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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Objektive » A-Mount Objektive (ILCA, SLT, DSLR) » Crop-Geli leicht gemacht
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Alt 09.05.2007, 16:22   #1
Sebastian W.
 
 
Registriert seit: 10.09.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.178
Crop-Geli leicht gemacht

I - Kreisrunde Geli

Man schraube das Objektiv auf seine Kamera, die Kamera auf ein stabiles Stativ und anschließend den Lampenschirm von einer Stehlampe mit nur einer Glühbirne herunter. Lampe und Stativ sollen weitestmöglich auseinander stehen. Das Stativ wird mit schweren Gegenständen belasten, da es viel aushalten muss.

Eine kreisrunde Geli muss so abdunkeln, daß das Licht eines Objektes am Rande des maximalen Blickwinkels gerade eben nicht abgeschnitten wird. Man bildet einen kreisrunden Bildausschnitt der groß genug ist, daß das Rechteck das der Bildsensor erfasst hineinpasst. Die Ecken des Sensors berühren idealerweise den Kreis. (Abb. 1, links)Richte die Kamera dafür so aus, daß die Glühlampe in einer der Ecken gerade eben vollständig sichtbar ist.

G=Glühbirnenposition

GBBBBBBBBG
BBBBBBBBBB
BBBBBBBBBB
GBBBBBBBBG

Die gewählte Ecke spielt keine Rolle.

Anschließend verdunkele den Raum bis auf die Stehlampe, begib dich vor die Kamera und schiebe eine Papierrolle mit dem Durchmesser und der Form der gewünschten zukünftigen Geli so lange vor und zurück, bis das Licht der Glühbirne gerade eben die komplette Vorderlinse bedeckt. Ein wenig Staub auf der Linse erleichtert die Beurteilung. Notfalls helfen auch Fingerabdrücke

Fertig ist das Modell einer nicht vignettierende runde Crop-Geli, die allerdings an den Seiten Streulicht durchlässt.
Nun kann die endgültige Geli gebaut werden. Ich verwende als Träger gerne alte Metall-Gelis (Minolta) um einen Öffnungswinkel zu erhalten, in die ich dunklen laminierten Karton einklebe. Alte Filterringe tun es u.U. auch. Mancher Tupperware-Becher ist ebenfalls geeignet und qualitativ ordentlich. Gerade bei älteren Objektiven kann der Kontrastgewinn durch eine einfache Geli beachtlich sein, selbst wenn dieses Modell nicht ideal geformt ist.

II - Blütenblatt-Geli
Eine an den rechteckigen Bildausschnitt angepasste Geli ist schwieriger zu bauen, da hierfür nicht das Minimum für den gesamten Bildauschnitt sondern für jeden Blickwinkel gesucht wird. Daher müsste man entweder rechnen oder eine ganze Reihe von Messpunkten nach dem oberen Beispiel anfertigen.
Dazu habe ich weder Zeit noch öhm naja... Sowas nennt sich Ingenieur...

Praktischer ist es, umgekehrt vorzugehen. Dies habe ich allerdings noch nicht selbst ausprobiert.
Man fertige eine provisorische kreisrunde Geli nach dem angepassten Verfahren (I) an. Jedoch soll diesmal kein Bildkreis gefunden werden der den Sensor von außen berührt, sondern ein Bildkreis der vom Sensor eingeschlossen wird, also stark vignettieren würde. (Abb 1, rechts)
Dafür wird die Lampe nicht knapp innerhalb einer Bildecke positioniert sondern knapp außerhalb. Nun bewege die Papieblende so, daß die Lampe gerade eben kein Licht auf die Frontlinse wirft. Nun hast du eine Blende die jedes Streulicht ausschließt, jedoch vignettiert.

Man besorge sich einen kleinen, starken und am besten kalten Strahler, z.B. eine der diversen LED-Schlüsselanhängerleuchten, und strahle durch den Sucher. Nun wird das Objektiv zum Projektor und zeichnet ihr Sichtfeld auf die Innenseite der übergroßen Geli. Mittels Stift kann die Schattenkontur auf der hellen Seite nachgezeichnet und die überflüssige Gelifläche später entfernt werden. Das Ergebnis ist eine nicht vignettierende Streulichtblende die praktisch kein Streulicht durchlässt und auf die Sensorgröße angepasst ist.

Zu beachten wäre, daß der Sucher nicht 100% abdeckt, daher muss die Geli minimal kleiner sein als die Projektion.

Sollte ich meinen Tupperwarebecher entsprechend zurechtschneiden und auf das Cosina 100/3,5 setzen, gibt's natürlich Fotos davon. Ich finde, die beiden passen hervorragend zusammen, auch wenn sich der Tupperwarebecher wertiger anfühlt...



