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Alt 26.09.2021, 18:50   #210
perser

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Gesichter Pakistans (2): Frauen mit und ohne Kopftuch

Frauen in Pakistan tragen weder schwarze Schleier noch überhaupt zwingend Kopftuch.

Das gehört fraglos zu den Überraschungen eines Besuchs in Pakistan, obwohl sich das Land offiziell als Islamische Republik feiert und im Grunde ja auch nur aufgrund seiner Religion als eigenständiger Staat existiert. Denn Pakistan entstand erst 1947 aus den mehrheitlich muslimischen Teilen Britisch-Indiens, während vor allem die Gebiete mit hinduistischer oder sonstiger Bevölkerungsmehrheit (mit Ausnahme Kaschmirs) im heutigen Indien aufgingen.

Pakistanische Frauen – so unser Eindruck – lieben es bunt, lebensfroh und schick. Zumindest in den Städten. Man verzichtet, wenn man das Haus verlässt, dann weder auf Make-up noch auf modische Accessoires.


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Hierbei zeigt sich auch, dass Frauen und Mädchen auch allein unterwegs sind - also nicht (wie etwa in Afghanistan und einigen arabischen Staaten) nur in Begleitung naher männlicher Verwandter.

Einen staatlichen oder sonst wie amtlichen Druck, das Gesicht oder wenigstens die Haare zu verhüllen, soll es nicht geben, wie wir immer wieder hörten – und ja auch sahen, etwa auf den Straßen, in Parks oder in Gaststätten.


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Sicher gibt es aber auch Unterschiede zwischen Stadt und Land, Jung und Alt, verheiratet und ledig oder in Abhängigkeit von der Religiosität einer Familie oder eines Clans. Und die allermeisten Frauen trugen auch eine Art Hidschab, also ein langes buntes Tuch um Kopf und Schultern - mal locker, mal etwas fester gewickelt.

Ich vermute, man tut dies aus einer Mischung aus Mode, Pragmatismus (um in der heißen, staubigen Welt die Frisur zu schützen) sowie einem mehr oder minder starken religiös-kulturellen Druck in der traditionellen Gesellschaft.


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Doch auch Frauen auf dem Lande nehmen das offenbar nicht gar so streng mit dem Tuch, wie hier links eine Bäuerin, die Holz gesammelt hatte, oder rechts eine Nomadin, deren Familie mit Kamelen umherzieht.

Und eine Besonderheit bilden Frauen im Militär, so wie hier diese beiden Rangerinnen bei einem Zapfenstreich am pakistanisch-indischen Grenzübergang Wagah bei Lahore. Frauen fliegen in der pakistanischen Armee auch Kampfflugzeuge und dienen als Offiziere im Heer und bei der Marine.


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Dennoch war es immer irgendwie etwas speziell, Frauen auf der Straße zu fotografieren. Natürlich haben wir vorher stets gefragt, und in den meisten Fällen hatten sie keine Probleme damit. Aber Frauen sind es in einer islamisch geprägten Gesellschaft nicht gewöhnt, von ihnen unbekannten Männern überhaupt angesprochen und dann auch noch fotografiert zu werden. Weshalb wir dann auch stets unsere Frauen vorschickten, um erste Kontakte anzubahnen und erste Bilder zu machen. Aber selbst dann schauten sie zuweilen nicht direkt in die Kamera sondern eher etwas verlegen in die Landschaft. Nun gut, so etwas gibt es ja auch hierzulande manchmal…

Fortsetzung folgt...
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Gruß Harald

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
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