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Alt 01.09.2020, 18:13   #8
Man
 
 
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Zitat:
Zitat von cwogofoto Beitrag anzeigen
...ob man nur punktuell fokussieren kann, oder auch einen größeren Bereich..hätte ich gerne die Chrysanthemen scharf gehabt und zwar alle. ...Kamera: Sony Alpha 6000, Objektive: Minolta MD 70-210mm f/4.0 und Minolta MD 50mm f/1.7....Lösung wahrscheinlich ganz simpel ist....bin für jeden Vorschlag dankbar...
Zusammenhänge sind schnell erklärt - die erhoffte "Simple Lösung" sehe ich nicht.

Erstmal die Erklärung.
Man kann immer nur auf eine bestimmte Entfernung scharf stellen.
Theoretisch sind alle Punkte, die sich in (genau) dieser Entfernung vom Objektiv aus gesehen befinden, scharf. (In der Realität ist das wegen der je nach Objektiv mehr oder weniger vorhandenen Bildfeldwölbung nicht so, das soll uns jetzt aber nicht weiter beschäftigen.)
Tatsächlich erscheint uns immer ein Entfernungsbereich scharf, z. B. alles, was zwischen 1,0 und 1,1 Meter entfernt ist.
Abhängig ist dieser Bereich, in dem uns Motive scharf erscheinen, von
der Sensorgröße der verwendeten Kamera (hier APS-C; je kleiner der Sensor, desto größer ist der Bereich), der Entfernung zum Motiv (je weiter das Motiv entfernt ist, desto größer. Bei Entfernungseinstellung unendlich wird z. B. alles ab 15 Meter bis 2km alles scharf abgebildet), der Brennweite (je kleiner die Brennweite, desta größer), der Blende (je kleiner die Blende = je größer die Blendenzahl, desto größer. Aber vorsicht: bei Blenden > ca. 11 (der Wert ist abhängig von Sensorgröße) wird das gesamte Bild wegen Beugung wieder etwas unscharf).
Es gibg reichlich Tiefenschärferechner im Internet, mit denen man die Zusammenhänge dargestellt bekommt.
Neben Unschärfe wegen zu geringer Schärfentiefe kann noch Verwackelung (Kamera bewegt sich während der Aufnahmne) oder Bewegungsunschärfe (Motiv bewegt sich während der Aufnahme) dazu kommen.
In vielen Fotokursen (Volkshochschule, Youtube, Bücher) werden diese Zusammenhänge erklärt - häng dich da mal rein.

Lösung:
das Einfachste ist, mit einem Smartphone zu fotografieren. Wegen der winzigen Sensoren und der geringen Brennweite ist die Schärfentife dort (nicht immer gewollt) riesig.
Das willst du aber nicht hören, da ja deine Kamera/Objektive verwendet werden sollen, dann:
- Brennweite sollte möglichst klein sein - bei dir also das 50er.
- Bewegungsunschärfe sind bei dem Motiv kaum zu erwarten - trotzdem auf Windstille achten
- Verwackelungen können leicht vorkommen und sind ebenso leicht zu vermeiden:
a) möglichst stabiles Stativ verwenden
b) Kamera oder Stativ während der Aufnahme nicht berühren = Fernauslöser (sollte bei der A6000 über Smartphone möglich sein) verwenden
- Blende auf 11 einstellen (die digitalen Aufnahmen kosten ja nichts - also auch mal 5,6; 8; 16 ausprobieren, vielleicht gefällt dir die Aufnahme damit besser)
- Enfernung über Sucherlupe innerhalb des gewünschten Schärfebereichs ungefähr auf 1/3 einstellen. Wenn du zwischen 0,60 cm und 0,90 cm alles scharf haben möchtest also auf 0,70 cm. Hintergrund: ungefähr 1/3tel vor und 2/3tel nach dem eingesten Entfernungspunkt endet die Schärfentiefe
- niedrige ISO (z. B. ISO 100) verwenden.
- Belichtungszeit entweder die Kamera einstellen lassen (Modus A) oder selbst (Modus M). Da die Kamera auf einem stabilen Stativ steht, sind auch lange Belichtungszeiten machbar.
- wenn du in JPG (statt RAW) aufnimmst und das Bild direkt (unbearbeitet) aus der Kamera verwenden möchtest: in der Kamera Schärfe und Kontrast auf höhere Werte einstellen. Noch besser wäre Aufnahme in RAW und schärfen erst in der Bildbearbeitung - das ist aber nicht ganz so einfach, wie es sich anhört.
Natürlich kannst du auch JPG-Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm nachträglich schärfen. Probiere die Varianten einfach mal aus.
- üben, üben, üben (und nicht ärgern - das hat noch nie bei jemandem auf Anhieb zu 100% funktioneirt - ich kenne jedenfalls keinen, der das von sich behauptet)
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode.
Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem).
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