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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Gruppen, sozialer Aus- bzw. -einschluss
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Alt 30.09.2005, 14:37   #1
dA2Eye
 
 
Registriert seit: 24.05.2005
Beiträge: 1.203
Gruppen, sozialer Aus- bzw. -einschluss

Liebe LeserInnen und Leser,

hier etwas Ernsthaftes - indessen nix Moralisches.

ich habe hier mal etwas gepostet, in dem es um vernetztes Denken geht, um Gruppen und deren Aktivitäten, aber auch um Individualität.

Text, der etwas mehr als ein flüchtiges Überlesen erfordert, aber vielleicht interessiert es den einen oder die andere User/In. Am Schluß dieses Postings folgt der link zu dem Artikel und dessen Zitate, also auf das, worauf ich hier Bezug nehme.
Komplexe Gedankengänge erwarten interessierte LeserInnen. - Es dreht sich im Ganzen hochaktuelle um uns alle, die wir uns eingebettet empfinden in eine globale Vernetzung, in Globalismus und in die Wirrnisse von diversen ANSICHTEN !

Wenn es allgemein den Usern dieses Forums nicht zusagt, solche Postings hier zu finden - dann bitte ich um Nachricht.

--------------

Vielleicht gibt das folgende und insbesondere der gesamte Artikel von dem hier Auszüge stehen, unter anderem Anlaß zum Nachdenken über "Andersartige" und "Andersdenkende".


Das globale Gehirn
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In seiner faszinierenden und gleichzeitig erschreckenden Geschichte des globalen Gehirns spannt Howard Bloom auf beeindruckende Weise den Bogen von den ersten Bakterienkulturen bis hin zur globalen Vernetzung. Die Evolution der sozialen Intelligenz mit ihren Durchbrüchen und ihren dunklen Seiten wie sozialer Ausschluss und Konfromitätsdruck wird mit überraschenden Einsichten in ihren Grundzügen deutlich. (by Telepolis)

[AUSZÜGE in ZITATEN aus einem Artikel, der bei Telepolis erschienen ist.]

>>Es ist an der Zeit, daß die Evolutionstheoretiker ihren Geist öffnen und den individuellen Selektionismus als rigides Glaubensbekenntnis aufgeben, das nicht mit seinem vermeintlichen Gegenteil, der Gruppenselektion, koexistieren kann. Wenn ich richtig liege, dann gibt es die vernetzte Intelligenz, die von Computerwissenschaftlern und Physikern als ein Ergebnis der entstehenden Technologien angekündigt wird, bereits seit langem. Sie hat die perverse physiologische Eigenschaft herausgearbeitet, die sich in unserer depressiven Lethargie, in unserer lähmenden Ängstlichkeit, in der Reizbarkeit, durch die wir andere abstoßen, wenn wir sie am meisten benötigen, in unserer Resignation, wenn uns ein Scheitern wiederholt enttäuscht, und im Abbau unserer Gesundheit manifestiert, wenn wir zum Opfer eines überwältigenden Verlustes oder einer Krise werden. Diese physiologisch verdrahteten Merkmale haben uns zu Mikroprozessoren in der am meisten faszinierenden Form von Parallelcomputern werden lassen, die je auf diesem Planeten gebaut wurden. Ohne Transistoren haben sie jeden von uns zu einer Zelle eines vernetzten Gehirns werden lassen.<<

. . . . . .

>>Drei Fragen an Howard Bloom (Paläopsychologe)
-------------------------------------------------------------------
Wird Gruppenselektion als Modell in der Hirnforschung, beispielsweise bei Gerald Edelmans "neuronalen Darwinismus", im Hinblick auf Neuronenpopulationen angewendet? Oder dominiert hier auch das Paradigma der individuellen Selektion?

Howard Bloom: Ja und Nein. Zunächst ist es richtig, die Forschungsarbeit von Gerald Edelman mit den Prinzipien der komplexen adaptiven Systeme zu verbinden. 50 % der Gehirnzellen werden bekanntlich im ersten Lebensjahr durch Apoptosis abgetötet. Die Zellen, die nicht mit den Herausforderungen in der Umwelt des Babies klarkommen, müssen verschwinden. Das ist das Prinzip: "To him who hath it shall be given, from he who hath not even waht he hath shall be taken away."

Individuelle Selektionisten würden jedoch die Idee von sich weisen, daß dies eine Gruppenselektion darstellt, obgleich unterschiedliche Neuronenpopulationen miteinander im Wettstreit liegen und durch ihren Erfolg leben oder sterben. Individuelle Selektionisten würden sagen, daß das wirksame Prinzip, weil alle am Wettstreit beteiligten Neuronen denselben genetischen Inhalt haben, dasselbe ist wie in Hamiltons ursprünglichem (und unangemessenem) Modell einer Insektenkolonie. Jeder Vorfall einer Selbstzerstörung stellt folglich eine Familienselektion dar, in der eine suizidale Zelle einen altruistischen Akt begeht, um Kopien ihrer Gene in anderen Zellen des Makroorganismus zu fördern.

