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Alt 06.09.2008, 18:09   #1
wschwingi
 
 
Registriert seit: 05.09.2007
Beiträge: 104
Astrofotografie, Systemvergleich

Nachdem ich zu Beginn des Jahres den Wechsel von der D7D auf die A700 vollzogen habe, hatte ich in der letzten Woche ausgiebig Zeit, die A700 unter idealen Bedingungen am Sternenhimmel zu testen. Zusätzlich hatte ich aber auch noch eine analoge Minolta D40 dabei, mit der ich auf hochempfindlichen Film die gleichen Objekte ablichten wollte.

Hier ein Vergleich und Auswertung ohne allzu viel Worte anhand von drei Bildern:

1. D7D, 200mm 1:3,5, ISO 1600, 30 sec Belichtung, Tracking auf Astro 3. Bild entstand vor ca. zwei Jahren am gleichen Ort mit meiner alten Ausrüstung.
Starke Zeichnung der Nebel M8 und M20, grobe Zeichnung des Milchstraßenhintergrundes, mittlere Sternradien, starkes Blooming, oft falsche Sternfarben (z.B. Grün), weitere Vergrößerung trotz 2000 x 3000 Pixel kaum sinnvoll, starke CAs, schlechte Wiedergabe des roten H-alfa-Lichtes in M8




2. A700, 300mm APO 1:4, ISO 800, 60 sec Belichtung, Tracking unguided auf Vixen GP
Saubere deutliche Zeichnung der Nebel M8 und M20, genaue Zeichnung des Milchstraßenhintergrundes, sehr feine Sternradien, geringeres Blooming, richtige Sternfarben, weitere Vergrößerung bis 4x möglich zeigt weitere feine Details in den Nebeln, keine CA, ebenfalls schlechte, aber bessere Widergabe des roten H-alfa-Lichtes in M8. Es steuert die Blausensoren ebenfalls, wodurch Mischfarbe Lila entsteht.




3. D40, 300mm APO 1:4, ISO 800, 60 sec Belichtung, Kodak Portra 800, Tracking unguided auf Vixen GP
Ausschnittsvergrößerung (da kein crop), Digitalisierung vom Negativ, Intensive, aber grobe Zeichnung der Nebel M8 und M20. M8 zeigt volle Ausdehnung und wird deutlich durch intensives Rot (H-alfa) geprägt. Sterndurchmesser groß durch grob Filmkörnung. Leider wurden die Bilder bei der Foto CD Erstellung durch automatische Verstärkungsregelung zu stark verstärkt, wodurch die Bildqualität der digitalen Version gelitten hat.




4. Zusätzlich habe ich aus der A700 und der D40 ein Composite gefertigt, wodurch ein für meinen Geschmack sehr schönes Bild entstanden ist.



Hier werden die Vorteile aus beiden Welten kombiniert. Man erhälte eine gute Farbwiedergabe im H-alfa Licht bei guter Schärfe.

Also, es lassen sich auch unter Verwendung der Sony und Minolta Komponenten ganz ordentliche Ergebnisse im Deep Sky erreichen.

Beste Grüße

Wolfgang
wschwingi ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 06.09.2008, 18:46   #2
hansauweiler
 
 
Registriert seit: 04.10.2003
Ort: d-köln
Beiträge: 5.307
Hallo Wolfgang !
60 sek Belichtung entsprechen nach meiner Kopfrechnung einer scheinbaren Sternbewegung von 15 Winkelminuten. Sind die Nachführmotoren der Astrostatve so ruckfrei oder benutzt du dabei noch den Antishake ?
Ich frage als Laie.
Gruß HANS
__________________
Meine Galerie / Augenblicke
hansauweiler ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2008, 02:13   #3
wschwingi

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 05.09.2007
Beiträge: 104
Hallo Hans,

das bekommen die Schrittmotore sowohl der Astro 3 als auch der Vixen GP problemlos hin. Erst bei Zeiten ab 2 min oder größeren Teleobjektiven werden zusätzlich Korrekturen erforderlich.

Gruß

Wolfgang
wschwingi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2008, 21:47   #4
TONI_B
 
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.383
Es ist gigantisch, was die neuen Sensoren leisten - auch wenn sie für die "normale" Fotografie gedacht sind. Leider ist die Schwäche bei H-Alpha nicht zu übersehen. Leider nicht:"Nomen est omen"
TONI_B ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2008, 13:52   #5
WoBa
 
 
Registriert seit: 28.02.2007
Ort: Lörrach
Beiträge: 872
Hallo Wolfgang,

dein Composite gefällt mir auch sehr gut.

