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Alt 12.05.2019, 22:57   #8
usch
 
 
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Zitat von juju Beitrag anzeigen
Habe gelesen, dass man mit der Retrostellung-Methode größere Vergrößerung schafft, als mit so manchem Makroobjektiv.
Das hast du genau falschrum gelesen.

Man kann (mit Zwischenringen oder am Balgengerät) auch mit Objektiven in Normalstellung Abbildungsmaßstäbe größer als 1:1 bekommen. Mit meinem alten Minolta-Zwischenringsatz komme ich bei 28mm Brennweite ebenfalls auf 2:1, am Balgengerät würde ich sogar weit über 4:1 kommen.

Aber (jetzt kommts ): Wenn man solche Abbildungsmaßstäbe einstellt, dann sollte man das Objektiv umdrehen. Objektive sind nämlich üblicherweise darauf ausgelegt, daß die Bildweite (sensorseitig) kürzer ist als die Gegenstandsweite (motivseitig). Bei Maßstäben größer als 1 sind die Verhältnisse aber umgekehrt; mit dem Objektiv in Retrostellung wird dem Rechnung getragen und man erhält möglicherweise eine bessere Bildqualität als in Normalstellung. Das ist eigentlich alles.

Als Nebeneffekt kommt jetzt nur dazu, daß Objektive meistens nicht symmetrisch aufgebaut sind und in Retrostellung der Objektivtubus samt Umkehrring schon wie ein Zwischenring wirkt. Deswegen kann man die Kombination von vornherein nur im Makrobreich einsetzen. Was für ein Maßstab dabei herauskommt, ist aber völlig unvorhersehbar, weil das nicht nur von der optischen, sondern auch von der mechanischen Konstruktion des Objektivs abhängt.
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