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#1 |
Registriert seit: 01.10.2003
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Beiträge: 2.060
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Pro und Contra Zoofotografie
EDIT von Peter: ich habe das mal von Hellas Affen abgezwickt, weil es einerseits von der Besprechung des Bildes wegführt, andererseits aber eine verflixt interessante Frage aufwirft. Ich hoffe das ist für Dich O.k. Sven.
Ob sich nun Tiere in Gefangenschaft wohlfühlen oder ob es eine Quälerei ist, mag ich nicht beurteilen wollen, ich bin kein Biologe, tendiere gefühlsmäßig aber zu letzterem. Und daß Zootiere älter werden als Tiere in der Wildnis dürfte unter Anderem am Fehlen natürlicher Feinde liegen ![]() Ich stelle mal eine andere Frage, losgelöst vom gezeigten Foto: was ist eigentlich so reizvoll am Fotografieren im Zoo? Die Motive werden einem auf dem Präsentierteller serviert; die einzige Mühe, die man vielleicht hat, ist es, keine Gitter auf dem Bildchen zu haben und mit einem lustig gewählten Bildtitel werden die geknipsten Verhaltensweisen vermenschlicht und nebenbei wird noch ordentlich Tiefe hineininterpretiert. Motivwahl - vorgekaut Kreativität - tendiert gegen Null Inspiration - bitte was? Spannung - allenfalls künstlich Und das, was hinterher rauskommt, ist daher natürlich nur unwesentlich aufregender als die sattsam bekannten Samstagabenddiscofotos. Kurz gesagt, ich finde Zoobilder stinklangweilig und mir muß mal irgendjemand erklären, was daran toll ist. Freiwillige vor! Cheers, F.
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#2 |
Registriert seit: 07.09.2003
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Beiträge: 28.341
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OK, ich probiers ...
Viele von uns werden aber nunmal vermtulich nie in die glückliche Lage kommen solche phantatischen Geschöpfe in freier Wildbahn zu sehen oder zu fotografieren. Also fallen sie als Motive für immer aus unseren Vorhaben raus ? Oder dochmal im Zoo vorbeischauen .... Aaaber: ich zermartere mir grade den Kopf darüber, warum ich im Zoo eigentlich nie Vögel fote oder nur die Affen, die in Freigehegen umherklettern. Nur weil die dann unfotogen sind, oder doch weil, vielleicht auf der vorbewußten Ebene eine Hemmung gegen die Eingesperrtheit da ist... hm.... bartreib .... Gruß PETER
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#3 |
Themenersteller
Registriert seit: 01.10.2003
Ort: Sydney, Australien
Beiträge: 2.060
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Na, wer hat mir denn da einen eigenen Thread spendiert?
![]() auch edit: Klar ist das OK, Peter! Vollkommen richtig, was Du schreibst, Peter - ich könnte die Liste noch fortsetzen - auf dem Bauch durch eine Robbenkolonie -hm- robben... - einen Wal beim Abtauchen beobachten - am Rand einer riesigen Büffelherde stehen - etcpp. Das sind ganz klar Situationen, die man nicht vergessen wird. Stattdessen Erdmännchen und Gorillas hinter Gittern, weil man nicht in den Genuß der freien Wildbahn kommt oder vielleicht keinen Aufwand treiben mag? Wie wär's mit - Pferden auf der Koppel - Vogelschwärmen (morifot hat gerade zwei sehr schöne Fotos eingestellt) - Schwänen als Pelikansubstitut - etcpp. Es geht mir eigentlich nur darum, daß Zoofotos imho nichts mit Fotografie zu tun haben, also mit der Investition von Gehirnschmalz. Und vielleicht kommt ja auch irgendwann die Chance auf die Zebras, dann hat man an den Pferden schon mal geübt ![]() Cheers, F.
