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Alt 03.12.2019, 22:12   #3
kiwi05
 
 
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Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 16.902
Heute ist der Besprecher-Staffelstab sicher in meine Hände übergeben worden. Danke Dana und Nele für den gelungenen Einstieg in den Adventskalender.
Zum Besprecher Team mal ein paar Anmerkungen:
Im Forum haben wir ja grob die Einteilung in Technik-affine, „Künstler“ und Naturliebhaber. Natürlich bunt gemischt und in allen Zwischenstufen.
Im Besprecherteam fehlt der ausschließlich Technik-affine Teil logischerweise fast völlig, die anderen Gruppen sind gut gemischt vertreten. Erwähnenswert finde ich noch, daß wir sogar mehrere im Team haben, die sich hier als Besprecher angeboten haben, selbst aber keine Bilder zeigen.
Ich hoffe, die Mischung, die durch die unterschiedlichen Horizonte zwangsläufig entsteht, gefällt und unterhält euch.

Besprechung 3.12.2019
NameBildBesprechung
bajellaBestäubt Zum Auftakt ein Bild mit hohem Schmunzelfaktor. Das kann nur gut werden heute. Das grüne Umfeld lässt keine Schlüsse zu, wo genau sich der kleine Marienkäfer besprenkelt hat. Aber so wie er auf dem Stängel hängt, sich nur mit einem Fußpaar festhaltend, könnte man schon meinen, er sei völlig beduselt von seinem Absturz in den Pollentopf. Die Bildaufteilung ist gelungen. Lediglich den hellen Halm in der linken oberen Ecke würde ich abmildern.
dannzBanff Zuck, beim ersten Öffnen war ich wie elektrisiert. Schade, daß hier dein Bildtitel steht. Sonst hätte ich sofort glänzen können mit: Banff, Bow River Parkway, Vermilion Lakes, Mount Rundle. Vor 30 Jahren im September 1989 war ich genau dort. Ich liebe diese Stelle und vor allem den Ausblick auf den Mount Rundle sehr. Mehrere Abende haben wir dort verbringen dürfen. Nun zu deinem Bild: Die häufig verpönte 50/50 Bildaufteilung ist hier bei soviel schöner Spiegelung klug gewählt. Dazu als kleiner Unterbrecher der Symmetrie der kleine Busch links vorne und der vorwitzige Reststamm im Wasser. Einzig die Zaunpfähle und das Verkehrsschild am Parkway würde ich entfernen. Aber das habe ich auch nur entdeckt, weil ich ganz viel in deinem Bild rumgewandert bin.
MainecoonDurchblick Ein flüchtiger Blick und man hat das Motiv und die Entstehung des Bildes erkannt und verstanden. Ein genauer Blick und der sehr hilfreiche Titel zeigen die Wahrheit. Es ist nicht ein Schatten auf einem Blatt, es ist ein Schatten auf der anderen Seite des Blattes. Durch das Blatt hindurch betrachtet und abgebildet. Es lohnt also immer genau hinzuschauen. Dann entdeckt man auch die feinen Strukturen, die fleischigen Zellen des Blattes, das hier die Leinwand für einen „Scherenschnitt in Grün“ bildet. Die Stängel im rechten Teil sind zwar verzichtbar, aber wir sind ja nicht bei Stillleben sondern draußen. Mir gefällts.
nicknameAuge in Auge Hier schaut ein alter Erdenbürger einem erdgeschichtlichen Neubürger ins Auge. Seit Urzeiten, lange vor den Sauriern, schwimmen Haie durch die Meere dieser Welt. Viel verändert haben sie sich nicht. Warum auch. Sie sind für ihren Lebensraum perfekt ausgestattet und geformt. Für mich ist ein schwimmender Hai Ästhetik pur. Und sie haben eine Ausstrahlung, als wüssten all das. Dein Foto bringt, für die Möglichkeiten, die solch ein „Aquarium“ dem Fotografen bietet, ganz viel rüber. Durch den gewählten Ausschnitt, der das plötzliche Auftauchen, das ihm eigen ist, betont und das leicht gedrehte Auge, daß dich für einen Moment wirklich anvisiert, entsteht ein Moment direkter Berührung. Toll.
