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Alt 02.12.2019, 22:48   #67
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Auch hier für alle die Besprechnungen des zweiten Tages:

Zunächst möchte ich etwas zu einem Bild sagen, das gestern gezeigt und noch nicht besprochen wurde:

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DanaDas habe ich ja noch nie gesehen. Hund und Vogel spielen Nachlauf. Und das perfekt in der Schärfeebene. Hier tut sich, außer der wilden Jagd, noch einiges am Strand. Da sind schöne, lebhafte Wellen, die den perfekten Hintergrund zu den Tieren bilden. Farblich ist das Bild in vier horizontale Streifen geteilt, die die Bewegungsrichtung der Tiere verstärken. Die beiden Farbkontraste Warm-Kalt (Strand-Meer) und Hell-Dunkel (Wellen-Küste) überkreuzen und ergänzen sich in idealer Weise. So ästhetisch eingefangen macht es einfach Spaß, den beiden Tieren bei ihrer freundschaftlichen Hatz zuzusehen. Ein toller Schnappschuss!


Ein großer Dank an Dana für die Idee des Adventskalenders, die jährliche Organisation desselben und die gewohnt tolle Besprechung der ersten Türchen! Es ist nicht nur eine Freude die Bilder zu betrachten, sondern auch, die treffenden Worte dazu zu lesen.


Besprechung 2.12.2019
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Jumbolino67Cool! Das sind schon mehr als „Ein paar Flaschen“. Die hinterleuchtete Dreierreihe hält sich optisch die Waage mit dem bekannten großen Schriftzug des Wirtshauses am Dom. Sehr reizvoll sind die Kontraste in Farbe (oben kalt, unten warm), Fläche/Größe (oben kleiner, unten ausgleichend größer) und Formen (oben der charakteristische eckige Schriftzug, unten die Flaschenrundungen). Und bei jeder dieser Komponenten passt es. Die starke Zweiteilung, auch im Hell-Dunkel kommt wunderbar rüber. Prima gesehen und umgesetzt, und das in einer kalten Januarnacht. Daumen hoch!!
Hans1611Eine wunderbare, schön symmetrische Aufnahme spätromanisch/frühgotischischer Architektur. Du zeigst uns einen recht gut erhaltenen Teil der Klosterruine Arnsburg. Die Fassung in SW und die durchgehend ganz leichte Unschärfe erinnern an alte Fotografien. Aber genau diese Faktoren unterstützen den leicht mystisch-mobiden Charme des Ortes, der zusätzlichen Reiz durch das Gegenlicht, die einfallenden weichen Sonnenstrahlen in den rechten Fenstern und das auf dem Boden liegende Laub erhält. Ich habe überlegt, ob mir ein wenig mehr Schärfe im Bild fehlt. Fazit: Nein, es passt zusammen. Eine kleine Anmerkung: die seltsamen weißen Strichstrukturen auf dem Fußboden und dem Altar irritieren etwas. Aber der Gesamteindruck gefällt mir absolut!
MainecoonEin Bild mit Schmunzelfaktor. Und dazu noch vom Bildaufbau her gelungen. Die gelbe Raupe hat sich „nach oben“ einen beschwerlichen Weg am dünnen Faden vorgenommen. Ich möchte erst nachhelfen, freue mich dann aber an der kleinen Turnerei vor der großen, grünen, bokeh-marmorierten Fläche. Minimal mehr Schärfe könnte das Tierchen vertragen. Aber die Aufteilung von Sujet und Hintergrund ist absolut stimmig. Gerade dadurch, dass Faden und Raupe das Bild sowohl vertikal, als auch horizontal dritteln, ziehen sie meinen Blick auf sich und geben ihn gleichzeitig frei, um das wunderbar differenzierte Grün zu genießen.
WindbreakerOh ja, da will ich sofort mitfeiern. Der erhöhte Standpunkt ist perfekt gewählt und zeigt uns deine Feuerwerksperformance in voller Breite. Schöne Ebenen ergeben sich. Vom dunklen Vordergrund mit den Scherenschnittbäumen wandert der Blick über einen schmalen Abschnitt mit gelblich erleuchteter Architektur zum Hauptort des Geschehens, der Lichtblumen-Power und rötlichem Feuerwerksnebel über grellrot strahlenden Häusern. Drei Raketen links, dreieinhalb rechts, das passt. Schön ist auch die Flächenverteilung. Das Spektakel erhält Raum und darüber bekommt man noch ein Stückchen Dunkelheit. Dadurch wirkt das Ganze noch gewaltiger.
