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Alt 04.05.2021, 19:04   #6
usch
 
 
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Zitat:
Zitat von Schnöppl Beitrag anzeigen
Man kann bei der Berechnung eine Wissenschaft draus machen oder wie du einfach ein Lineal fotografieren.
Vor vollendete Tatsachen gestellt würde ich natürlich auch einfach ein Foto machen. Aber so eine Berechnung kann ganz hilfreich sein, um vorher abzuschätzen, ob ein bestimmter Abbildungsmaßstab mit dem vorhandenen Zubehör überhaupt machbar ist und welche Kombination man dafür benötigt, statt alle 256 Möglichkeiten mit drei Achromaten und drei Zwischenringen durchprobieren zu müssen.

Natürlich rechne ich nicht selber. Da macht man sich einmal eine Excel- oder OpenOffice-Tabelle und lässt rechnen.

Zitat:
Zitat von DerGoettinger Beitrag anzeigen
Und ich konnte ein spannendes Phänomen beobachten: Als das Objektiv einmal durch den ganzen Fokus lief, hatte ich einen "zweiten Fokuspunkt" bei rund 1,6m (so zumindest die Anzeige auf der Entfernungsskala des Objektivs), obwohl ich den Abstand zum Motiv nicht verändert hatte und mich eigentlich immer noch an der Naheinstellgrenze befand.
Ja, es gibt immer zwei Schärfepunkte, weil der Lichtweg umkehrbar ist und man deshalb Bild- und Gegenstandsweite vertauschen kann. Nur erreicht man den zweiten Punkt normalerweise nicht, weil sich das Objektiv gar nicht so weit ausfahren lässt.

Wenn du z.B. ein 20m weit entferntes Objekt mit 50mm Brennweite aufnimmst, hast du eine Bildweite von etwas mehr als der Brennweite, also rund 50mm, und eine Gegenstandsweite von 19,95m. Ebenfalls ein scharfes Bild würdest du bekommen mit einer Gegenstandsweite von 50mm und einer Bildweite von 19,95m. Dafür bräuchtest du allerdings 19,90m an Zwischenringen, das ist natürlich nicht machbar . Im Nahbereich ist das aber in der Tat möglich. Der Maßstab am zweiten Schärfepunnkt ist dann übrigens exakt der Kehrwert des Maßstabs am ersten Schärfepunkt. Wenn du also bei der einen Einstellung einen Maßstab von 2:1 hast, dann ergibt das bei der anderen Einstellung einen Maßstab von 1:2.

Ein Sonderfall ist Maßstab 1:1, dann sind Bild- und Gegenstandsweite nämlich gleich, so daß die beiden möglichen Schärfepunkte zusammenfallen (und der Kehrwert von 1:1 ist ja auch wieder 1:1). Das ist dann auch gleichzeitig die kürzestmögliche Aufnahmeentfernung gemessen vom Sensor zum Motiv, sowohl für größere als auch für kleinere Maßstäbe wird die Summe aus Bild- und Gegenstandsweite größer.
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