WindbreakerDie Bank in der Schlucht Ein kraftvolles Bild. Hier hast du wirklich vieles richtig gemacht. Häufig gelingt es nicht Stimmungen vor Ort in ein Bild zu packen. Deine Bildbearbeitung auch das S/W unterstützen perfekt den rauen Charkter dieser Szene. Das Wetter wirkt neblig trüb. Der ausgewaschene Weg in der aufsteigenden Diagonale, die alte Bank, die bestimmt viel zu erzählen hätte. Viel Komponenten, richtig arrangiert, heben das Bild deutlich aus der Masse der „Waldspaziergangsfotos“ heraus. Auch der Rahmen, der den Charme alter Postkarten hat, ist hier passend. Mit einem Ultraweitwinkel ein spannendes Foto zu machen ist schwierig. Du hast es super gemeistert. Der Stamm ganz links ist mir etwas zu dunkel, aber ich traue mich fast nicht das anzumerken.
Jumbolino67Der Ball ist drin Deine Fotos, immer mitten aus dem Leben und meist aktionreich, sind für mich in jedem Adventskalender etwas ganz Besonderes. So auch dieses Foto. Wasserball, eine harte, schnelle Sportart. All das kommt in deinem Bild rüber, dazu die Frische des Elements in dem das Spiel stattfindet: Wasser. Gut dargestellt durch die Frische der Farben und die knallscharfen Wasserspritzer. Die Kraft des Werfers mit breitem, muskulösem Rücken und beeindruckendem Tatoo lassen ahnen, was passieren wird. Wenn dann der Blick den Torwart erreicht, kommt die entscheidende Komponente deines Bilds: Der total verzagte, ängstliche Blick des Torwarts, der schon in diesem Augenblick eines genau weiß: Der Ball ist drin!
Hans1611Zartheit in Rosa Gut, daß du die Exifs per Hand nachgetragen hast, Hans. So brauche ich mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie du diese zarte Komposition aus Farben, Blüten und Bokeh hinbekommen hast. Du wirst es uns später erzählen. Egal wie es entstanden ist: Es ist dir ein sehr gefühlvolles Blütenbild gelungen. Irgendwie wirkt es, als wolltest du den Frühling schon etwas hervorlocken, obwohl da doch noch einiges an Schneeflocken unterwegs ist. Ich kann nicht so poetisch schreiben, wie das Foto auf mich wirkt, also genieße ich es einfach.
RMBBlechnase mit Regenbogenflügeln Ohne deine gewohnt genaue Angabe der Spezies, Metopia roserii, hätte ich sie bei Google nicht wiedergefunden. Für dein wunderschön detailreiches Bild hast du entweder eine Perspektive gewählt, die die Blechnase besonders betont. Oder aber du hast ein Exemplar erwischt, bei dem diese Blechnase besonders ausgeprägt ist. Sie kommt mir vor wie Ritter Kunibert im Fliegengewand. Dazu kommen dann, als Tüpfelchen auf dem „i“, noch die irisierenden Farben auf den Flügelflächen, die zusammen mit der geringen Schärfentiefe gekonnt davon ablenken sich vorzustellen, worauf die Fliege da gerade sitzt oder kurz vorher gesessen hat.
