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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Blitzgeräte und Beleuchtung » Blitz regelmäßig auslösen - auch bei Nichtgebrauch
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Alt 05.01.2012, 14:16   #1
cmosse
Gesperrt
 
 
Registriert seit: 06.04.2011
Beiträge: 292
Blitz regelmäßig auslösen - auch bei Nichtgebrauch

Hallo
häufig liest man den Tipp dass man sein Blitzgerät ca 1x Monat auslösen soll (z.B. per Testknopf) um den Kondensator zu erhalten, bzw. es könne das Problem geben, dass nach vollst. Entladung nach langer Nichtnutzung beim ersten Anschalten und Aufladen mit hoher Spannung durch den Wechselrichter die Elektronik Schaden nimmt - bis hin zum Ausfall der Blitzröhre.
In der Anleitung des HVL-F58 steht aber in der Richtung nichts - Kann es sein dass solche Vorbeugemaßnahmen nur bei älteren Blitzgeräten notwendig waren, die Technik aber heute diesbezüglich unempfindlich ist?
cmosse ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 05.01.2012, 14:38   #2
Dicker Daumen
 
 
Registriert seit: 15.02.2010
Ort: bei Ulm
Beiträge: 1.187
Ich habe das auch so gelernt:
- Bltz ab und zu auslösen.
- Blitz erst nach dem Bereitschaftssignal (Kondensator geladen) ausschalten.
__________________
Gruß Werner
Dicker Daumen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2012, 15:15   #3
oglala
 
 
Registriert seit: 16.03.2011
Ort: Raum Mainz
Beiträge: 405
Das hängt wohl auch daran, welcher Typ Kondensator da verwendet wird.

Bei den Metzen, auch den neuen, steht das definitiv auch so in der Anleitung. Wenn auch "nur" alle drei Monate.
__________________
Bildchen? Ja bitte!
oglala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2012, 16:19   #4
gpo
 
 
Registriert seit: 15.03.2004
Ort: Hamburg
Beiträge: 12.012
Moin

also jeden Monat...ist etwas übertrieben...
aber 3 Montate bis über einem halben Jahr darf es schon sein

wobei ich auch schon Gerät hatte die 5 jahre schlummerten...dann problemlos in wieder Betrieb kamen

man sollte sich die Elkos so vorstellen das dünne Metallfolieen meist durch Papier getrennt ist und irgendwelche Massen verklebt/vergossen sind...

je nach Alter kommt es zu Leckagen und damit zu Aussetzern...
und ja, das passiert auch hin und wieder "den guten"

man sollte aber immer normal einschalten und liegen lassen...min 15 Minuten
dann erst auslösen und beobachten...
wenn das gut geht merkt man häufig einen Geschwindigkeitsvorteil je länger der läuft...
dann kann man ihn auch mal mit Dauerfeuer...ärgern

und wichtig...Akkus udn Batterien wieder entfernen...
die meisten Blitze werden durch Auslaufen beschädigt
Mfg gpo
gpo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2012, 17:11   #5
Nummer-6
 
 
Registriert seit: 10.02.2011
Ort: Alsfeld-Angenrod in der Nähe der Antrifttalsperre
Beiträge: 576
Hallo vom "Techniker",

Blitzkondensatoren sind Elektrolythkondensatoren, also gewickelte Metallfolien mit einem sehr (!) dünnen Separator, der mit einem Elektrolyten getränkt ist. Beim Anlegen einer Gleichspannung an den Kondesatorenplatten bildet sich eine dünne Isolationsschicht an deren Oberfläche aus. Somit stehen sich die gegenseitig aufgeladenen Oberflächen sehr eng gegenüber und haben demzufolge ein hohe Kapazität. Leider ist aber auch die Gefahr des Durchschlagens der Spannung zur ach so geliebten anderen Platte wegen des geringen Abstandes recht groß. Solche "Minikurzschlüsse" treten öfter auf und bleiben meistens unbemerkt, da sich das durch den hohen Kurzschlußstrom wieder "wegbrennt".

Wenn nun der Kondensator lange ohne Aufladung gelagert wird baut sich die elektrolytische Isolationsschicht ab. Das geschieht, weil sich durch die Selbstentladung der Spannungsunterschied zwischen den Platten aufhebt. Der Isolationswiderstand sinkt also ab. Bei genügend abgebauter Isolation wird nun beim Aufladen des Blitzkondensators (erstes Einschalten nach sehr langer Lagerzeit) durch die schlechte Isolation viel Strom kurzgeschlossen, der Wechselrichter und Gleichrichter schafft es nicht mehr eine hohe Spannung an den Platten anzulegen, der Blitzelko wird nicht mehr richtig geladen.

Was kann man dagegen machen?

Tatsächlich alle 2-3 Monate spätestens das Blitzgerät mit vollen Akkus (!) einschalten und deutlich länger, also mindestens 3 Minuten, laden lassen. Auslösung eines Testblitzes ist auch empfehlenswert, da wird dann auch die Zündelektronik mal wieder versorgt. WICHTIG ! Danach wieder Blitzelektrolythkondensator aufladen bis die Bereitanzeige kommt, dann abschalten OHNE VORHERIGE AUSLÖSUNG. Nur so ist der Kondensator geladen und hat dann wieder genug Zeit sich langsam durch Lagerung zu entladen.