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#4 |
Registriert seit: 07.09.2003
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Beiträge: 28.341
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Ehrlich: ich glaube unsere Eitelkeit als Fotografierer hat da auch etwas mit zu tun. Wer davon völlig frei ist vor dem ziehe ich den Hut
Denn wenn ich Bilder herzeige, dann löst halt doch das Foto vom gähnenden Leopard mehr Erstaunen und Zuspruch aus als schön fotografierte Hauskatze. Ich gebe zu, dass das sicher eine Rolle spielt, je länger ich darüber nachdenke und meine damit ganz klar auch mich selbst. Außerdem haben Pferde keine Streifen .... *lach*
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#5 |
Registriert seit: 30.09.2005
Ort: ´n kleines Kaff bei Schweinfurt
Beiträge: 1.028
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Yep, ich geb´ Dir sogar Recht: Zoobilder sind (sehr oft) stinklangweilig. Trotzdem besuche ich 3-4 mal im Jahr einen Tiergarten um da zu fotografieren.
Warum? Übung. Umgang mit der Technik, Berücksichtigung von Lichtverhältnissen, Bildkomposition usw. lassen sich hervorragend üben, eben weil die Motive auf dem "Präsentierteller" serviert werden. Wer das natürlich nicht oder nicht mehr nötig hat wird über die Anfängerversuche aus dem Zoo nur müde lächeln. Mich würde aber interessieren, wieviele von den wirklich guten Naturfotografen ihre ersten (und zweiten und dritten) Gehversuche in einem Zoo gestartet haben..... Tests. Neu Linsen, neues Stativ, neuer Kugelkopf. Wie verhält sich der Kopf mit dem 500er, welche Belichtungszeit kann ich bei 200mm noch aus der Hand schiessen, wie treffsicher und schnell ist der AF beim neuen 200er....weitere Beispiele kann sich jeder selbst aussuchen. Sicher, das kann man auch bei Motiven aus der freien Wildbahn - allerdings hat man da all zu oft nur einen Versuch...(teste doch mal den AF einer Linse mit mittlerer Lichtstärke bei trübem Wetter an Feldhasen....) Fun. Der Ausflug mit den Jungs (und dem Mädel) vom Nürnberger Stammtisch hat einfach Spaß gemacht. Das er im Tiergarten stattfand war hierbei eigentlich egal, ich hätte mich am Flughafen oder in einem Freilandmuseum sicher nicht weniger amüsiert;-) Alles in allem sind Aufnahmen im Zoo nicht unbedingt DIE Herausforderung; erst wenn man sich bestimmte Ziele setzt (siehe Posting von Peter) wird es Interessant. Aber eine "Daseinsberechtigung" haben sie imho schon. |
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#6 |
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Sauerland 59***
Beiträge: 11.238
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Ich kann Peter und M-Sp zustimmen. Wobei mich mache Arten wie Tiere früher in Zoos gehalten wurden schon traurig machen. Ich war in diesem Jahr nach sicher 25 Jahren das erste mal wieder in einem richtigen Zoo und war absolut positiv überrascht, was sich da inzwischen getan hat. Das hat meine Bedenken etwas zerstreut und ich nehme die Motive auf dem Präsentierteller gerne wahr, um zu üben. Das nächste Mal am Samstag beim NNN-treffen in Münster. (wenn es nicht regnet
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Gruß aus dem Sauerland Irmgard (IRMI) I.M.A f ![]() ![]() Ein Foto stellt den Augenblick dar, die Malerei die Interpretation |
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#7 |
Registriert seit: 08.08.2005
Beiträge: 8.667
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Das hab ich nun von meiner provokanten Fragestellung!
