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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Was ist das Geheimnis von Juergen Teller?
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Alt 05.12.2009, 11:00   #1
Wagner136
 
 
Registriert seit: 07.10.2009
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 184
Was ist das Geheimnis von Juergen Teller?

Hi,
bin etwas verwirrt. "Die Zeit" hat im Zeit-Magazin seit einigen Wochen eine Bild-Kolumne des Fotografen Juergen Teller, der gerade in Nürnberg mit einer großen Fotoschau "gefeiert" wird, wie die Zeit schreibt.

Jedoch: Die meisten der bisherigen Teller-Photos hinterlassen mich ratlos. Die Bildqualität ist oft unterirdisch (unscharf, matschige Farben, etc), die Finesse in der Bildgestaltung erkenne ich selten. Bleibt die Bildaussage - aber auch da regt sich in mir fast nichts.

Im der aktuellen Zeit-Magazin-Ausgabe von dieser Woche (3.12.) sind nochmal ein paar Fotos aus der Nürnberger Ausstellung und die Einschätzung seines Cousins (ein Psychologe).

Mich würde interessieren, ob das ein fotoaffiner Mensch hier im Forum gesehen und gelesen hat und mir ein bisschen Nachhilfe geben kann. Denn irgendwas muss ja dran sein, an seinen Bildern, sonst wäre er wohl nicht so erfolgreich. Ich erkenne es nur nicht, warum ein unscharfes Bild von Kate Moss mit rotgeblitzten Augen künstlerisch so wertvoll ist? Weil man so ein Bild von ihr kaum kennt?

Bin gespannt auf Eure Ansichten!

Grüße, Roland
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Grüßle, Roland

Geändert von Wagner136 (06.12.2009 um 23:51 Uhr)
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Alt 05.12.2009, 11:27   #2
About Schmidt
 
 
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.918
Hallo Roland,

meine total unfachmännische Einschätzung. Mit den richtigen Fürsprechern lässt sich jeder Mist an den Mann/Frau bringen. Ich habe schon oft kopfschüttelnd so manche Galerie verlassen. Dagegen geraten wahre Meister der Fotografie, ich nenne mal Vittorio Sella doch sehr in den Hintergrund, ich sage bewusst nicht in Vergessenheit.

Vor Jahren war ich in Bozen im Museum und hatte die einmalige Gelegenheit original Bilder von ihm zu sehen. Aufnahmen die eine seltsame Ruhe und Einsamkeit ausstrahlen. Unvorstellbares hat dieser Mann in den frühen Jahren der Fotografie geleistet.

Gruß Wolfgang
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Diskutiere nie mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich dort aufgrund seiner Erfahrung
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Alt 05.12.2009, 11:52   #3
Traumtraegerin
Forendiva
 
 
Registriert seit: 04.02.2009
Ort: Hamburg
Beiträge: 3.060
ch gestehe, der Name Teller war mir bis heute früh unbekannt. Man kann sicher geteilter Meinung über "Kunst oder nicht Kunst" über "schön oder nicht schön" sein. Ich habe mir grad mal ein paar seiner Fotos angesehen und frage mich, ob ich ihnen überhaupt Beachtung schenken würde, wenn dieser Thread nicht wäre.
Da ich also sehr unwissend bin, habe ich im www. geschaut, was sonst noch über ihn zu finden ist und bin unter anderem auf diesen Artikel gestoßen:
http://kultur-online.net/?q=node/10201
Vielleicht ist es ja die Tatsache, dass er eben nicht alles perfekt und mit rosaroter Brille darstellt. Aber das tun viele und sind dabei trotzdem noch wesentlich kreativer. Wobei die nicht perfekte Sicht und Darstellung in der Modewelt wohl eher Seltenheitswert hat.
Teller hat mit Modefotografie angefangen und durch Zufall die richtigen Leute am richtigen Ort getroffen und dann die Möglichkeit gehabt, seinen eigenen Stil zu entwickeln, um sich aus der Masse hervorzuheben.
Gelegentlich werden Leute nicht nur wegen ihrer Talente hoch in den Himmel gelobt, sondern leider auch wegen der Tatsache, dass sie mit Gott und der Welt per du sind... oder vielleicht hoffen manche "Schreiberlinge", durch derartig überzogen positive Berichte ebenfalls in den Genuss der Kontakte bzw. in den Kreis der "Promis" zu gelangen (?)

Ich habe keine Ahnung, was nun hinter diesem Hype steckt und obige Anmerkung meinerseits ist nur eine Theorie
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Gruß aus Hamburg von Sabine

Rettet die Wälder, esst mehr Biber!
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Alt 05.12.2009, 12:00   #4
Joshi_H
 
 
Registriert seit: 27.10.2008
Beiträge: 4.991
Ich war im letzten Jahr (2008) in Düsseldorf auf einer Ausstellung von Michel Comte. Insgesamt viele Bilder aus vielen Jahren, jedoch wenige dabei, die mir Bewunderung abnötigten. Der Fehler war wohl das Video, welches an der Garderobe gezeigt wurde. Ein Teil des Videos zeigt, wie Michel Comte Bilder macht. Er sieht eine Person und hält dann 1-2 Minuten mit der Kamera drauf, bis der Verschluß glüht. Dass in dieser Flut Bilder eines dabei ist welches gefällt ist klar - und dann kommt dann noch der Name dazu, fertig.