Vera aus K.Ich gib dir eine Sekunde Hat sie dich auf Trab gehalten? Der gewählte Titel lässt es vermuten. Tagsüber sind Libellen, auch die hier gezeigten Teichjungfern meist recht quirlig. Am besten sind die Morgenstunden, bevor die Sonne sie mit Energie betankt hat. Aber dieser Tip nutzt gerade dir ja nun genau gar nichts. Also dann vielleicht doch eher die frühen Abendstunden bei tiefstehender Sonne. Aber, wie dein Foto beweist, gab es ja doch den kurzen Moment, der genügt hat sie richtig in die Schärfeebene zu drehen und dieses wirklich schöne Libellenportrait einzufangen. Das dafür perfekte Objektiv hattest du ja zur Hand. Den Bildausschnitt hätte ich allerdings so gewählt, daß die dunklen Flecke am rechten Bildrand weniger erschienen wären. Falls dich der Name interessiert: Ein extra für dich eingespannter Libellespezialist tippt auf ein Weibchen der westlichen Weidenjungfer. Bei dem was man erkennen kann, würde ich zustimmen.
TobbserThe Beauty and the Beast Da ich den Fantasyfilm, dessen Titel du hier ausgeliehen hast, nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob da ein Zusammenhang herzustellen ist. Ich denke aber du hast ihn gewählt, weil er gerade so schön passt. Die“Beauty“ ist hier wohl die unglaubliche Weite der Mongolei und das „Beast“ ist nicht irgendein Biest sondern eher ein Yak (?) den du sicher nahe der Jurten gefunden hast. Es ist völlig unbeeindruckt von dir und deinem Kameragerödel und sehr entspannt. Eigentlich ist es nur ein Rindviech und unscharfe Berge im Hintergrund. Aber es strahlt so viel mehr aus. Wellen aus einer Welt, die nur ganz wenige von uns je betreten. Klasse.
y740Käfer auf‘m Blatt Das was du so von deinen weitläufigen Spaziergängen mit nach Hause bringst ist schon sehr erstaunlich. Irgendwie entgeht dir auch wirklich gar nichts. Selbst die kleinsten Dinge am Wegesrand entdeckst du. Wie ein Schmuckstück liegt dein rotköpfiger Feuerkäfer auf dem Blatt und schaut in Welt hinaus. Wieviel sieht er wohl mit seinen Augen und wieviel mit den Fühlern, die kleinste Duftspuren aus seinem Umfeld filtern? Du hast einen schönen, sehr ruhigen Motivaufbau gefunden. Mit wohlgesetzter Schärfe im bildwichtigen Bereich. Alles, nur nicht mal so im Vorbeigehen gemacht.
ThosieBienchen Wow das knallt. Wahrscheinlich ist es eine andere Pflanze aber mir ging sofort Raps-sodie in Yellow durch den Kopf. Das Bienchen war so beschäftigt, daß du beim Annähern sicher schon aufpassen musstest, mit dem Makro keinen Schatten auf die Blüte zu werfen. Was man dann so an Details entdecken kann ist schon erstaunlich. Und das alles mit einem Objektiv das laut Exif eine Max.Blende von 1 hat. Darum werden dich viele beneiden. Spaß beiseite. Ich glaube etwas weniger Nähe und dafür etwas mehr Raum, vor allem über und vor der Biene, würde nicht schaden.
TafelspitzThe Wall V2 Ein Besuch bei der längsten Open-Air Gallery der Welt hat dich zu diesem tollen Motiv geführt und zu den beiden Verliebten, die ganz versunken vor dem „Vergesst mir die Liebe nicht“ Mural von 1990 (Henry Schmidt) stehen. „Ein Bild über die Liebe. Eine nicht zu vergessene Thematik in turbulenten Zeiten des Umbruchs“ spuckt das sonst so emotionslose Internet aus. So hattest du alle Zeit unbemerkt diesen tollen Bildaufbau zu realisieren, ohne aufdringlich zu sein. Er ist spannend und ruhig zugleich. Ein schönes Stück Zeitgeschichte mit persönlicher Note. Einzig die Mauer und das Gebäude am linken Bildrand würde ich aufrichten, obwohl Mauern ja eher weg müssen.
