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Alt 13.01.2021, 21:58   #11
Man
 
 
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Eine A7III mach mit mit P (oder günes P) sicherlich keine schlechteren Aufnahmen wie eine weniger "anspruchsvolle" Kamera - und das Durchdrücken des Auslösers (außer entfernen des Objektivdeckels und bestimmen des Bildausschnittes ist ja erstmal nicht mehr zu machen) bekommt auch sicher jeder und jede hin.

Trotzdem gefallen die Bilder mit hochwerigem Kameraequipment den Neufotografen häufig weniger gut (bzw. gar nicht), wie die Bilder der (anspruchsloseren) Vorgängerkamera, z. B. dem Smartphone.
Die Bilder der (hier) A7III sind (zumindest erstmal) weniger bunt, weniger scharf, haben weniger Dynamik, sehen etwas flau bis teilweise nicht wirklich scharf aus - glaubt man deutlich zu sehen.

Aber mit der Zeit lernt man immer mehr über fotografische Zusammenhänge, die man vorher (mit dem Smartphone) gar nicht wissen musste, um "schöne" Bilder zu machen. Blende, Zeit, ISO, Schärfentiefe, Brennweite, Tiefenschärfe, Beugungsunschärfe, Offenblend(un)tauglichkeit, Schärfung, DRO sind dann keine Unbekannten mehr.
Und um zu lernen ist die A7III sicherlich sehr gut geeignet.

Ich sehe da keinen Widerspruch, wenn man als Anfänger mit gutem Material starten möchte.
Allerdings darf man sich da auch nichts vormachen: anfangs werden die Bildergebnisse eher hinter denen einer Taschenknippse (Smartphone) hinterher hinken - und das führt anfangs eigentlich immer zu Frust (jetzt habe ich mehrere Tausend Euro investiert, um schlechtere Bilder zu machen, wie mit meinem 500 Euro teuren Smartphone) - mit der Zeit wird es besser und (zumindest manchmal) kann auch ein sehr erfüllendes und befriedigendes Hobby daraus entstehen. Auch mit einer A7III.

Und bei den Objektiven gibt es (immer) zwei Meinungen:
- die "einen" schwören darauf, dass man nur mit Festbrennweiten fotografieren lernen kann, da man erstmal die Gestaltungsmöglichkeiten mit den verschiedenen Brennweiten (also letztendlich mit mehreren Festbrennweiten) lernen muss. Der Einfachheit halber erstmal eine Festbrennweite - der Bildausschnitt wird dann mit Fußarbeit (zurück gehen für "mehr Weitwinkel", näher rangehen für "mehr Tele") erledigt. Da ist durchaus etwas dran. Dazu kommt, dass Festbrennweiten in der Regel sowohl lichtstärker wie Zoomobjektiv sind als auch meist eine bessere Bildqualität (scharf bis in die Ecken, bessere Auflösung) haben.
- die "anderen" sind überzeugt von der Flexibiliät eines Zoomobjektives und nehmen dafür etwas weniger Lichtstärke in Kauf. Lernen kann man die Vor- und Nachteile einzelner Brennweiten auch mit einem Zoom, wenn man z. B. die eingestellte Brennweite mal bewußt nicht ändert. Auch da ist was dran, aber diese "Selbstkasteiung" ist nicht jedermanns Sache und man kann auch ohne diese Selbstbeschränkung fotografieren lernen.

Gefragt wurde nach Objektkiv für Bilder der Familie (Kinder), vermutlich auch (später oder sofort) für Spaziergänge, Urlaub, Landschaft...usw.
Da bietet sich ein Standardzoom (24 bis 28 mm Anfangsbrennweite und um die 70 mm Endbrennweite) an.
Das 28-70 ist (vermute ich) das billigste Sony-Zoom für die A7III - Qualitätiv nicht wirklich top, eher etwas lichtschwach, Offenblendfähigkeit könnte besser sein - aber für den gewünschten Einsatzzweck ist es, wenn es ein möglichst "billiges Objektiv" sein muss, gut geeignet.
Das 55er ist eine sehr gute Festbrennweite mit hoher Lichtstärke (es gibt noch lichtstärkere -aber wann braucht man die wirklich?) und sehr guter Bildqualität - aber man ist auf die 55mm Brennweite beschränkt = flexibel beim Bildausschnitt ist man nicht.

Wenn es wirklich nur um Bilder von den Kindern geht, ohne dass man sich mit Fotografie weiter beschäftigen möchte, bietet sich (für weniger Geld) statt der A7III eine RX100 VI oder VII an. Noch flexibler wie die A7III mit dem 28-70, klein, leicht, schnell, Bilder in "Smartphonequalität" (eigentlich sogar noch besser).
An ihre Grenzen kommt die RX100 dann erst bei (sehr) schlechtem Licht, z. B. nachts im mäßig beleuchteten Wohnzimmer.

Wenn es die A7III sein soll (zum Lernen), dann passt statt dem 28-70 vielleicht das Tamron 28-75 F/2,8 (neu für gut 600 Euro zu bekommen) noch ins Budget.

Wenn sich das Hobby Fotografie verfestigt, kommen eh noch weitere Objektive hinzu, um die eigenen Möglichkeiten zu erweitern. Vermutlich dann auch die eine oder andere Festbrennweite und es ist nicht unwahrscheinlich, dass dann auch das 55er zugekauft wird.
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