Dana Ach, ist der süß! Mit dem wäre sogar mein Katerchen Freund. Das was sonst Kinder gerne machen, der kleine Hund nutzt die leicht diagonal auf den Betrachter zulaufende Mauer als Laufsteg, äh, Laufstrecke. Die Bewegung ist toll eingefangen. Das Kerlchen kommt einem stolz und zielstrebig auf Augenhöhe entgegen. Man spürt, es ist sein Revier, mit solch würdevollem, glänzenden Blick trabt er dahin. Sowohl der deutlich unscharfe Vordergrund, als auch das schöne Bokeh im Hintergrund plus die prima auf den Protagonisten gesetzte Schärfeebene fokussieren die Situation. Und das Ganze in einer natürlichen Farbigkeit, die durch das gerade schön einfallende Licht und die gut gesetzte Vignette dem Zentrum ein leichtes Leuchten geben und die kräftigen Hundefarben herausheben. Manch einer hätte vielleicht die Leine weggestempelt. Aber nein, gerade durch deren leichte Abwärtsrichtung zum Hundebesitzer außerhalb des Bildausschnittes gewinnt die Szene an feinsinnigem Humor. Ein Klassefoto!
Vera aus K.„Taxi ins Universum“. Hui, da geht es hoch hinaus. Ein kühner Bildaufbau - schön die aufwärtsstrebende Diagonale mit perspektivischer Verjüngung – machen aus der bereits kühnen Fahrstuhlarchitektur von Calatrava eine Rakete, die einen in der Vorstellung tatsächlich ins All befördern könnte. Die Rundungen der Betonringe haben sich durch den Weitwinkel optisch genial zu Ellipsen verformt, die sich schön in den Bildaufbau integrieren. Auch das Licht in der Pyramidenspitze zieht den Blick und uns nach oben. Die dunklen Bereiche in teils Blau- und Violetttönen erinnern auch an den Weltraum. Kleine Anmerkung: die Farben schwimmen ein wenig zu. Hast du das Ganze entrauscht? Aber es tut der Wirkung keinen Abbruch. Ein passender Titel zu einem toll eingefangenen Motiv.
Y740Und wieder ein Treffer ins emotionale Zentrum. Großartiges Wildlife. Wir sehen uns Auge in Auge mit einem scheuen, wunderschönen Tier. Man kann ihn ganz lange anschauen, so perfekt hast du den Rehbock ins Bild gesetzt. Mit großer Brennweite und recht hohem Iso hast du gut getroffen. Scharf gezeichnet der Kopf, vor allem die Augen und tolle Unschärfen ringsum. Gerade die kaum erkennbaren verwaschenen Laubbereiche im Vordergrund, die Teile des Tieres verdecken, schaffen eine ganz intime Atmosphäre. Wir sind vorsichtige Beobachter, das Wild bleibt ruhig, aber aufmerksam stehen. Und das im Sommer, am frühen Nachmittag. Chapeau!
HoStOk, ich sehe einen Fassadenausschnitt mit einem Rolltor (Tor 5), eine Rampe, darauf ein auf der Rückwand liegendes Schubladenschränkchen, Asphalt mit einen Halteverbotszeichen und vor allem ein Graffiti unterhalb der Rampe: „Peng“ plus Löcher auf der Stahlplatte. In meinem Hirn suche ich nach einem Zusammenhang, kann aber keinen herstellen. Das ist auch nicht schlimm, denn der Bildausschnitt ist gut gewählt. Frontal und symmetrisch fotografiert, in dezenter Farbigkeit. Grautöne herrschen vor, dazu kommt das Rot-Blau des Verkehrszeichens und minimale Farbakzente auf Rampe, Schränkchen und Grasbüschelchen. Witzig (oder bedrohlich) ist der Zusammenhang zwischen der ungelenken Zeichnung des Regenschirms, dessen Griff auch der einer Agentenfilmwaffe sein könnte, den Speedlines, den Löchern und dem Aktionwort „Peng“. Eine eigentlich ruhige Ansicht mit leicht aggressiv-provozierender Aussage. Kreativ gemacht.
ThosieEine feine LZB in dynamischem Bildaufbau. Kurven kommen bei Straßen immer gut, vor allem, wenn man sie so schwungvoll präsentiert. Von deinem erhöhten Standpunkt aus (AB-Brücke?) zeigst du die dicht befahrene Autobahn inklusive Abbieger. Ganz schön viele Autos kommen durch und hinterlassen ihre Lichtspuren in Rot und Weiß, z.T. kann man sogar die Blinker sehen. Eine wichtige optischen Ergänzung bilden die flankierenden, beschneiten Flächen (die Sommerwirkung wäre deutlich anders) und der dunkel rahmende Wald.Das I-Tüpfelchen sehen wir im Himmel. Nicht nur auf der Straße ist was los. Hier ziehen die Wolken und malen Streifen in wunderbaren Blautönen. Man könnte fast Absicht dahinter vermuten, Straßen- und Windrichtung parallel „laufen zu lassen“? Es ist ein vielschichtiges Foto. Romantische Farben in einem modernen, hektischen Bild. Dynamik auf Straße und im Himmel gegen stoisch dunklen Wald. Technik und Natur. Ein großartiges Bild.