![]() Na gut, ich geb mal meinen Senf dazu. ![]() Klar ist das Antreffen in freier Wildbahn prägender und begeisternder, und falls man die Chance hat, das dann auch noch auf den Chip zu bannen, um so schöner. Aber sind nicht die Teilnahme an Safaris in Afrika, das Bestaunen von Büffelherden in den ach so "wilden" Nationalparks oder auch die Whale Watch Touren (an der wir ja auch teilgenommen haben) ein Stück weit paranoid? Und die Delphine in den Marlborough Sounds waren viel zu schnell, als dass man sie hätte vernünftig beobachten, geschweige denn fotografieren können. Sowohl die Argumente von Peter als auch von Mirko kann ich durchaus auch für mich verwenden. Bei mir kommt noch ein anderer Punkt hinzu: Nehmen wir z. B. mal die Großkatzen. Ich kann nicht beurteilen, in wieweit das Verhalten in Gefangenschaft tatsächlich noch mit dem natürlichen Verhalten übereinstimmt. (Ich kenne nur z. B. Aussagen, dass gerade Löwen von Natur aus sehr faul seien und deswegen nicht nicht gerade leiden, wenn sie einfach so das Futter serviert bekommen - keine Ahnung ob das stimmt.) Jedoch werde ich wohl kaum mal die Gelegenheit haben, Löwen in freier Wildbahn zu beochbachten. Da bin ich einfach zu einem gewissen Maß egoistisch und sehe gerne Tiere, auf die ich keine Chance habe - und erinnere mich dann auch gerne anhand von Bildern. Und kein Gehirnschmalz - naja Sven, wenn Du es so sehen magst. Für mich zumindest bedeutet es z. B. durchaus Gehirnarbeit sich zu überlegen, wie ich einen Charakterzug eines Tieres (unter den gegebenen Randbedingungen) darstellen kann. Die Chance habe ich in freier Wildbahn in der Regel nicht, weil das "blöde" Reh nach dem ersten Spiegelschlag im nächsten Wald verschwindet. Und es bedeutet für mich genauso viel Nachdenken wie für menschliche Portraits - die ich persönlich übrigens meist weniger spannend finde als gute Zooaufnahmen. Also spielt auch noch der persönliche Motivgeschmack eine Rolle. LG, Hella
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Fotos und mehr... |
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#8 |
Registriert seit: 13.04.2004
Beiträge: 1.170
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Zoofoten ist Unterklassenfotografie?
Naja, ich glaube nicht dass es besser wäre wenn alle Hobbyfotografen plötzlich in Tarnzelten im Wald rumhängen, Schlangen vor Hochsitzen bilden oder sich zu den Bisons in die Herden gesellen. Der Zoo/Wildpark ist imho ein prima Platz um Spass am knippsen zu finden - jede Menge Motive die sich dauern verändern, man muss manchmal schnell sein, das Auge trainieren, kann Technik üben, kann experimentieren - und das ohne jemanden über Gebühr zu belästigen. Nicht jeder hat ein Auge wie du, Sven, und macht aus drei Grashalmen und einer alten Socke ein tolles Foto. Ich glaube auch wirklich dass die Zoos sich heutzutage sehr viel Mühe geben die Tiere sinnvoll zu halten - oftmals ärgert man sich ja schon dass man nicht nahe genug rankommt oder sich die Tiere dauernd verstecken. Man kann immer wieder hingehen und mit sich selbst oder Partnern in den Wettbewerb um das schönste Bild bestimmter Motive gehen. Ach ja - unsere liebste Schwanlocation ist die Anlegestelle der Flusskreuzfahrtschiffe in Strassburg, da treiben sich jetzt und im Winter immer Dutzende rum und letztes Jahr waren auch noch Nutrias dabei - dann kommen die Franzosen und spendieren sackweise altes Baguette. Ob das aber nun die "Ehre" der freien Wildbahn ausmacht? ciao Frank |
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#9 |
Registriert seit: 27.01.2005
Ort: Wilhermsdorf
Beiträge: 3.322
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Guten Morgen,
