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Alt 11.01.2024, 11:06   #1
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
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Stormy Weather - Irland 2024

Bevor es losgeht: einige werden sich vielleicht wundern, dass ich einen irischen Bericht poste, wo doch viele vom SUF in Südafrika sind. Ja, für mich hatte sich das aus verschiedenen Gründen erledigt und Tina fragte mich dann, ob ich dafür vielleicht Lust habe, wenigstens für ein paar Tage mit ihr nach Irland zu fliegen, was ich liebend gern zusagte. Ist halt einfach mein Land.

Diesmal ist aus "Gründen" einiges auch mit dem Handy fotografiert. Klar, die Quali ist da nicht so hoch, aber ich bin froh, die Aufnahmen trotzdem zu haben.

Los geht’s.

„Du…das wird aber keine reine Fotoreise, ja?“
Ich wurde skeptisch beäugt.
Dackelblick.
„Neinnein.“
Ich hatte das versprochen und man hätte mich auch an einen Lügendetektor anschließen können, er hätte „Wahrheit“ ausgespuckt. Ich hatte es fest vor, mich auch einfach nur treiben zu lassen.
………………
Ich wusste nicht, WIE sehr meine Passion der Fotografie mich bestimmt – das war eine sehr lehrreiche Erfahrung. Für uns beide. (Spoiler: geht aber gut aus!)

Dieser Urlaub war anscheinend vorbestimmt, denn es ging einfach ALLES glatt, was die Planung und Ausführung anging. Ich hatte erst nach Häusern gesucht, die waren aber alle unglaublich teuer. Da Irland zum Großteil ein Weihnachtsgeschenk von Tina (meiner Partnerin), meiner Familie und lieben Menschen war, wollte ich das natürlich nicht ausnutzen….und dann hatte ich die Idee, unsere Vermieterin in Connemara anzuschreiben, bei der wir schon zweimal im Haus waren und die uns im Winter schon einmal ein mega Angebot gemacht hatte. Sie freute sich sehr, sagte, dass sie mit der Familie dieses Jahr eigentlich im Haus sein wollte, es jetzt nicht klappe, es deshalb frei sei und wir es gerne haben dürften. Juhuuuu! Der Preis war unglaublich…ein riesiges Haus, günstiger als eine kleine Einzimmergarage. Ich war begeistert. Ort: Renvyle, Connemara. Auf einem Küstenstreifen, ganz alleine, man kann übers Meer gucken.

Auch die Reise selbst ging eigentlich zu glatt. Fahrt zum Flughafen durch meine Nachbarin/Freundin, dort direkt an die Automaten, weil der Online-Checkin ohne Probleme geklappt hatte, ohne Schwierigkeiten oder komplettes Ausräumen der Sachen durch die Sicherheit…da übrigens ein Tipp: ich lasse seit vorletzter Reise meine komplette Kamera-Ausrüstung im Rucksack IN einem kleinen Handgepäckkoffer! Ich mache ihn nicht auf, ich knalle ihn einfach in eine Kiste aufs Band. Seitdem rutscht der einfach durch die Kontrolle durch, das Rausroppen aller Kleinteile, die Sprengstoffkontrollen, egal was, alles entfällt. Zudem muss man ihn dann nicht auf dem Rücken tragen, sondern kann ihn rollen. =)
Der Flug war wunderbar, ich hatte so mit als Einzige eine saubere Scheibe – und hatte beim Buchen „getrickst“. Ich hatte Tina an den Gang gesetzt und mich ans Fenster…und drauf spekuliert, dass sie, wenn nicht uuunbedingt nötig, niemanden zwischen uns setzen. Klappte auf beiden Flügen. So konnte ich entspannt ein paar Bilder mit dem Handy machen und auch meine Reihe „into the blue“ weiter ausbauen. Manche*r kennt das erste „into the blue“- Bild aus dem Adventskalender vielleicht. Nun kam die Fortsetzung. Zu sehen hier in der Tabelle in zweiter Reihe.


Bild in der Galerie

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Ich finde, manche der "into the blue"-Aufnahmen sehen aus, als wäre ich in der Antarktis gewesen.

Der Pilot: „Wetter in Dublin: windy and sunny!“ Juhuuu! War ja schon durchaus durch die kleinen Fenster des Fliegers zu sehen.

Auch sonst ging alles glatt. Erste am Sixt-Schalter, nach 10min zum Shuttle, das nur auf uns gewartet zu haben schien…und das WETTER…hey, da war SONNE! Ok, es war recht windig, so dass der Flieger auch etwas ruppig landen musste, aber das war nicht schlimm, alles andere lief einfach.