Hast du es mit der A700 schon mal mit einem H-alpha Filter versucht?
Falls ja würde mich es interessieren welche Erfahrungen du gemacht hast.

Ich benutze ein H-alpha Filter von Lumicon mit 72 mm Filterdurchmesser.

Gruß

Wolfgang
WoBa ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 08.09.2008, 19:36   #6
wschwingi

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 05.09.2007
Beiträge: 104
Hallo zusammen,

habe auch schon einige Filter mit H-alfa Wirkung (UHC, UHC-S, H-alfa Tiefpass) an der A700 getestet. Da diese Filter alle unterschiedlich schmalbandig sind und sich das interne IR-Sperrfilter überlagert, kommt viel weniger Licht an. Die Belichtungszeiten müssen dann noch einmal deutlich länger werden. Hinzu kommt, dass der 2“ Filter den freien Objektivdurchmesser wie eine Blende zusätzlich reduziert.

Um ähnlich gute Ergebnisse zu erzielen, muss man schätzungsweise 15 bis 30 min belichten. Das geht aber nur mit deutlich aufwändigerem Setup, sprich mit Guiding. Zudem werden die Prozesse wie Objekt finden oder Scharfstellen ungleich schwerer. So kann schnell aus einem Bild ein abendfüllendes Programm werden. Meine Versuche im 2 bis 5 Minuten Bereich waren eher ernüchternd. Verstärkt man die dunklen Bilder, sieht man insbesondere jetzt im Sommer die Wirkung des thermischen Rauschen (Sensorglühen) sehr deutlich.

Es wäre sicherlich interessant zu sehen, wie sich der Sensor ohne das Sperrfilter macht, bzw. mit einem steileren Filter was halt gerade noch H-alfa durchlässt. Mit diesen Filtern wurden ja schon zahlreiche Canon und Nikon DSLR nachgerüstet. Sie erzielen durchaus gute Ergebnisse, wenn auch nicht ganz so wie der gute alte Film. Erst spezielle Astrocameras haben Sensoren, die im H-alfa Licht eine höhere Effizienz haben als die von DSLR.

Sehe es ähnlich wie Toni B, die Alfa hadert mit dem H-alfa, dafür kann man die anderen Stärken im Deep Sky sinnvoll nutzen.

Beste Grüße

Wolfgang
wschwingi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2008, 19:54   #7
WoBa
 
 
Registriert seit: 28.02.2007
Ort: Lörrach
Beiträge: 872
Hallo,

ich hab bei mir mit dem H-alpha Filter eine Belichtungsverlängerung um den Faktor 3,5 ermittelt.
Um in den exakten Fokus zu kommen suche ich erst einen hellen Stern und stelle erst durch den Sucher scharf und belichte anschliessend via Laptop und betrachte einen Bildausschnitt stark vergößert. Danach richtet sich dann die Feinenstellung in der Schärfe.

Gruß

Wolfgang
WoBa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2008, 22:18   #8
TONI_B
 
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.383
Auch wenn ich hier bald als Oberlehrer abqualifiziert oder sogar als "Eimer" bezeichnet werde, werde ich weiter meinen "Senf" dazu geben.

Ein UHC-Filter läßt bei H-Alpha <0,1% durch - ist also vollkommen ungeeigent dafür.

Woher habe ich dieses "Oberlehrerwissen"? Ich habe meinen UHC-Filter eigenhändig in einem Spektrophotometer durchgemessen...

Solange die Alphas ein Sperrfilter haben, ist nicht viel zu holen bei H-Alpha...
TONI_B ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2008, 01:17   #9
wschwingi

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 05.09.2007
Beiträge: 104
Habs mal mit meinen Filter probiert. Das Ergebnis ist überraschend gut geworden.
Mein Filter soll auch laut Hersteller noch mindestens 90% bei H-alfa schaffen.

wschwingi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.09.2008, 01:36   #10
WoBa
 
 
Registriert seit: 28.02.2007
Ort: Lörrach
Beiträge: 872
Hallo Toni,

das Filter vor dem Sensor sperrt den langwelligen Spektralbereich nicht komplett.
Jenseits 780nm z.B. braucht es eine Beichtungverlängerung um mindestens vier Blenden, mit H-alpha Filter um mindestens 3,5. Veruch es mal.

UHC Filter sind Kontrastfilter die den Spektralbeich von Straßenlampen herausfiltern.

Gruß

Wolfgang

Geändert von WoBa (09.09.2008 um 01:40 Uhr)
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