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#1 |
Registriert seit: 17.05.2005
Ort: in der Nähe von Köln
Beiträge: 2.042
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Beugungsunschärfe meist nicht sichtbar - Originalthread
Hallo,
meiner Meinung nach werden die wenigsten Bilder wegen der Beugung unscharf. In der Mehrzahl der Fälle sind sicher Verwackeln oder Fehlfokus die Ursache für unscharfe Bilder. Ich habe mal versucht, den Einfluß der Beugung in Abhängigkeit von der eingestellten Blende zu veranschaulichen und mit der Theorie zu vergleichen. Kamera: Alpha 900 Objektiv: Sigma Makro 50mm/2,8 Abbildungsmaßstab 1:1, damit hohe effektive Blendenzahlen erreicht werden. Vorlage: USAF-1951 Testbild in Durchlicht Beleuchtung: Blitz Blendenreihe von effektiv 5,6 bis Blendenzahl 90 (das entspricht den eingestellten Werten 2,8 bis 45) Kameraeinstellung: extrafein (Bitte keine Diskussion JPG<-->RAW...) Die Striche und Lücken zwischen den Strichen sind auf der Testvorlage gleich groß. Ich habe deshalb versucht, die Elemente herauszusuchen, bei denen die Striche nicht nur erkennbar, sondern deutlich voneinander getrennt sichtbar sind. Das theor. Auflösungsvermögen habe ich zum Vergleich mit der Formel A = 1/(1.22*0.0006*Blendenzahl) Lp/mm berechnet. Sicher stimmen die Blendenwerte bei dieser Kamera-Objektiv-Kombination nicht 100-prozentig, Fehler in der Größenordnung einer drittel Blende sind sicher nicht ausgeschlossen... ![]() -> Bild in der Galerie Anhand dieser Tabelle ![]() -> Bild in der Galerie kann jeder seine eigenes Auswertung vornahmen. Nicht die Beugung bestimmt im Allgemeinen das Auflösungsvermögen, sondern der Sensor der Kamera! Das Auflösungsvermögen des Sensors liegt bei etwa 40 Lp/mm, wie schon meine Bilder eines Strichgitters zeigten. Gruß, Stuessi edit: Damit einige Ergebnisse nicht verloren gehen, stelle ich sie hier rein. ![]() -> Bild in der Galerie Mit viel Phantasie kann man die Striche rechts oben (7.1) noch bei den oberen Ausschnitten erkennen: mehr als 120 Lp/mm. ![]() -> Bild in der Galerie So sieht es aus, wenn ich die Negative mit dem Nikon Coolscan V scanne, der eine nominelle Auflösung von 4000 dpi, entspr. 80 Lp/mm hat. ![]() -> Bild in der Galerie Blendenreihe bei Maßstab 4:1 mit Minolta Makro MC 50mm/3,5 retro am Balgen (Alpha 900). ![]() -> Bild in der Galerie Gegenstandsgröße(Lochdurchmesser) ca. 0,5mm ===> Bildgröße ca. 3µm (Strahlensatz), die Linsen- und Fokussierfehler und Beugung (Beugungsscheibchen von etwa 8µm Durchmesser) vergrößern das Bild. Der Pixelabstand bei der 7D beträgt etwa 8µm. ![]() -> Bild in der Galerie Geändert von Stuessi (22.04.2011 um 11:49 Uhr) |
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#2 |
Registriert seit: 16.11.2005
Ort: Osnabrück
Beiträge: 13.250
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Also ich sehe da ab f16, spätestens ab f22 eine Abnahme der Schärfe. Ob die Bilder für welchen Zweck noch brauchbar sind ist ein anderes Thema, aber wenn es um die "optimale Schärfe" geht, bleibt es doch nach deinem Vergleich dabei, nicht weiter als vielleicht f16 abzublenden. Genauso mache und empfehle ich es auch ... ?
__________________
Gruß Jens |
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#3 | |
Registriert seit: 17.12.2007
Ort: Rhein-Main
Beiträge: 22.125
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Zitat:
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#4 |
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.386
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Ich denke, man sollte auch unterscheiden, was man mit freiem Auge an "Auflösung" unterscheiden kann und was man messtechnisch erfassen kann.
Bei den Aufnahmen von Stuessi könnte man sicher durch line-scans durch die Balkenstrukturen Unterschiede auch schon bei f/8 oder f/11 sichtbar machen. Genau so durch MTF-Messungen! Wer sich die Auswertungen auf photozone.de anschaut, sieht ja, dass bei nahezu allen Objektiven die Kontrastübertragungsfunktion ab f/5,6 oder f/8 (bei APS-C!) abnimmt. Das sind oft Verringerungen im Prozentbereich! Da ist auf den Bildern mit freiem Auge kein Unterschied feststellbar - trotzdem sinkt bereits der Kontrast bzw. die Auflösung geringfügig. Auf Grund der Beugung! Dass ein Sensor mit einem Pixel-Pitch von 5 oder 6µm keine Auflösung von 200lp/mm bringt, ist durch das Bayer-Pattern und den AA-Filter bedingt - keine Frage. Den 40lp/mm würde ich für das freie Auge und geringe Vergrößerungen auch zustimmen. Für höhere Ansprüche sollte ein Objektiv aber schon ein wenig mehr können, sonst bräuchte man ja keine Zeiss-Optiken... ![]()
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#5 |
Registriert seit: 20.04.2010
Ort: Kiel
Beiträge: 415
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Meine eigenen Erfahrungen aus der Praxis decken sich nicht mit den obigen Testbildern.
Ich bin deshalb gerade dabei und arbeite mich in das Focus-Stacking mit Helicon-Focus ein. Bei kritischen Landschaftsmotiven, wo ich Schärfe von direkt vorm Objektiv bis zum Horizont will, mache ich bis zu 10 Belichtungen mit max. f 5,6 und umgehe somit das Beugungsproblem. Die Ergebnisse der ersten Versuche sind vielversprechend, Vorraussetzung ist allerdings Windstille, weil Bewegung in Blättern, Gräsern etc. nicht zu Deckungsgleichheit führt.
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meine Bilder |
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#6 | |
Themenersteller
Registriert seit: 17.05.2005
Ort: in der Nähe von Köln
Beiträge: 2.042
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Zitat:
5 oder 6µm führen höchstens zu Auflösungen von 83..100 Lp/mm Geändert von Stuessi (20.04.2011 um 15:24 Uhr) |
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#7 | |
Chefkoch, verstorben
Registriert seit: 11.02.2005
Ort: Starnberg
Beiträge: 13.622
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Zunächst einmal vielen Dank an Stuessi, für die ausführliche Erläuterung nebst abfotografierter Testcharts
![]() Bei mir ist allerdings so, dass ich keine zweidimensionalen Testtafeln fotografiere, sondern Objekte/Subjekte in der realen Welt ![]() Zitat:
Aber wie schon im anderen Thread gesagt: Soll doch jeder nach seiner Façon selig werden. Mir tun nur die immer zahlreicher werdenden Einsteiger hier im Forum leid, wenn wirklich alles problematisiert wird. Martin |
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