Tom DZackig Ganz schön zackig, aber was sehe ich? Die rechte Kante vom Vorentwurf einer Tannenbaum-Manufaktur? Den Beweis für die These „Manchmal ist die Schattenseite schöner“? Wenn ich mich nicht selbst schon an einer ganz ähnlichen Anordnung in Maastricht versucht hätte, würde ich vielleicht wirklich kurz stutzen, was es da zu bestaunen gibt. Vielleicht tauchen bei anderen ja noch ganz andere Assoziationen auf.
DanaIrland 2019 Irland 2019, was soll mir denn dazu einfallen? Dazu fällt mir soviel ein, das passt in kein Forum. Und selbst wenn, würden viele vieles nicht wiedererkennen. Denn Irland ist so abwechslungsreich, da erlebt man wahrscheinlich nichts zweimal. Trotzdem ist dein Bild, Dana, natürlich ein sehr typisches für Irland. Ein Bild, das irgendetwas altes, ehemals Romantisches zeigen könnte. Doch es zeigt nur Trauriges. Ein steinerner Zeuge aus einer schwierigen Zeit, von denen es in Irlands Vergangenheit nicht gerade wenige gab. Dazu hast du zu deinem Motiv einen gut gewählten Abstand gelassen, rückst im nicht zu nahe. Die Bearbeitung verstärkt die düstere Stimmung, Irlands Licht und Wolkenwechsel helfen dem Fotografen meist. Ein etwas anderes „schönes stimmungsvolles“ Bild.
jhagmanAusgedient Nein, man muss nicht wissen, was man genau sieht, um das Bild zu verstehen. Es zeigt symbolisch einen Ausschnitt aus einer anderen Zeit. Einer Zeit großer, lauter, nicht selten stinkender Maschinen. Maschinen an denen man mit großen, ja teilweise riesigen Schraubenschlüsseln werkeln musste, damit sie problemfrei liefen. Immer wieder, mit viel Kraft und Schweiß. All das bringt dein Bild hervorragend rüber. Viel Dunkel, trotzdem viel Zeichnung im Detail. Ein guter Schärfeverlauf, der bogenförmige Eckläufer, das Licht klug genutzt, der richtige Blickwinkel. Fotografisch ist es erste Sahne.
CB450Chiemsee Häufig ist es gut, wenn man schon länger im Forum unterwegs ist. So auch in diesem Fall. Selbstredend kann man ohne Zweifel das Bild dem Fotografen zuordnen. Aber auch die Frage, die sich bei fehlenden EXIFs durchaus stellen könnte, ob es sich um Morgen- oder Abendlicht handelt, ist in Peters Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig zu beantworten: Morgenlicht. Die unermüdliche Hartnäckigkeit, mit der du immer wieder, an nur wenige verschiedene Plätze in deiner näheren und weiteren Umgebung, zurückkehrst, beschert uns hier im Forum eine große Vielfalt ähnlicher Motive in unterschiedlichsten Lichtstimmungen. Ausgefeilt und trotzdem leicht. Man sieht ihnen deinen Einsatz nicht an, vielleicht dein Geheimnis als Landschaftsfotograf. Dieses Bild hier reiht sich nahtlos in die beschriebene Reihe an. Harmonisch, symmetrisch und dem Steg als wichtigen Bruch an geeigneter Stelle.
HoStSpooky Wenn ich deine interessante Lampen-Lochblech-Phase der letzten Wochen nicht verfolgt hätte, wäre ich jetzt völlig überfordert. So kann ich grob einordnen, was ich sehe, grob ahnen, was du gemacht hast. Aber das ist hier ja nebensächlich. Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Und da ist dein Titel „Spooky“ wirklich mehr als treffend. Man glaubt etwas maskenhaftes zu erkennen, dazu Vampirzähne. Perfekt ins passende Quadrat gesetzt. Was die langen dunklen Winterabende mit manchen so anstellen...