Diesen ganzen o.a. Vorgang nennt man in der Kondensatortechnik "Formierung", hat nix mit der Festplatte formatieren zu tun.

So nun wieder die alten Physikgrundlagen einmotten und mit dem Blitz Licht machen und mit der Kamera Fotos machen.

Grüße vom Günter aus Mittelhessen.

Geändert von Nummer-6 (05.01.2012 um 17:14 Uhr)
Nummer-6 ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 05.01.2012, 17:11   #6
oglala
 
 
Registriert seit: 16.03.2011
Ort: Raum Mainz
Beiträge: 405
Zitat:
Zitat von gpo Beitrag anzeigen
wobei ich auch schon Gerät hatte die 5 jahre schlummerten...dann problemlos in wieder Betrieb kamen

...

man sollte aber immer normal einschalten und liegen lassen...min 15 Minuten
dann erst auslösen und beobachten...
wenn das gut geht merkt man häufig einen Geschwindigkeitsvorteil je länger der läuft...
dann kann man ihn auch mal mit Dauerfeuer...ärgern
Na ja, die meisten Elkos (jedenfalls modernere) laufen nicht aus sondern die Formierung geht langsam über die Wupper. Dadurch sinkt die Kapazität und der Ruhestrom steigt, die Leistung des Blitzes sinkt also. Dafür steigt dann der Stromverbrauch...

Aber Gerd hat recht: Den "ollen Dingern" kann man tatsächlich, wenn auch in begrenztem Maß, wieder etwas Leistung "antrainieren". Besser ist es natürlich, die Formierung durch das Anlegen der notwenigen Spannung zu erhalten. Also die Blitze einschalten und etwas eingeschaltet lassen.

Und um Gottes Willen die Einweg-Batterien rausholen, vor allem wenn sie eher leer sind. Die Dinger laufen nämlich praktisch immer aus.
__________________
Bildchen? Ja bitte!

Geändert von oglala (05.01.2012 um 17:14 Uhr)
oglala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2012, 17:25   #7
Nummer-6
 
 
Registriert seit: 10.02.2011
Ort: Alsfeld-Angenrod in der Nähe der Antrifttalsperre
Beiträge: 576
Noch einen Tipp betreffs Akkus,

die Verwendung von Eneloop-Akkus hat sich bei mir in den Blitzgeräten als sehr positiv herausgestellt. Im Metz 58-AF-1 und auch in einem uralten Braun LZ 42 Bltzstab sind die Akkus problemlos im Einsatz.

Sehr nützlicher Nebeneffekt: Die Akkus entladen sich nicht so schnell bei Nichtgebrauch. Nach einem halben Jahr waren sie noch zu 90 Prozent voll. Somit ist ein Auslaufen unwahrscheinlich und auch die sofortige Nutzung des Blitzgerätes nach langer Lagerung ist gewährleistet.

Das noch zur Anmerkung von Günter aus Mittelhessen.

Geändert von Nummer-6 (05.01.2012 um 17:59 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler behoben
Nummer-6 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2012, 17:33   #8
Dicker Daumen
 
 
Registriert seit: 15.02.2010
Ort: bei Ulm
Beiträge: 1.187
Wenn ich auch nicht der TO bin, bedanke ich mich doch ganz herzlich bei Euch!
Dieses Einbringen von Fachwissen ist (jedenfalls für mich) das s.g. Salz in der Suppe dieses Forums!
__________________
Gruß Werner
Dicker Daumen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.01.2012, 13:48   #9
cmosse
Gesperrt

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 06.04.2011
Beiträge: 292
vielen Dank auch von mir für die ausführlichen Erklärungen.

Ich verstehe das also richtig, dass dieses Problem generell besteht und durch den Aufbau des Kondensators bedingt ist und sich daran auch bei den neuesten Modellen nichts geändert hat.
Auch die neuesten Geräte können also bei langer Lagerung Schaden nehmen. Daher sollte doch ein Hinweis in der Anleitung stehen, oder?
cmosse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.01.2012, 15:35   #10
Nummer-6
 
 
Registriert seit: 10.02.2011
Ort: Alsfeld-Angenrod in der Nähe der Antrifttalsperre
Beiträge: 576
Zitat:
Zitat von cmosse Beitrag anzeigen
.....
Auch die neuesten Geräte können also bei langer Lagerung Schaden nehmen. Daher sollte doch ein Hinweis in der Anleitung stehen, oder?
Tja wenn es denn "kundenfreundlich" sein soll, dann eindeutig JA.
Wenn es dem Absatz von Neugeräten nach dem Ablauf der Garantiezeit dient und außerdem den Umsatz ankurbelt, dann "unternehmerisch gesehen" eindeutig NEIN.

Rate mal wofür sich die meisten Hersteller entscheiden...

Grüße von Günter aus Hessen.
Nummer-6 ist offline   Mit Zitat antworten
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