Wenn das ein bißchen nach Haarspalterei von Scholastikern des Mittelalters klingt, dann ist dies in der Tat so. Wissenschaftler sind jedoch zu oft besessen davon, sich über den Weg über ein Astloch in einem Baum zu streiten, und können dann nicht mehr den Wald wahrnehmen, dessen Teil der Baum ist. Sie werden vielleicht sogar behaupten, daß der Baum gar nicht existiert.

Steht die Gruppenselektion auch hinter gesellschaftlichen Entwicklungen? Läßt sie sich beispielsweise gegenwärtig in der Abschaffung des Wohlfahrtsstaates sehen, die parallel mit der Globalisierung geschieht?

Howard Bloom: Ja, die Ausbreitung von und die Konkurrenz zwischen Subkulturen ist eine Form der Gruppenselektion, die den Machenschaften des kollektiven Gehirns Macht verleiht. Wie das funktioniert, werde ich in meinem neuen Buch "The Irrational Invention Machine" zeigen. Zudem haben Gesellschaftskritiker wie John Naisbitt (Megatrends) und verschiedene Geschichtswissenschaftler überzeugend zeigen können, daß eine gesellschaftliche Strömung zur Geburt ihres Gegenteils führt. Hegel hätte dem sicher zugestimmt. Die heutige Globalisierung bringt eine gegensätzliche, aber gleiche Reaktion hervor: die Tribalisierung, die Fragmentierung der Gesellschaft in zunehmend in sich selbst abgeschlossene Kleinstgruppen. Aber durch diese Form der Differenzierung und Konkurrenz erfindet ein komplexes adaptives System neue Modalitäten, um seine Umwelt zu verändern. In anderen Worten ist das, was Sie fragen, in meinen Augen richtig. Was Ökonomen eine konstruktive Zerstörung nennen, gehört zur Funktionsweise des Gruppengehirns.

Gruppenselektion und selbstzerstörerische Mechanismen scheinen eine grausame Sache zu sein und schlecht in einen ethischen Standpunkt zu passen. Welche Bedeutung könnte Ethik im Rahmen eines gruppenselektionistischen Zugangs zur Gesellschaft besitzen?

Howard Bloom: Die Natur ist im Sinne des "Teuflischen Prinzips" nicht die gütige Mutter, für die ihre Fürsprecher sie halten. Sie ist vielmehr eine Mutter, die über den Mißbrauch des Kindes jubelt. Ihre Bösartigkeit ist auf so vielen Ebenen in unsere Biologie eingebaut, daß sie nicht nur zu unserer Physiologie, sondern auch zu jeder menschlichen Kultur gehört. Alle Gesellschaften, auch die präkolonialistischen Inuit, die so oft für ihre Friedlichkeit gelobt werden, identifizieren Gruppen von Menschen, die man hassen darf. Der Haß auf Außenseiter als eines der mächtigsten Bande, die eine kulturelle oder subkulturelle Gruppe zusammenhält, wurde von unzähligen wissenschaftlichen Untersuchungen nachgewiesen. Auch wenn dies uns unfreiwillig aufgezwungen wurde, so ist dieser modus operandi doch ethisch verabscheuungswürdig. Infolgedessen ist es für jeden von uns mit einer moralischen Sensibilität eine Pflicht, folgendes zu tun: Rebelliere gegen die Natur und ihre Wege! Beende Gewalttätigkeit, wo immer du kannst! Wenn du einen Straßenraub beobachtest, greife ein (Ich mache das immer ... und ich bin sowohl schwächlich als auch unsportlich)! Wenn du einen Massenmord siehst und es nicht schaffst, ihn zu stoppen, dann bist du hinsichtlich seiner Ausführung ein Komplize. Und das bin ich.

Am wichtigsten ist, auf die dunklen Seiten des eigenen Idealismus und moralischen Gefühls zu schauen. Beides entsteht aus unserem Arsenal natürlicher Instinkte. Und beides degeneriert zu einer Entschuldigung für Angriffe auf andere. Wenn unsere gerechte Empörung in Wut gegen einen "Schurken" umschlägt, werden wir allzu oft zur Beute eines natürlichen Programms von Zähnen und Klauen. Es werden keine Lebewesen vom Mars oder himmlische Weisen kommen, um uns vor unserem eingeborenen Bösen zu retten. Wir müssen die äußere Natur und die in uns bekämpfen, um uns und unser Selbst zu retten.<<
(aus Telepolis)
-------------------

Im Artikel, der in meinem folgenden link auftaucht, wird unter anderem über vernetztes Denken oder etwa über Gruppenarbeit (für das Ganze und nicht nur für sich) reflektiert.