Auch ich verlasse so manche Ausstellung mit einem Kopfschütteln und so langsam habe ich darauf genau so wenig Lust wie auf die unhöflichen Mitbesucher im Kino, die mit Tüten rascheln und den ganzen Film reden.

Ausnahme: Chargesheimer im Kölner Ludwig-Museum. Das war echt klasse!

Grüße,

Jörg
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Alt 05.12.2009, 12:46   #5
Wagner136

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 07.10.2009
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 184
Zitat:
Zitat von Traumtraegerin Beitrag anzeigen
Vielleicht ist es ja die Tatsache, dass er eben nicht alles perfekt und mit rosaroter Brille darstellt. Aber das tun viele und sind dabei trotzdem noch wesentlich kreativer. Wobei die nicht perfekte Sicht und Darstellung in der Modewelt wohl eher Seltenheitswert hat.
Eine gute Theorie. Dass einiges vom Erfolg der fotografierten Stars an ihm hängen geblieben ist, hab ich auch schon vermutet.

Aber der Gedanke, dass dreckige Bilder in dieser Hochglanzwelt eine ganz eigene Wirkung haben - auch eine läuternde (und damit entlastende) für die Betroffenen selbst - das wirft für mich ein neues Licht auf die Bilder.

Danke

Roland
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Grüßle, Roland
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Alt 05.12.2009, 13:06   #6
Roland_Deschain
 
 
Registriert seit: 08.02.2006
Ort: Leipzig
Beiträge: 3.368
Wie so oft bei "Kunst" (und das geht mir nicht nur bei Fotos so) bin ich hier ganz beim Threadersteller und habe keine Erklärung.

Aber bisher hatte ich sowieso immer den Eindruck, ich erkenne (gerade moderne) Kunst nicht mal, wenn damit auf mich eingeschlagen wird.

Ich finde bei den Bildern, die ich mir mal so im www angeschaut habe wenig, was hier im Forum auch nur ein müdes gebracht hätte. Meiner Meinung nach jedenfalls.

Im Zweifel wurde da der Trash zur Kunst gemacht und vielleicht ist das ja wirklich das Konzept dahinter, gewollt technisch mau.

Was ich aber sagen muss, die Bilder haben Wiedererkennungswert. Es ist schon bei allem, was ich gesehen habe, ein gewisser Stil dahinter, die Farben, die Tönung, die Themen.

Vielleicht macht es da ja aus. Den eigenen Stil finden und konsequent entwickeln.
Und nicht wie wir Wild- Wald- und Wiesenfotografen mal hierhin und dorthin pendeln und alles einfach immer möglichst "gut" aussehen lassen.
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Alt 05.12.2009, 14:23   #7
alberich
 
 
Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Anus Mundi
Beiträge: 4.384
Zitat:
Zitat von Wagner136 Beitrag anzeigen
Denn irgendwas muss ja dran sein, an seinen Bildern, sonst wäre er wohl nicht so erfolgreich. Ich erkenne es nur nicht, warum ein unscharfes Bild von Kate Moss mit rotgeblitzten Augen künstlerisch so wertvoll ist? Weil man so ein Bild von ihr kaum kennt?
Ob nun von Teilen der Gesellschaft als Kunst bezeichnet oder nicht.
Wenn Dir die Bilder nichts sagen, verschwende keine Zeit und schau Dir lieber Bilder an, die Dir was sagen. So einfach.

Ausdruck ist vielfältig. Dem einen sagt es was, dem anderen nicht. Der eine findet es großartig, der andere scheusslich. Für die jeweilige Kunst spielt das keine Rolle. Sie ist und bleibt die selbe.

Bei Kunst stellt sich die Frage nach "gut" oder "nicht gut" einfach nicht. Darum geht es nicht. Es gibt auch kein "Warum?". Sie ist halt einfach da. Genau wie wir. Und wenn der Mensch Kust macht, ergibt sich dadurch für ihn die Chance, dass er ein wenig länger "hier bleibt" als wenn er nach ca. 80 Jahren wieder unverrichteter Dinge seine Sachen packt.

Die jeweilige Kunst ist immer nur eine von unzähligen Sichtweisen. Warum sollte man die alle verstehen wollen? Viel wichtiger ist es die eigene Sichtweise zu erkennen und sichtbar zu machen. Und wenn man das tut, dann gibt es immer welche die kommen und sagen "Häh? Was soll'n das?" .