Je nach Objektivaufbau gibt es eine bestimmte Brennweite, aber auch eine bestimmte Fokussierung bei der die Geli angefertigt werden muss. Einfach ausprobieren.

Rotierende Frontlinsen lassen sich häufig umgehen. Beim Minolta 500/8, einem Objektiv das unbedingt eine Geli braucht, lässt sie sich am festen Objektivkörper fixieren statt am rotierenden Gummiring. Bei manchem älteren Minolta- und Tokina-Objektiv lässt sich berücksichtigen, daß die Länge mit kürzerer Brennweite zunimmt.
__________________
Bei meinen Postings berufe ich mich auf den § 20 StGB
Sebastian W. ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 09.05.2007, 18:45   #2
Sunny
Erleuchter
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 26.668
Wenn ich das nur verstehen würde
Sunny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 19:52   #3
christoph.ruest
 
 
Registriert seit: 16.10.2006
Ort: CH-9244 Niederuzwil
Beiträge: 870
@Sebastian:

Danke für den Bericht! Klingt wirklich sehr interessant

Hast du auch schon Tests gemacht? Gibt es signifikante Unterschiede im Bildergebnis bei Verwendung der VF-Geli oder der Crop-Geli? Hast du Bilder (von den Ergebnissen)?

@Sunny:

Es geht um Folgendes:

Der Sensor in einer Digitalkamera ist kleiner als ein KB-Film (zumindest die APS-C-Sensoren). Dadurch ergibt sich dann ja auch der Crop, es wird also ein Ausschnitt des eigentlich vorhandenen Bildkreises fotografiert, der kleiner ist, als der Ausschnitt, der eine VF-Kamera abfotografiert.

Dadurch dass der abfotografierte Ausschnitt kleiner ist, darf die Geli länger sein, ohne dass es zu Vignettierung kommt.

Dies wiederum kommt dem Streulichtverhalten des Objektives zu Gute (je länger die Geli, desto unempfindlicher das Objektiv gegen Streulicht, da es ja immer weniger Streulicht gibt, also die Frontlinse immer mehr "im Schatten" liegt).

Und Sebastian hat hier eine einfache Anleitung gegeben, wie man die optimale Länge der Geli durch einfache Strahlenprojektion experimentell bestimmen kann, resp. das selbe für die Form einer Tulpengeli.

Gruss

Christoph
__________________
„It is not birth, marriage, or death, but gastrulation, which is truly the most important time in your life.“ (Lewis Wolpert)
christoph.ruest ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 20:49   #4
Sunny
Erleuchter
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 26.668
Zitat:
Zitat von christoph.ruest Beitrag anzeigen
Und Sebastian hat hier eine einfache Anleitung gegeben, wie man die optimale Länge der Geli durch einfache Strahlenprojektion experimentell bestimmen kann, resp. das selbe für die Form einer Tulpengeli.
Hallo Christoph,

danke, bedeutet das jetzt, dass die mit dem Objektiv mitgelieferten Gelis nicht optimal sind ?
Sunny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 21:58   #5
Jens N.
 
 
Registriert seit: 16.11.2005
Ort: Osnabrück
Beiträge: 13.250
Zitat:
Zitat von Sunny Beitrag anzeigen
bedeutet das jetzt, dass die mit dem Objektiv mitgelieferten Gelis nicht optimal sind ?
Ich würde es so sagen: sie könnten besser sein. Zumindest, wenn es sich um KB-Objektive handelt, die für den vollen Bildkreis gerechnet sind und an Digitalkameras mit ggü. KB kleinerem Sensor genutzt werden (was aber die Mehrheit ausmachen dürfte). Bei DT etc. Objektiven sind die Gelis sicher "optimal" (eigentlich das falsche Wort, denn Gelis speziell für Zooms sind immer nur ein Kompromiss).

Für den eigentlichen Einsatzzweck der vorgenannten Objektive (Einsatz an KB) sind die Gelis genau richtig und ich würde auch nicht sagen, daß sie an Kameras mit kleinerem Sensor schlechter sind. An Digitalkameras mit kleinem Sensor könnte man sie aber etwas verlängern/verengen, was hier und da vielleicht einen Vorteil bringen könnte (ich denke da vor allem an flares). Ob ich für diesen hypothetischen Vorteil aber diesen Aufwand auf mich nehmen würde weiß ich nicht.

Mit Reduzierringen (die gerade so groß sind, daß sie halt nicht vignettieren) kann man auch einen ähnlichen Effekt erzielen, also einfach indem man den nicht benötigten Rand der Objektive maskiert.

