Sony hat heute die Zahlen für Q1 2014 und damit für das gesamte Geschäftsjahr 2013 (Apr 2013 bis März 2014) gemeldet. Auf das gesamte Geschäftsjahr gesehen ist (seit der Ankündigung in der letzten Woche nicht ganz unerwartet) ein Verlust von 1,2 Mrd. US-$ angefallen. Im operativen Geschäft werden zwar Gewinne geschrieben, aber die hohen Restrukturierungskosten die im Zusammenhang mit dem Verkauf der PC-Sparte anfallen, haben dann doch zum Verlust geführt. Damit hat Sony von den letzten 6 Geschäftsjahren 5 mit Verlust abgeschlossen. Und auch bereits angekündigt dass auch das laufende Geschäftsjahr rote Zahlen bringen wird (ca. 490 Mio US-$). Der aktuelle Konzernumbau muss klappen, sonst nimmt das kein gutes Ende.
Leider sind die Zahlen aus dem Imaging-Bereich nicht sehr aufschlußreich. Der Imaging Bereich umfasst Digitalkameras, Videokameras und "professional solutions". In Summe ging es beim Umsatz um 2% runter. Der Bereich schreibt aber erfreulicherweise schwarze Zahlen und erwirtschaftete eine Umsatzrendite von 3,5% (im Vorjahr 0,2%, Canon und Nikon erwirtschaften im Imaging-Bereich eine Rendite von ca. 15%). Da hat aber vor allem der schwache Yen einen entscheidenden Beitrag geleistet.
Interessant wären natürlich die Entwicklungen der einzelnen Produktsegmente, aber da gibt es leider kaum Informationen. Erkennbar sind die dramatischen Veränderungen bei den Stückzahlen der verkauften Digital- und Videokameras sowie bei den Smartphones. Angaben in Mio. Stück in den entsprechenden Geschäftsjahren, Zahlen für 2014 sind die Schätzungen von Sony.
| 2011 | 2012 | 2013 | 2014 |
Digitalkameras | 21,0 | 17,0 | 11,5 | 8,0 |
Videokameras | 4,4 | 3,7 | 2,3 | kA |
Smartphones | 22,5 | 33,0 | 39,1 | 50 |
Das sind schon sehr dramatische Veränderungen in sehr kurzer Zeit. Bei den Smartphones machen sie übrigens auch einen (sehr bescheidenen) Gewinn.
Informationen zum Konzernumbau und der weiteren strategischen Ausrichtung gibt es Ende nächster Woche im Rahmen des Corporate Strategy Meetings. Mal sehen was es da für Neuigkeiten gibt. Klar ist jedenfalls, Sony ist in einer existenzbedrohenden Krise. Die Anleihen die mal ausgegeben wurden sind auf Ramschniveau. Ein Teil des Tafelsilbers (z. B. Firmengebäude) wurde bereits verscherbelt. Wenn nicht bald die Wende kommt müssen im nächsten Schritt weitere Geschäftsbereiche verkauft werden.