Nun ist der Frankfurter an sich ja ein Gemütsmensch. Nur wenige Dinge gibt es, die ihn aus der Ruhe bringen können. Und von denen wiederum sind die meisten gar nicht wichtig. So hat sich, nach den Bausünden voriger Generation, auch in Frankfurt das Leben wieder etwas nach draussen verlagert, auf die Gass. Und da wurde er wieder mit einem Phänomen konfrontiert, dass er so lange Zeit gar nicht mehr kannte: dem Regen. Eines jener Naturereignisse, dass ihn, sobald zwei Tropfen mit Erscheinen drohen, unmittelbar dem geschlossenen Auto zuführt. Der Frankfurter verbringt lieber eine Stunde im Regen im Stau, als zwei Minuten offene Strasse bei regendrohend bedecktem Himmel zum nächsten U-Bahnschacht zu riskieren. Und so wird diese Stadt, gewissermassen durch Wasserantrieb, bei Regen insgesamt etwas schneller. Der müssige Gang des Frankfurters entwickelt sich zum
Hurtigspurt mit Regenschirm und Einkaufstasche.
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Hinfallen, aufstehen, Krönchen zurechtrücken, weitergehen...
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