.10.2003
Ort: Großraum Hamburg
Beiträge: 52
Bildschärfe A1 bei unterschiedlichen Blenden

Ich habe meine A1 nun ca. 4 Monate und bin oft nicht so richtig mit der Schärfe zufrieden. Bis jetzt habe ich vieles selbstkritisch auf Eingewöhnung gerade mit der Fokussierung geschoben, aber nun kommen mir doch Zweifel, ob an meiner A1 etwas nicht stimmt.
Bevor ich sie aber mit dieser recht groben Fehleraussage zu Minolta schicke, habe ich diverse Tests gemacht, um das Problem weiter einzugrenzen und besser beschreiben zu können.

Dabei ist mir zufällig dieser Effekt hier aufgefallen, den ich mir überhaupt nicht erklären kann :

Ein kariertes Papier habe ich mir auf A0 vergrößern ( plotten ) lassen und an die Wand geklebt. Die Karos sind etwa 1 x 1 cm groß. A1 auf Stativ mit Fernauslöser, parallel ausgerichtet zum Papier, flexibler Fokuspunkt in die Mitte.

Jeweils 4 Serien mit KB-Brennweite ca. 50, 100, 150, 200 mm; bei jeder Brennweite 4 Fotos mit Blende 3,5 / 5,6 / 8,0 / 11

Bei den Brennweiten bin ich mit der Kamera jeweils auf die Entfernung zurückgegangen, bei der das Papier gerade auf das Foto passte.

Ergebnis:
Alle 3,5er Fotos sind die schärfsten; 5,6er wenig Unterschied; dann nimmt die Schärfe ab, am unschärfsten sind die mit Blende 11. Das gilt in allen gemachten Serien.
Das Ganze habe ich mehrmals durchgeführt, um Fehlfokussierungen zu auszuschliessen.

Meine Frage an Euch :
Verstehe ich hier was falsch, muß mein Test zum falschen Ergebnis führen oder gibt es da eine Besonderheit bei der A1 ? Ich habe das Ergebnis genau andersherum erwartet. Blende 11 müßte die größte Schärfentiefe liefern und damit eigentlich eventuelle Fokussierungstoleranzen ausgleichen.

Hat jemand eine Erklärung oder ähnliche Beobachtungen oder ist doch an meiner A1 etwas nicht in Ordnung ?

Bild1 zeigt die verkleinerte Gesamtsicht des Testblattes ( nicht zur Schärfebeurteilung !!) .
Bild2 zeigt oben einen Ausschnitt in Originalauflösung bei Blende 3,5 ; unten dann bei Blende 11 ( Ausschnitte ohne jede Nachbearbeitung )

Gruß
Reinhard
reinhard.s ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 28.02.2004, 20:01   #2
mrieglhofer
 
 
Registriert seit: 03.12.2003
Beiträge: 8.945
Da hängt vom kleinen Chip ab.

Wenn man sich mit Makro beschäftigt hat, erinnert man sich, daß es schon bei Kleinbild sog. "förderliche" Blenden im Makrobereich gab. Dabei wurde zwischen den Bildfehlern des Objektiv und der Beugung durch die Blende ein Optimum gesucht.

Bei den Digis ist der Chip recht klein, sodaß auch hier die "förderlichen" Blenden bei 3,5 und 5.6 liegen. Danach nimmt die Beugungsunschärfe zu.

an sich ist es ja ein Vorteil, da man endlich mit gutem Gewissen bei offener Blende fotografieren kann. Nur im Studio, wenn man gerade mit ND 4 noch Blende 11 erreicht, ist das Verhalten halt ungut.