SuperwideangleNamib Morgenlicht mit noch ganz langen Schatten. Lichtintensität als wäre sie nicht von dieser Welt. Kein Wunder, daß Afrika ein Sehnsuchtsland für viele Fotografen ist. Der Vordergrund der durch das flache Sonnenlicht soviel harmonische Struktur zeigt. Strukturen die aber, ob der Windkräfte, sehr vergänglich sind und schnell lebensfeindlich wirken können. Dazu finden diese Strukturen am Horizont in den Sanddünen der Namib ihre übergroßen Entsprechungen. Viel gibt es zu sehen und zu entdecken in dem Bild, unterstützt durch den ganz hoch angesetzten Horizont. Ich sehe die Afrika Delegation im Forum förmlich dahinschmelzen.
kilosierravor der Arbeit Wie schööön. Kein Wunder, daß ich dieses Bild sehr mag. Erstens weil es als Bild, so wie du es gemacht hast, überzeugt. Für mich persönlich aber auch, weil es viele Momente, die ich in den letzten beiden Jahren in Frankreich erleben durfte, auf ideale Art verdichtet. So durfte ich vieles erleben, so ist vieles auf meiner inneren Festplatte abgelegt. Auch wenn ich wahrscheinlich nie an dieser Stelle war. Auch wenn ich in dieser Jahreszeit nie dort war. Es sieht allerdings auch nicht wie ein typisches Januarbild aus. Da ich weiß, wo du wohnst kann ich nachvollziehen, wieso du eine ordentliche Portion Teleobjektiv einsetzen musstest, um die Bergketten bis zu den schneebedeckten Gipfeln so fotogen zusammenzuziehen. Hach...schön.
RZPDie Eiablage - Hartheuspanner Das 180er Sigma in den richtigen Händen ist eine Perle unter den Makros. 270mm an APS-C an einer Kamera aus dem Erscheinungsjahr 2011, als für mich das Abenteuer Sony und die Erfahrung SUF begonnen hat. Und was könnte man heute besser machen …. mir fällt nichts ein. Dieses Foto führt vieles von dem, was im Forum intensiv und leidenschaftlich diskutiert wird ad Absurdum. Aber dafür macht Monika die Bilder gar nicht. Sie sind vermutlich nur zur ihrer Entspannung und ganz sicher zu unserem Entzücken gemacht. Deine Fotos sind auf so hohem Niveau, da geht seit Jahren kaum mehr. Aber was du an neuen, intimeren, lebensnäheren Motiven umsetzt, geht weit über abfotografieren hinaus. Ich bin ein Fan deiner Arbeiten. Merkt man das?
Sir Donnerbold DuckInto the great wide open Eine meiner Lieblingslieder von Tom Petty, wenn es über lange, offene Flächen geht. Gerne mit dem RV Richtung Badlands. Du bringst es mit den Tundraflächen in Skandinavien in Verbindung. Gut. Passend. Dort, wo man am besten zu Fuss unterwegs ist. Dort wo alle Pflanzen wegen Temperaturen, Wind und Lichtsituation nur eine kurze Vegetationsperiode haben. Wo alle so offensichtlich verletzlich ist. Cryptobiotic Soil….ein Begriff und deren Wichtigkeit ich seit den ersten Rangervorträgen in den Achtzigern in den US-Nationalpark nie mehr vergessen habe. Hier viel er mir sofort wieder ein. Dein Bild , mit dem leicht gewundenen Pfad, den vielen, wenig bunten Blüten, dem für den Moment einladenden Wetter, zeigt vieles was „den Norden“ ausmacht. Im nächsten Sommer darf ich dorthin.
cf1024Gleichgesinnte Wie gut, daß du einen Beschnitt gewählt hast, der im unteren Bereich erkennen läßt, wo die Kunst im Museum aufhört und die Besucherin anfängt. Als weitere Ebene komme ich hier vor dem PC hinzu, der das Werk des fotografierenden Künstlers betrachtet. Im rein Zweidimensionalen verschwimmen für mich die Ebenen völlig ineinander, je nachdem wohin ich meinen Fokus lege, je nachdem wie groß ich den Bildausschnitt wähle. In Originalbeschnitt warte ich dagegen förmlich darauf, daß die Dame mit der Schultertasche, die „Stufe“ überschreitet und in das Kunstwerk einsteigt. Deine Bilder machen einfach nur Spaß.