Kunst ist immer eine Frage von wo man guckt.
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Alt 05.12.2009, 16:17   #8
Shooty
 
 
Registriert seit: 11.12.2006
Ort: nähe FFM
Beiträge: 11.249
Also ich hab mir die Bilder vom Link da oben mal angesehen und finde es sind grotten schlechte Bilder, die eigendlich keiner Aufmerksamkeit bedürfen.

Nun ist es aber so das Kunst eben Kunst ist, und villeicht ist es auch genau so gewollt .... okay das kann man verstehen.

oder etwa nicht?

ICH würde diese BIlder als "Kunst" anerkennen, wenn der Mensch zeigen würde (villeicht hat er das ja auch, ich weis es nicht) das er auch technich "gute" Bilder erstellen kann.
Wenn er es kann, und dann quasi vom Mainstream abweicht und diese seltsammen BIlder mit dicken sinnfreien Schlagschatten usw produziert ist das okay, den dann ist es gewollt und ich respektiere das, weil ers ja mit absicht so schlecht macht.

Sehe das im vergleich zu Malern (künstler) die Bilder malen, die aus 3 roten Quadraten bestehen, und sonst nichts. vorher haben sie aber gezeigt das sie was drauf haben, und haben sich eben so weiter entwickelt das sie nurnoch mit Formen und Farben arbeiten .... oooookay. Das muss nicht gefallen, aber das ist dann Kunst.

Analog auch hier.
Kann er sonst was? Dann ists Kunst!
Kann er erst garnichts und macht immer so "Müllbilder", kann er sich einfach nur gut vermarkten und hat gute Kontakte ^^
Shooty ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2009, 16:36   #9
About Schmidt
 
 
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.918
Zitat:
Zitat von Roland_Deschain Beitrag anzeigen
Wie so oft bei "Kunst" (und das geht mir nicht nur bei Fotos so) bin ich hier ganz beim Threadersteller und habe keine Erklärung.

Aber bisher hatte ich sowieso immer den Eindruck, ich erkenne (gerade moderne) Kunst nicht mal, wenn damit auf mich eingeschlagen wird.

Ich finde bei den Bildern, die ich mir mal so im www angeschaut habe wenig, was hier im Forum auch nur ein müdes gebracht hätte. Meiner Meinung nach jedenfalls.

Im Zweifel wurde da der Trash zur Kunst gemacht und vielleicht ist das ja wirklich das Konzept dahinter, gewollt technisch mau.

Was ich aber sagen muss, die Bilder haben Wiedererkennungswert. Es ist schon bei allem, was ich gesehen habe, ein gewisser Stil dahinter, die Farben, die Tönung, die Themen.

Vielleicht macht es da ja aus. Den eigenen Stil finden und konsequent entwickeln.
Und nicht wie wir Wild- Wald- und Wiesenfotografen mal hierhin und dorthin pendeln und alles einfach immer möglichst "gut" aussehen lassen.
Genau das ist es, was mich immer wieder an dieser, ich nenne es mal Pseudokunst, stört.

Man versucht, scheinbar zwanghaft und das nur weil jemand Bekannt ist, in diese Kunst irgend etwas hinein zu interpretieren. Doch ich finde da nichts. Bilder wie das von seinem Kind (überbelichtet, verwaschen, zu mittig, Kind schaut nicht in die Kamera, totgeblitzt) haben meine Eltern auch von mir in ihrem Fotoalbum.

Da finde ich ist unsere Gesellschaft ganz dolle beknackt. Genau wie Beuys der riesige, übelriechende Fettklumpen ausstellte. Ich halte das, gelinde gesagt für Schwachsinn. Und wenn dann jemand kommt und sagt, das liege an meinem Intellekt, dass ich das nicht verstehe. Dann bin ich hier und an dieser Stelle froh, dass das so ist.

Gruß Wolfgang
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Alt 05.12.2009, 20:35   #10
MD800
 
 
Registriert seit: 11.04.2008
Ort: Ruhrpott Ost
Beiträge: 745
Zitat:
Zitat von About Schmidt Beitrag anzeigen
... Genau wie Beuys der riesige, übelriechende Fettklumpen ausstellte. Ich halte das, gelinde gesagt für Schwachsinn. Und wenn dann jemand kommt und sagt, das liege an meinem Intellekt, dass ich das nicht verstehe. Dann bin ich hier und an dieser Stelle froh, dass das so ist.

Gruß Wolfgang
Die wirkliche Kunst ist hier, Fettecken oder technisch schlechte Photos - als "Kunst" - zu verkaufen. Darin war Beuys wirklich gut und Teller kann es wohl auch.

Ich wende mich mit Grausen ab und schaue mir lieber was schönes an.

Grüße
Uwe
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Fortschritt ist der Übergang von einem Zustand, dessen Nachteile man kennt, zu einem Zustand, dessen Nachteile man noch nicht kennt.
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