Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 07.01.2024, 17:08   #1
bjoern_krueger
 
 
Registriert seit: 21.09.2018
Ort: Reinbek
Beiträge: 1.148
Konzertfotografie bei wenig Licht

Moin!

Neulich war ich endlich mal wieder los, und habe mit meiner A1 die Band eines Freundes fotografiert. Ziemlich schlechtes Licht, entsprechend hohe ISO erforderlich, zumal ich auch keine lichtstarken Objektive habe. Ich arbeite mit dem 24-105/4, dem 16-35/4 und dem 100-400 G-Master, also keine schlechten Linsen, aber nicht unbedingt prädestiniert für sowas.

Ok, also RAW, M, Blende auf, ISO-Automatik mit Begrenzung auf 3200, und die Verschlusszeit je nach Situation manuell eingestellt. Der einzige, von der Automatik beeinflusste Faktor war also die ISO-Empfindlichkeit.

Da ich fand, dass die Ergebnisse im Sucher eher zu hell waren, und die Lichtstimmung irgendwie nicht der Realität entsprach, habe ich noch eine Belichtungskorrektur von -1 eingestellt.
Das sah im Sucher soweit ganz gut aus, und auch bei der Wiedergabe in der Kamera sah es Ok aus.

Herausgekommen sind Bilder, die oftmals stark unterbelichtet waren, manche musste ich in LR um 3 Stufen nachträglich aufhellen. Natürlich dadurch begründet, dass die Kamera bei ISO 3200 aufhören "musste" und dann eben unterbelichtet wurde, und dazu dann noch die Korrektur um -1.

Es sah aber im Sucher ganz gut aus. In manchen Situationen etwas dunkel, aber generell war die Lichtstimmung OK.

Da ich solche Situationen eher selten fotografiere, bin ich mir immer nicht so sicher, wie hier die sinnvollste Vorgehensweise ist.

Sollte man lieber von vornherein höhere ISOs verwenden, und höheres Rauschen in Kauf nehmen, damit man später nicht aufhellen muss? Oder, wie ich es gemacht habe, lieber weniger Rauschen und dann hinterher aufhellen?

Oder ist das egal?

Viel hängt auch von der Verwendeten Belichtungsmessung ab. Im Prinzip sollte die Spotmessung hier ja perfekt sein, wenn man zum Beispiel das angestrahlte Gesicht einer Person vor schwarzer Dunkelheit fotografieren möchte. Matrixmessung würde hier ein viel zu helles Gesicht verursachen. Bei Spotmessung kann ich das Gesicht messen, und erhalte eine zum Gesicht passende Belichtung. Allerdings darf ich dann die Kamera anschließend nicht mehr schwenken, denn dann funktioniert die Verknüpfung des Spot-Messbereiches mit dem AF-Feld nicht mehr.

Die Belichtung ändert sich, sobald der Spot-Kreis im Sucher in einen helleren/dunkleren Bereich erfasst.

Eine Idee wäre hier die Belichtungsspeicherung per AEL-Taste, habe ich aber in der Hektik nicht dran gedacht. So habe ich auf Matrixmessung gestellt, und dann nach Auge die Belichtung manuell eingestellt

Oder man nimmt die Highlight-Messung (die ich allerdings erst jetzt beim nachträglichen Experimentieren entdeckt habe...)

Am Ende konnte ich die Bilder in LR noch "retten", und das Rauschen lässt sich durch das neue KI-Entrausch-Tool je sehr gut beseitigen, ohne dass groß die Details verloren gehen.

Schöner wär's natürlich, wenn die Bilder OOC schon gut wären, und man nicht hinterher noch so extrem aufhellen müsste.
Und was mich auch irritiert, dass die Bilder im Sucher gut aussehen, in LR dann aber viel zu dunkel sind.

Nachdem ich das hier jetzt alles einmal aufgeschrieben habe, würde ich denken, dass die Variante Spot-Messung in Verbindung mit AEL vielleicht die Beste ist.

Ok, das war's dann erstmal, vielleicht können ja hier erfahrene Konzert-Fotografen ein paar Tipps geben.

Danke und viele Grüße,

Björn
bjoern_krueger ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links