haribeenur schwarz und weiss Kurz habe ich überlegt, ob es ein Wiesenbocksbart oder eine gewöhnliche Pusteblume ist. Ich habe mich für die Pusteblume entschieden, aber für die Besprechung deines Bildes ist das auch völlig irrelevant. Für deine „Viertelblüte“ hast du dich konsequent für einen quadratischen Beschnitt entschieden. Eine gute Wahl. Die bei diesem Motiv, mit diesem Objektiv und dieser Blendenwahl logischerweise geringe Schärfeebene betont das kugelige des Originals und zeigt nur so die filigranen Einzelschirmchen, anstatt konfuses Durcheinander. Durch die hellen Mittelpunkte der Schirmchen wirken sie wie sprühende Weihnachtskerzen in der dunklen Jahreszeit. Ein sehr stimmungsvolles Weihnachtsmotiv, fotografiert im Frühling.
MaTiHHTöne Bilder mit Schnunzelfaktor gibt es ja ab und zu, Bilder mit Hmm-Faktor und Schmunzelfaktor sind hingegen selten. Dir ist eines gelungen. Allerdings fällt eine Bewertung recht schwer, weil immer wenn man dein Bild intensiv betrachtet, der Hmm-Faktor dafür sorgt, daß man sich, völlig abgelenkt fragt, wie das Gezeigte denn wohl schmecken mag. Die Frage des „Was ist das überhaupt?“ beantwortet der Bildtitel dezent. Vom Schmunzelfaktor also kurz abgelenkt, widmet man sich wieder…..dem Hmm-Faktor. Wie soll man da eine Bild Besprechung machen? Fazit: Wenn du etwas Leckeres zeigen wolltest, ist dir das gelungen. Speichelfaktor 10.
embeWasserfeder Nach einem langen Tag voller Besprechungen, wird es schwer die Konzentration zu bewahren. Was sehe ich hier? Ein Fabelwesen? Ein Wasserzebra in der Mauser? Obwohl, ich bin beruhigt, denn du weißt es selbst nicht besser. Der Bildtitel Wasserfeder lässt auch mehr Ratlosigleit als Erkenntnis vermuten. Aber ein Hingucker ist es. Ein Bild, in dem man erstmal die Ebenen sortiert, bevor man die banale Wirklichkeit sieht. Mit 600mm an APS-C hast du das Ganze ordentlich zusammengerafft, um den interessanten Oberflächeneffekt zu generieren. Und dann das Federchen. Keine Taube, nur ein Federchen...
10Heike10Eichhörnchen Schön hockt es da, das putzige Eichhörnchen. Aufmerksam, aber nicht furchtsam. Ein „Städter“ wie ich bei dir als Fotograf mal frech annehme. Die Eichhörnchen in den städtischen Parkanlagen sind so an Menschen gewöhnt, daß sie ihre Fluchtdistanz deutlich herabgesetzt haben. Zum Vergnügen vieler Beobachter und vieler Fotografen. Zudem wissen viele Menschen, die täglich zur selben Zeit den selben Weg gehen, genau wo man die putzigen Kletterkünstler antreffen kann. Bei uns, wo es zum Glück noch viel „Umgebung“, teils recht ursprüngliche Areale gibt, sieht man sie gar nicht so oft. Hören kann man sie öfter, aber ich sehe sie seltener als Eisvögel. Bei deinem Eichhörnchen fehlt etwas die Schärfe. Sieht etwas nach Frontfokus, zu offener Blende oder zu langer Verschlusszeit aus. Ohne Exifs kann man nur raten.
