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Alt 26.05.2023, 09:30   #21
Tobbser

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Hoi zsamme,

vor ca. vier Wochen habe ich zwei kleine Gespinste an zwei Brennnesselpflanzen mit munzigkleinen Raupen mit nach Hause genommen. Wir haben gerade in der Schule das Thema Schmetterlinge und auch zuhause haben wieder Schwalbenschwänze überwintert, also passte das perfekt ins Konzept.

Die kleinen Raupen waren durch das kühle Wetter und durch ihre Größe bedingt noch recht genügsam und ein zwei frische Pflänzchen aller paar Tage reichten locker. Manchmal musste ich sie austauschen, weil sie vertrocknet waren.


Ca. 1-2 Wochen alt:

Bild in der Galerie

Immer wenn es ans Häuten ging bildeten sie wieder eine Versammlung und ein Gespinst.


Bild in der Galerie

Hier eine Sammlung "alter Raupenanzüge" samt Nachzügler.


Bild in der Galerie

Mit jeder dieser Häutungen, gepaart mit den steigenden Temperaturen, wuchs ihr Hunger zum Ende hin jetzt fast exponentiell.

Mittlerweile habe ich die ca. 75-150 Raupen auf drei Behältnisse verteilt und muss in jedes jeden Tag 5-6 große, aber nicht zu alte Brennnesseln geben.

Wenige Stunden nach dem Aufüllen:


Bild in der Galerie

Am nächsten Abend ist schon fast alles weg.


Bild in der Galerie

In diesen letztem Stadium fressen die Raupen hörbar laut und auch recht unordentlich, d.h. es fallen auch mal Blattteile nach unten.

Es sollte nun nur noch einige Tage dauern, bis sie anfangen sich zu verpuppen.

Das die Temperatur einen großen Unterschied macht, konnte ich beobachten, da ich einem meiner Schüler 12 Raupen vor ca. 14 Tagen mitgab, welche er in der Wohnung stehen hat. Diese haben sich bereits vor 5Tagen angefangen zu verpuppen. Hinzu kommt sicher noch, dass sie weniger Mitesser und damit kürzere Wege zu neuen Futterplätzen haben.

Erkenntnisse zur Brennnesselernte:
- Brennneseln trocknen sehr schnell aus
- ich nehme zwei drei nasse papierene Küchenrollentücher und eine scharfe Schere mit
- wer empfindlich ist, sollte dicke Handschuhe anziehen, da auch bei geübter Hand, der ein oder andere Stich nicht zu vermeiden ist
- Brennnesseln immer von unten nach oben streichend berühren, dann kann man die feinen Brennhaare umknicken und auch am Stiel richtig zugreifen
- die frischgeschnitten Pflanzen lege ich mit der Schnittstelle auf das feuchte Tuch und wenn ich genug habe, umwickele ich alle Enden damit und trage sie kopfüber
- bevor ich sie dann ins Wasser stelle schneide ich nochmale sauber ungefähr einen Zentimeter ab, da sie schon nach wenigen Minuten an den Schnittstellen vertrocknen und braun werden
- junge Brennnesseln, die noch nicht blühen, haben laut Raupen und Wissenschaftlern die meisten Nährstoffe

Liebe Grüße
Tobias
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