als wir 2002 in Kenya waren... das war der Wahnsinn. Es kann sich kein Mensch vorstellen, der noch keine Tiere in freier Wildbahn gesehen hat, wie toll es ist, die Natur so zu erleben. Löwen, Elefanten, etc. in ihrer natürlichen Umgebung. Doch es gibt ja auch die Zoo's. Wir schworen uns damals, dass wir nicht wieder in einen Zoo gehen würden, geschweige denn könnten. Wir taten es trotzdem, haben es nicht lange ausgehalten, es tat irgendwie weh... Wir fühlten uns richtig mies dabei. ABER: Es tut verdammt weh, die Tiere plötzlich eingesperrt zu sehen, die man vorher frei gesehen hat. Das ist in der Tat ein Problem. Mittlerweile sehe ich es nicht mehr so extrem, wenngleich mir manche Tiere unheimlich leid tun, wie eng ihre Gehege sind oder an welchem Platz die Unterbringung ist. Was ich aber sehr schlimm finde, sind Menschen, die sich "daneben" benehmen bzw. offenbar überhaupt kein Gespür für das Tier sich gegenüber haben. So sieht man doch u.a. bei den Gorillas in Nbg. Menschen, die gegen die Scheibe klopfen, was ich durchaus das ein oder andere mal schon angesprochen hatte, bei den entsprechenden Personen aber nur auf Unverständnis gestoßen bin. In der Tat, Zoo's bzw. eingesperrte Tiere sind irgendwo etwas trauriges, aber zugleich können viele Menschen ihre Lieblingstiere (sofern der jeweilige Zoo sie hat) anschauen, was sie vielleicht in freier Wildbahn nie könnten, weil es für sie unerschwinglich ist. Ich für meinen Teil hoffe sehr, dass ich irgendwann einmal das Geld habe, dass ich nicht mehr in Zoo's gehen muss, um mir "meine" Löwen anzusehen, sondern ich jedes Jahr nach Afrika kann, wenngleich der Tourismus bzw. die Nationalparks in den jeweiligen Ländern ja auch irgendwo ein "Gefängnis" ist, wo man bzw. in dem Fall Tier nicht ungestört sein kann. 2003 waren wir dann nochmal in Kenya, danach gingen wir erstmal nicht mehr in den Zoo, jetzt schon wieder, aber hauptsächlich wegen Noah, damit er die Tiere beobachten kann. Gut zugegeben, auch das ein oder andere Mal zum Fotografieren, der Gedanke an die Gefangenschaft bleibt aber zumindest bei mir allgegenwärtig und den möchte ich auch nicht verdrängen. Es sind schlicht und ergreifend eingesperrte Tiere. |
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#10 |
Registriert seit: 01.10.2003
Ort: Duisburg
Beiträge: 1.683
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Wir sollten in der Diskussion nicht zwei unterschiedlich Dinge vermischen. Über den Sinn der Zootierhaltung gibt es genügend - meist unsachliche - Diskussionen. Das hat aber nichts mit dem von Sven aufgeworfenen Thema der Sinnhaftigkeit von Zoofotografie zu tun.
Für mich ist Zoofotografie, die ich gerne betreibe!! (Ja, ich bekenne mich, der Unterschicht Zoofotograf anzugehören), keine "Naturfotografie" im engeren Sinn. Und es ist vom Erlebniswert tatsächlich etwas anderes, ob man im Zoo einen Löwen fotografiert oder am einsamen afrikanischen Wasserloch miterlebt, wie eine Löwin ihre Beute schlägt. Aber ist ein Zoofotograf ein schlechterer Fotograf als der, der im Studio nach vorgegebenen oder erfahrenen Mustern seine Scheinwerfer aufbaut und vom Visagisten gestylte Models ablichtet? Wenn ich mir die Wirklichkeit selbst gestalte, mag das Gestalten die Herausforderung sein, die Fotografie ist es dann nicht. Die Fotografie ist dann eine Herausforderung, wenn ich versuche, unter den von mir nicht beeinflussbaren Faktoren ein gutes Bild zu erzielen. Ob das im Zoo, in der freien Wildbahn oder in der Landschaft geschieht, ist für mich unerheblich. Für mich bedeutet die Zoofotografie unter anderem auch die Auseinandersetzung mit dem Tier, das vor meiner Linse hockt. Ich lerne was dazu. Und schon dafür hat es sich wieder gelohnt in den Zoo zu gehen. Natürlich ist es auch Bequemlichkeit, die mich davon abhält, im Wald ein Tarnzelt aufzubauen und auf Rehe, Wildschweine und heimische Vögel zu warten. Es ist aber auch eine Frage der Ausrüstung. Im Zoo kann ich mit einem finanzierbaren 200er oder 300er das Auge des Löwen freistellen. Im Tarnzelt brauche im Zweifel ein 500er oder mehr, um einen Vogel auch nur halbwegs formatfüllend abzulichten. Und last but not least: Mein Hobby soll mir Spaß machen und meine Bilder mir auch. Wenn Sven auch Spaß an meinen Bildern hat, ist das schön, wenn nicht, kann ich auch damit leben und es verdirbt mir nicht den Spaß. Wäre ja auch langweilig, wenn alle das gleiche fotografieren. Ist ja eh alles schon mal fotografiert worden. Gruß Echidna |
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