Ich hatte im Sommer einen Mietwagen beim ADAC gebucht – für viel, viel Geld. Das war der größte Posten und machte mir Bauchweh. 5 Tage vor Antritt der Reise nochmals geguckt, doppelt so großes Auto für die HÄLFTE des Geldes gefunden, altes Auto storniert (geht beim ADAC bis zum letzten Tag kostenfrei) und neues gebucht…so hatten wir einen Toyota Corolla Hybriden – und ich habe mich verliebt. MEGA Auto. Ich fuhr wie Butter vom „Hof“, die Autofahrt war problemlos, wir kamen noch vor Einbruch der Dunkelheit an…alles super.

Gut, unterwegs merkten wir schon, dass das Wetter ziemlich rau war. Immer wieder kamen Regengüsse, die aber nach ein paar Minuten wieder vorbei waren. Ich machte ein Bild während der Fahrt (indem ich ANHIELT):


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Ich schickte es Tom. Er: „Uih…Mordor…“

Dieses Wort sollte uns die Woche immer mal wieder begleiten.

Am Haus angekommen, hatte Debbie, die Schwester der Vermieterin, die vor Ort lebt, uns schon den Schlüssel in die Tür gesteckt, die Heizungen angemacht und die Lichter im Wintergarten brennen lassen. Innen war es also warm&cosy…draußen…eher nicht so. Wir hatten beschlossen, erst zum Haus zu fahren, um später dann noch eine Runde Einkaufen zu gehen und etwas zu essen. FEHLER.

Wir schafften es gerade noch, die Sachen ins Haus zu bringen, da BRACH es los. Ein Sturm, der die Fenster erzittern ließ, RegenGÜSSE…wir saßen da, total erschrocken und ich appte Debbie an, wo wir denn noch schnell Einkaufen gehen könnten.

Es kam nur ein „…really??“…nunja.

In Letterfrack sei ein Shop, direkt daneben das Bar-Restaurant „Seafarer“. Wir warteten eine kleine Regenpause (was bedeutete, dass der Regen nicht mehr versuchte, INS Haus zu kommen) ab, hechteten in den Wagen und fuhren nochmals in die kleine Stadt in der Nachbarschaft. Dort war es dann glücklicherweise auch nicht mehr so stürmisch wie an der Küste. Wir kauften ein, stopften alles in den Kofferraum und betraten anschließend das Seafarer. Ich war früher in Letterfrack schon Essen mit der Fotogruppe, aber dort waren wir noch nicht. FEHLER. Total klasse.


Bild in der Galerie

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Weihnachten, das hatten wir 2016 und 2019 in den irschen Wintern schon öfter bemerkt, bedeutet dort: „Kein Platz darf frei bleiben!“. Wir haben Pubs gesehen…da bist du erst mal im Eingang erstarrt. Aber das Seafarer war toll. Wir zogen unsere nassen Regensachen aus und genehmigten uns ein sehr leckeres Abendmahl – danach ging es zurück zum Haus. Wir hatten schon im kleinen Supermarkt die „wichtigen“ von den unwichtigen Einkäufen getrennt und schnappten uns dann nur jeweils eine Tüte, um nicht völlig zu durchweichen, bis wir im Warmen waren. Den Rest holten wir dann am Tag drauf. Danach einfach nur Stricksocken an, Buch raus, Tee in der Tasse….und Urlaubsbeginn genießen, während das Draußen alles dafür tat, unser Haus umzunieten…der Vergleich mit dem Wolf und den drei kleinen Schweinchen drängte sich auf. Nicht optisch, nicht zahlentechnisch…aber thematisch.

Die Gemütlichkeit im Haus sah dann immer ungefähr so aus:


Bild in der Galerie

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Ok, letztes: SCHÄRTZ. (Da hab ich mal in ein altes Haus reinfotografiert)

Die gesamte Woche stand unter dem Motto „Hm…jetzt? Oder den nächsten Guss noch abwarten??“
Es war wirklich herausfordernd. Der Sturm hatte sogar einen Namen. „Gerritt“. Toll. Regen in Irland geht ja noch – Waagerecht-Regen kennen wir auch schon zur Genüge…aber DAS…das war eine neue Liga.

Und diese Liga lernten wir die Woche so RICHTIG kennen.
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Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

Geändert von Dana (11.01.2024 um 11:09 Uhr)
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