Übrigens kann man bei manchen (nicht allen) Objektiven/Gelis schön sehen, wie weit die Geli abschattet, einfach indem man das Objektiv direkt von vorne beleuchtet und sich den von der Geli erzeugten Schatten ansieht - dieser sollte dann dem Bereich entsprechen, der genutzt wird. Und den könnte man möglicherweise irgendwie ausmessen und durch Modifikationen der Gelis entsprechend verkleinern (ist vielleicht einfacher als die Idee mit der Lampe).

Es gibt auch irgendeine Internetseite, auf der es Schablonen für Gelis (auch vergrößert für kleine Digisensoren soweit ich mich erinnere) zum Download gibt, nur gab es da glaube ich nix für Minolta und zweitens finde ich die Seite nicht wieder.
__________________
Gruß Jens

Geändert von Jens N. (09.05.2007 um 22:05 Uhr)
Jens N. ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 09.05.2007, 22:03   #6
neo2006
 
 
Registriert seit: 12.04.2006
Ort: Jetzt wo anders in Hessen
Beiträge: 452
Ich denke gemeint ist der Bau von Geli´s für Objektive die keine mitgeliefert hatten bzw. diese im laufe der Zeit abhanden gekommen ist.
Gleiche gilt wohl auch für das eine oder andere Stück aus der Bucht.

Die Original Geli vom Hersteller sollte aber bevorzug werden da Dieser die Form mehr oder weniger genau berechnet hat.

Gruß Roland

Da war Jens schneller......
__________________
Das Schöne an einheitlichen Standards ist, dass man
so viele verschiedene zur Auswahl hat.
neo2006 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 22:35   #7
bleibert
 
 
Registriert seit: 28.10.2003
Ort: Elsaß
Beiträge: 1.171
Man multipliziere die Brennweite der Optik mit dem Formatfaktor der Kamera, und besorge sich eine zu dieser errechneten Äquvalenzbrennweite passende Geli. Es sei denn, der Spieltrieb verlangt nach eigenen Basteleien.
__________________
Viele Grüße, Dennis.

Minolta SR System
bleibert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 22:42   #8
holly
 
 
Registriert seit: 28.04.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 702


Ist nicht euer Ernst, oder

Ich komm da nicht mehr mit

Sunny, jetzt fang bloß nicht an und bastel die für deine beiden WW auch so ne komische Tuppergeli Dann warte noch ein bischen, findest bestimmt die originalen noch

Holly
holly ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 22:45   #9
Jens N.
 
 
Registriert seit: 16.11.2005
Ort: Osnabrück
Beiträge: 13.250
Zitat:
Zitat von bleibert Beitrag anzeigen
Man multipliziere die Brennweite der Optik mit dem Formatfaktor der Kamera, und besorge sich eine zu dieser errechneten Äquvalenzbrennweite passende Geli.
Für Blütenförmige Gelis und solche, die per Bajonett befestigt werden, nicht immer möglich. Und wer hier wirklich lieber das Schrauben anfangen oder eine kurze runde statt einer vom Hersteller mitgelieferten blütenförmigen Geli nutzen will, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

Ganz ehrlich: ich denke das sind alles Lösungen für ein Problem, das es eigentlich gar nicht gibt.
__________________
Gruß Jens
Jens N. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.05.2007, 00:56   #10
Sebastian W.

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 10.09.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.178
Beim 500/8 und dem 28-135/4.5 hilft es schon bei normalen Aufnahmenl enorm. Beim Sigma 20/1.8 und Komi 28-75/2.8 sehe ich den Unterschied zur mitgelieferten Kleinbildgeli bei normalem Licht nicht. Bei Aufnahmen bei denen eine im Vergleich zum Bildausschnitt starke Lichtquelle schräg auf die Frontlinse scheint, z.B. die Sonne tagsüber oder Lampen bei Dunkelheit, ist der Unterschied auch bei modernen Objektiven sichtbar bis störend. Je älter das Objektiv ist, desto anfälliger ist es in der Regel.

Neue Objektive, auch aus niedrigen Leistungsklassen wie das 18-70, brauchen wenig Abschattung und zeigen sich von Lichtsituationen unbeeindruckt, in denen Objektiv der Ofenrohrgeneration schon große Teile des Kontrastes verlieren.

Mancher wäre übrigens überrascht zu sehen, welchen Bildkreis manche Objektive ausleuchten. Mein Cosina 100/3.5 könnte beinahe Mittelformat bedienen. All das Licht streut im Objektiv umher und legt sich über den für mich interessanten Bildausdchnitt.
Durch eine gute Geli wird auch die Belichtung genauer, da diese bei streulichtanfälligerer Offenblende gemessen wird. Dier Vorteil ist aber eher gering.
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Sebastian W. ist offline   Mit Zitat antworten
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