catfriendPIdurch die Blume Stark und selbstbewusst schaut die Katze durch die Blumen. Ist es eine Katze? Die Kopfform würde mich so raten lassen obwohl 9 von 10 roten Katzen Kater sind. Ist es deine Katze oder ist sie zu Besuch? Seit unsere Katze nicht mehr lebt, kommen immer wieder andere Gastkatzen um sich ein paar Leckerlis und Streicheleinheiten abzuholen. Natürlich nur wenn, und soviel sie wollen. Katzen eben. Nicht jeder mag sie, aber diejenigen die sie mögen, finden sie faszinierend.Schön an deinem Bild ist die Perspektive auf Augenhöhe. Auch diese Ansicht zwischen den Gräsern passt zum Wesen. Plötzlich sind sie da, plötzlich sind sie weg. Außer sie beobachten etwas. Dann erstarren sie auf ewig. Nur die Schwanzspitze zeigt, daß sie noch leben.
Kleingärtner Im Wandel der Zeit… Schwein gehabt, daß ich zu fortgeschrittener Stunde nicht noch googeln muss, was ich da denn sehe. Zum Glück war ich schon mehrmals am Gasometer in Oberhausen. Auch die sehenswerte Ausstellung, die dort beworben wird, habe ich besucht. Die von dir gewählte Ansicht ist mir allerdings unbekannt. Sie ist aber zusammen mit der Bearbeitung eine gute Ergänzung zu dem, was du mit dem Titel sagen willst: Hier gab es mal bessere Zeiten, aber es ist etwas Neues entstanden. Etwas mit überreginalem Zuspruch und Zukunft.
Dirk SeglAhh, tut das gut ! Dieser Spießer, den du uns hier zeigst, wirkt wirklich sehr entspannt. Fast als würde er die Sonne geniessen, während er sich erleichtern kann. Daß ausgerechnet du diesen Titel gewählt hast, lässt mich doppelt schmunzeln. Erstens, weil er so gut zu dem Bild paßt und zweitens , weil ich weiß, wie sehr du ihm diese Erleichterung nachfühlen kannst. Du hast sicher schon viel zu oft irgendwo angesessen, wo du dich nicht bewegen durftest, um dein Fotomotiv nicht zu riskieren. Ein Bild mit hohem Lach-Faktor.
Harry Hirsch Blätter Hier wolltest du die Grenzen der Technik aber mal austesten, Joachim. Blende 16 an einer RX10M3. Das ergibt einen schönen Sonnenstern, nach dem ich das Foto übrigens benannt hätte: Here comes the sun….oder so. Blätter ja, aber der Sonnenstern ist so bildbestimmend, daß die Blätter für mich nicht das Hauptmotiv sind. Zudem sind sie, wohl durch die Beugung schon ordentlich schwurbelig. Die Bildaufteilung mit dem kräftigen Stamm von links gefällt mir gut. Ein Platz an dem man sicher gerne Rast gemacht hat, um der Mittagshitze etwas zu entgehen.
Stechus KaktusAlpenglühen Wenn das hier das letzte Bild des 3. Tages ist, dann enden wir heute mit einem Paukenschlag der Natur. Solch ein Alpenglühen. Dazu noch Glatteis mitten im Sommer, Glatteis auf dem man leicht hätte ausrutschen können. Und diese unglaublichen Felsstrukturen. Unglaubliches glauben wir dann auch besser nicht. Aber sehenswert ist deine gedankliche Anlehnung an ein Alpenglühen in Form deiner Mohnblume schon. Ein echter Hingucker.
kiwi05Mein Graureiher am Alfbach.
Geschafft, mit viel Freude und einem Beutel Original Muh Muhs Sahnebonbons.
Die morgige Besprechung könnte etwas später eintreffen, also bitte nicht nervös werden.
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Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen.
Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln.

Grüße aus Alf an der Mosel
Peter

Geändert von kiwi05 (04.12.2019 um 01:13 Uhr)
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