Markus
mrieglhofer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2004, 20:03   #3
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.013
Hallo Reinhard,

vorweg: ich halte Deine Beobachtungen für (halbwegs) normal. Sicherlich sagt die Theorie, daß mit der Verkleinerung der Blende die Schärfe zunimmt. Aber es spielt ein zweiter Faktor eine Rolle, nämlich der Beugungseffekt an der Blendenöffnung. Dieser nimmt ebenfalls mit der Verkleinerung der Blende zu und beeinflußt den Schärfeeindruck wieder negativ. Daher gibt es bei jeder Kamera eine oder ein paar Blenden, die man als die förderlichen bezeichnet. Das sind die Blenden, bei denen Schärfenzunahme und Beugungseffekt das Optimum erreichen. Desweiteren zeigt jedes Objektiv eine ganz spezifische Kennlinie, wie es über die Blendenreihe den Kontrast wiedergeben kann. Bei Deinen Beispielen sieht man, daß bei geschlossener Blende der Kontrast schon recht schwach wird, was wir wiederum als Unschärfe empfinden.
Deine Beobachtungen empfand ich nur halbwegs als normal, weil ich eigentlich erwartet habe, daß bis Blende 5,6 die Schärfe leicht zunimmt und dann erst wieder abfällt.

Dat Ei
__________________


"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
Dat Ei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2004, 20:47   #4
reinhard.s

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 22.10.2003
Ort: Großraum Hamburg
Beiträge: 52
@markus / @dat ei

@markus / @dat ei

Danke für die schnellen Erklärungen. Da Ihr Euch ziemlich einig seid, scheint das eine normale Sache zu sein. Für mich trotzdem neu.

Ich kannte das noch nicht. Ich dachte, daß sich eine digitale Kamera bzgl. der Schärfentiefe genau wie eine analoge verhält, nur mit dem Unterschied, daß sie von vorn herein auch bei großen Blenden eine größere ( manchmal störende ) Schärfentiefe hat.

@Dat Ei :

Wenn Ihr der Meinung seid, daß ich bei 5,6 die größte Schärfe erreichen müßte, werde ich meine Testreihen diesbezüglich noch einmal durchsehen. Es waren nur geringe Unterschiede zwischen 3,5 und 5,6 , die ich vielleicht schon automatisch als "Verschlechterung" angesehen habe, da die nachfolgenden Blenden deutlich schlechter waren.

Auf alle Fälle eine interessante Info.

Gruß
Reinhard.
reinhard.s ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2004, 21:18   #5
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 20.013
Hallo Reinhard,

dieser Effekt ist keines Falls ein typisch digitaler, sondern tritt in der Form auch bei analogen Kameras und Objektiven auf. Allerdings fällt der Effekt den meisten Leuten weniger auf, da der Blendenumfang "analoger" Objektive aufgrund des größeren Bildkreises größer ist und die Beugung erst später zu sichtbaren negativen Effekten führt. Falls Du mal im Geschäft eine der gängigen Fachzeitschriften in die Hände bekommst, dann wirst Du in den Objektiv-Testen oftmals Kennlinien sehen, die das Auflösungsvermögen sowie das Kontrastverhalten über die Blendenreihe hinweg aufzeigen.

Dat Ei
__________________


"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
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Alt 29.02.2004, 14:45   #6
reinhard.s

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 22.10.2003
Ort: Großraum Hamburg
Beiträge: 52
Also um das Thema noch abzuschliessen :

Ich habe mit den neu gewonnenen Kenntnissen meine Testreihen noch einmal durchgesehen.
Es ist sehr schwierig zu beurteilen, ob die 3,5er oder 5,6er Bilder schärfer sind. Die Unterschiede sind sehr gering. Das liegt aber auch an meinem Testaufbau mit dem geplotteten Schema. Das sind eben keine messerscharfen Striche.
Trotzdem kann ich die Vermutung von Dat Ei bestätigen. In der Masse der Bilder scheint Blende 5,6 tatsächlich das Optimum darzustellen.

Gruß
Reinhard
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Alt 29.02.2004, 22:34   #7
dirk_w
 
 
Registriert seit: 16.09.2003
Ort: Köln
Beiträge: 43
Unglaublich, dieser Thread hat mir wieder einmal bewiesen, wieviel man in diesem Forum als "Hobby-Urlaubs-Knippser" dazulernen kann ...