Biologie, Evolution und das globale Gehirn
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/2/2100/1.html


===

Mit freundlichen Grüßen, Ayelander
dA2Eye ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 30.09.2005, 14:50   #2
Sunny
Erleuchter
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 26.668
Nun,

ich für meine Person möchte mich eigentlich im Forum entspannen oder Hilfe bei Problemen rund ums fotografieren erhalten

Auch ist eine anderweilige Hilfe sehr gut,

aber ein zweites Studium, nein Danke
Sunny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2005, 15:45   #3
Pegemeka
 
 
Registriert seit: 20.05.2005
Ort: Innen nordhessischen Berjen...
Beiträge: 20
Re: Gruppen, sozialer Aus- bzw. -einschluss

Sorry Sunny,

auch mit dem Risiko, ja, deine angeschlagene Gesundheit noch weiter zu strapazieren, ja, wenn ich ehrlich bi, ja, , diese Frage, ja,

Zitat:
Zitat von dA2Eye
Wird Gruppenselektion als Modell in der Hirnforschung, beispielsweise bei Gerald Edelmans "neuronalen Darwinismus", im Hinblick auf Neuronenpopulationen angewendet? Oder dominiert hier auch das Paradigma der individuellen Selektion?
... die hat mich schon manche Nacht nicht schlafen lassen. Ich überlege gerade, könnte Tina das vielleicht in ihre WARUM Sammlung aufnehmen?

Mit besten Genesungswünschen (natürlich völlig uneigennützig!)

Pegemeka
__________________
...und fürs Herz 'ne XD7
Pegemeka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2005, 15:49   #4
Sunny
Erleuchter
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 26.668
Hallo Pegemeka,

das ist doch keine Strapaze für meine derzeit leicht lädierte Gesundheit.

Leben und leben lassen
Sunny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2005, 16:30   #5
dA2Eye

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.05.2005
Beiträge: 1.203
Re: Gruppen, sozialer Aus- bzw. -einschluss

Zitat:
Zitat von Pegemeka
Zitat:
Zitat von dA2Eye
Wird Gruppenselektion als Modell in der Hirnforschung, beispielsweise bei Gerald Edelmans "neuronalen Darwinismus", im Hinblick auf Neuronenpopulationen angewendet? Oder dominiert hier auch das Paradigma der individuellen Selektion?
... die hat mich schon manche Nacht nicht schlafen lassen. Ich überlege gerade, könnte Tina das vielleicht in ihre WARUM Sammlung aufnehmen?
ruhig Blut - auch die vielen kleinen Mikroorganismen in Deinen Laken stören Deinen Schlaf doch nicht... vielleicht solltest nur mal drüber schlafen. Sonst würde ich die Einverleibung eines Beruhigungstees empfehlen !

Aye, Aye
dA2Eye ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 30.09.2005, 16:39   #6
Irmi
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Sauerland 59***
Beiträge: 11.238
Hallo E..

das ist mir auch zu hoch, zumindest jetzt gerade im Moment .
Wenn ich Zeit habe, dann lese ich´s mal, aber jetzt geh ich erst mal vor die Tür 1,5 Std. Nordic-Walken, das macht den Kopf frei . Bis später.
__________________
Gruß aus dem Sauerland Irmgard (IRMI) I.M.A f to / meine Glerie hier / I.M.A lerei
Ein Foto stellt den Augenblick dar, die Malerei die Interpretation
Irmi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2005, 16:43   #7
Sunny
Erleuchter
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 26.668
Zitat:
Zitat von Irmi
Hallo E..

das ist mir auch zu hoch, zumindest jetzt gerade im Moment .
Wenn ich Zeit habe, dann lese ich´s mal, aber jetzt geh ich erst mal vor die Tür 1,5 Std. Nordic-Walken, das macht den Kopf frei . Bis später.
Gut Walk
Sunny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2005, 16:45   #8
Irmi
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Sauerland 59***
Beiträge: 11.238
Dankee , und gute Besserung!
__________________
Gruß aus dem Sauerland Irmgard (IRMI) I.M.A f to / meine Glerie hier / I.M.A lerei
Ein Foto stellt den Augenblick dar, die Malerei die Interpretation
Irmi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2005, 17:36   #9
dA2Eye

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.05.2005
Beiträge: 1.203
Good Walking for all ! and for
-> Irmi of course as well !!!

Good Weekend auch für alle und...

Einer unter uns hat mir geschrieben, bitte nicht solche Themen hier, da dies leicht zu gewissen unerwünschten Diskussionen führen könnte - die evtl. persönlich werden könnten. Na gut - das will ich natürlich auch nicht.

Also gehen wir's locker an - für solche Texte wie der hier vorgestellte braucht man in der Tat - Zeit. (Und das die nicht Jedermanns Sache sind - ist ja eh klar.)


Tüss, Ayelander
dA2Eye ist offline   Mit Zitat antworten
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