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Alt 03.06.2020, 23:32   #16
Blues
 
 
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Zitat von tietzchen Beitrag anzeigen
Was ich suche:
- Leinwände + Halterung (damit ich flexibler beim Umstellen sein kann) Hat jemand Erfahrung mit Neewer? Oder Walimex?

- Brauche ich einen Studioblitz? Oder reichen erst einmal die Dauerlichter?

Was ich habe und machen möchte:

Deckenhöhe: 2,5m
Wandbreite: 3m und einmal 2,5m
Abstand zur Wand: 3m
Wände sind alle weiß, Fenster haben Rollläden.

Könnt ihr mir Produkte empfehlen, die für Anfänger geeignet sind? (...) vom Preis-Leistungsverhältnis super sind?
Worauf sollte ich achten? Wo finde ich super Leinwände?
Ich habe die Erstausstattung eines kleinen, mobilen Anfänger-Heimstudios fürs beengte Wohnzimmer gerade hinter mich gebracht und kann ein paar Erfahrungen teilen. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis stand dabei im Vordergrund.

Bei der sehr kleinen Grundfläche, die dein Gästezimmer hat, rate ich dir, die Fotohintergründe nicht auf den Stativsystemen von Walimex, Neewer und Co. aufzuhängen. Diese Stativsysteme sind zwar verlockend billlig und tragen z.B. einen 3-Meter-Hintergrund auch ganz ordentlich, haben aber einen entscheidenden Nachteil: Die Stativbeine breiten sich weit aus, sind eigentlich immer im Weg und somit echt blöde Stolperfallen. Die platzsparendste und auch stabilste Lösung sind Autopole. Das sind stabile Teleskopstangen, die man einfach mit einem Hebel zwischen Boden und Decke verspannen kann. Zwischen diesen Stangen kann man dann bequem den Fotohintergrund seiner Wahl aufhängen, und zwar ganz nah an einer Wand, da keine Stativ-Beine mehr im Weg sind. Die Autopole von Calumet haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und stehen den völlig überteuerten Profiteilen von Marktführer Manfrotto in nichts nach.
Daran befestigt man dann zwei Superclamps und daran dann zwei Haken, in die man dann eine beliebige Teleskopstange legen kann, auf der der gewünscht Fotohintergrund aufgewickelt und dann runtergelassen wird. Fertig. Flexibler gehts kaum. Ich habe dafür eine günstige Teleskop-Duschvorhangstange aus dem Baumarkt genommen.

Blitze - und noch viel mehr das Blitzen bzw. Licht setzen an sich - sind ein abendfüllendes Thema und für Anfänger bestimmt auch die größte Herausforderung. Ich verwende 2 manuelle Blitze von Yongnuo und spanne diese in Adapter ein, auf die dann alle Lichtformer mit Bowens-S-Anschluss passen. Solche Lichtformer gibt es von preiswert bis hin zur Profi-Luxus-Ausführung. Das ganze setzt man dann auf Lampenstative, ich habe da recht günstige von Rollei erstanden und bin damit zufrieden.

Lichtformer: Hier reichen für den Anfang ein Durchlichtschirm, eine oktogonale Softbox (90 cm) und ein 120er Striplight völlig aus. Hier verwende ich die günstigen Einsteiger-Umbrella-Modelle von Jinbei, die man wie Regenschirme auf- und zuklappen kann. Die Qualität ist gut.

Fotohintergründe: Ich habe mich gegen Papier und für Stoff entschieden und verwende die von KateHome

All das sei nur als Anregung verstanden aus Sicht eines leicht fortgeschrittenen Anfängers. Alte Studio-Hasen werden dir hier auch andere Möglichkeiten empfehlen. (Frag hier drei Leute und du bekommst 5 Antworten ) Du wirst über viele eigene Recherchen, diverse Video-Tutorials für Einsteiger (z.B. von Stefan Wiesner) und intensiveres Beschäftigen mit dem Thema Blitzen im Studio nicht herumkommen, um die beste und bezahlbarste Lösung für dich herauszufinden. Wenn man sich ein wenig hineinkniet, ist die Lernkurve jedoch sehr steil und ich kann dir versichern, dass es ein tolles Gefühl ist, die ersten Heimstudio-Werke vorzeigen zu können. Idealerweise übt man mit wohlmeinenden Freunden und Bekannten, bevor man dann vielleicht irgendwann richtig zahlende Kundschaft hat ;-)

Viel Spaß beim Shoppen und planen!
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Grüße

Burkhard
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