Bisher habe ich auch immer grosse Blendenzahlen größer 8 angestrebt, um möglichst eine hohe Schärfentiefe zu erhalten, wo ich sie wollte - und bin oft im Detail von der Schärfe insgesamt im Bild ein wenig enttäuscht. Ich werde wohl jetzt auch äfters mal mit Blende 5,6 fotografieren und vergleichen.

Verschlechtert eigentlich der Minolta Pol-Filter ebenfalls die Schärfe sichtbar?

Noch einmal ein ganz allgemeines Dankeschön an ein tolles Forum!
__________________
Flickr
dirk_w ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2004, 02:18   #8
20
 
 
Registriert seit: 19.02.2004
Ort: D-97070 Würzburg
Beiträge: 30
hui
danke für den thread - wirklich wow, muss ich nichtmehr viel rumprobieren. und habe genauso wie dirk immer blende 11 anvisiert, weil ich halt von analog gerne zu gemacht habe
(und leider sw technicalpan 25 // ilford F 50 bevorzugt hab)
naja nehm ich beide mit

@dirk_w
polfilter verschlechterung: ja alles was vor dem eigentlichen objektiv ist verschlechtert das bild (manches mehr manches weniger, qualität usw)
__________________
Dieses Text, wo an jede Beitrag von dich angehängt kann. Es ist eine Limit von 500 Buchstaben.
20 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2004, 11:29   #9
korfri
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 4.256
Eure Beobachtungen decken sich mit meinen. Alle meine Dimage-Objektive waren bei offener Blende wesentlich besser als bei geschlossener. Ich habs allerdings nie ausgemessen.

Wegen der bekannten Tendenz zu Beugungsunschärfen ziehe ich auch immer Blende 4 oder 5,6 vor. Blende 8 oder 11 benutzte ich im Prinzip nicht, weil die Zeit meistens ausreichend verkleinert werden kann.

Im Übrigen halte ich dies für eine Eigenschaft des SuperZoom-Objektives. Andere zeigen auch dassebe Phänomen, und schlimmere ... Wer will, kann ja mal den Kummer der dSLR-Fraktion mit 7-fach SuperZooms (oder mehr) nachlesen. Dann merkt man, daß das Dimage-Objektiv zwar nicht Spitze, aber eher noch gutmütig ist.

Aus demselben Grunde war ich auch äußerst Skeptisch bei der Ankündigung der F828, die andere ja geradezu euphorisch erwartet haben.
__________________
Gruß Fritz
korfri ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2004, 11:40   #10
Jan
 
 
Registriert seit: 08.09.2003
Ort: Erkrath bei Köln
Beiträge: 7.443
Es ist ein Qualitätsmerkmal eines Objektivs, wenn die Schärfe bereits ohne nennenswertes Abblenden hoch ist und mit Abblenden sich nicht verbessert. Wenn bei voller Öffnung schon max. Schärfe erreicht wird, zeigt das, daß die Linsenfehler gut korrigiert sind (diese Fehler werden mit zunehmendem Abstand zur optischen Achse (Mitte) stärker).
Es ist Physik, daß bei kleiner Blende Beugung (sichtbar) auftritt, dabei ist zu bedenken, daß die Blendenzahl und der tatsächliche Durchmesser der Blende (z.B. in mm) vom Film-/CCD-Format abhängt.

Beim Objetiv der D7/A1 überwiegt dieser Beugungseffekt anscheinend den Schärfegewinn durchs Abblenden. Die einen sagen, weil das Objektiv so gut ist, die anderen sagen, weil der CCD viel zu klein ist.

Grüße, Jan

P.S.: Auch bei Klienbild war Blende 11 i.d.R. nicht die forderliche Blende.
__________________
_FC___D7_
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