TafelspitzOha, das könnte ja alles Mögliche sein. Sind wir hier im Ratethread? Großzügige Architektur oder kniffliges Detail (z.B. Fönabdeckung)? Ich entdecke Anhaltspunkte nach allen Seiten. Also verlassen wir mal die inhaltliche Ebene. Du hast das Quadrat, das unspannendste Format, mit Bewegung gefüllt. Von einem mittigen Ring aus verlaufen gebogene Speichen treppenförmig zu den Bildrändern. Das bringt Power und erfährt Unterstützung durch den starken Schwarz-Weiß-Kontrast. Gut ist die Grundsymmetrie, passend zum Format, gepaart mit all den großen und kleinen Unregelmäßigkeiten. Unterschiedliche Abstände der Ringstrukturen, der nicht 100% mittige Standpunkt (führt zu unterschiedlicher Stärke des Mittenrings), einige Glanzstellen und die mal schwarzen und mal weißen Ecken. Das darf auch mal sein. Perfekte Ausrichtung macht oft wieder langweilig und ist absolut kein Dogma. Danke für’s Zeigen und verrate uns bitte, was das ist. Es gefällt mir.
jhagmanJa, Zoo ist zurzeit in. Du hast das Flamingoliebesleben in den Blick genommen. Knackscharf ist das Doppelportrait geworden. Und das berühmte Schwanenhalsherz kann man auch mehr als ahnen. Es ist halt ein Flamingohalsherz geworden. Es ist nicht symmetrisch. Das ist auch nicht notwendig, da es in mehreren Bereichen leichte Verschiebungen gibt, die das Bild wieder lebendiger machen. Die Vögel haben unterschiedlichen Größen, also auch Höhen und Halsstärken. Die Farbigkeiten sind nicht identisch und den Bildausschnitt machst du bei den Tieren individuell. Warum auch nicht, denn sonst wird es schnell langweilig. Du hast eine schöne Diagonale in der Kopf-/Halsanordnung, aber ein starkes Symmetriezentrum durch die Schnäbel und Augen. Das helle durchgezeichnete Doppelmotiv hebt sich prima vom dezenten dunklen Hintergrundbokeh ab. Das alles passt hervorragend zusammen.
TomDWer Stress hat, sollte sich eine halbe Stunde dein Bild ansehen. Es beruhigt ganz wunderbar. Ich schätze mal, es ist in Irland entstanden, wo das Wetter euch öfter mal verlassen hatte. Aber hier hast du eine zarte Lichtstimmung eingefangen. In Kombination mit dem ruhigen Meer und der Staffelung der zwar leeren, aber doch einladenden mintfarbenen Bänke entsteht eine einladende, entschleunigende Stimmung. Ich meine, ein bisschen kippt das Ganze nach rechts. Allerdings ist die Horizontausrichtung wegen der Landschaftsebenen schwierig. Deshalb so lassen, hinsetzen, entspannen. Einfach das sanfte Licht geniessen. Schön!
RMBJeder von uns kennt dornige Natur und in etwa deren Proportionen. So kann man von den Riesenbergen, die der kleine Käfer vor sich hat, auf seine ungefähre Größe schließen. Was wiederum Aufschluss auf deine fotografische Leistung gibt, diesen Winzling derart meisterhaft scharf abzubilden. Die Diagonale des Zweiges, der neutrale Hintergrund und vor allem der Komplementärkontrast Grün-Rot machen das Bild spannend. Etwas irritiert haben mich die weißen Umrandungen um manches Käferbein. Weißt du um welche Art es sich hier handelt? Auf jeden Fall macht er, leicht aufwärts krabbelnd, seinen Weg.
haribeeHaha, so hat mich noch keine Libelle angegrinst. Die zeigt dem Betrachter ja wirklich die Zähne: „Komm du mir nur her…“. Dein Bild zeigt eine Frontperspektive mit einer Tendenz zur Symmetrie gemischt mit einigen spannenden Elementen. Symmetrisch sind die mittige Bildaufteilung, die Flügelanordnung. Dagegen steht die Neigung des Halmes und der Libelle. Diese hält den Kopf zusätzlich schief und genau dieses unterstützt die toll scharf getroffene Grinsewirkung. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Libellen beißen können, aber nicht so dolle. Übrigens, ein sehr schöner, passender Hintergrund
SuperwideangleStadtansichten finde ich immer faszinierend. Es gibt so viel, was man entdecken kann. Auf deiner abendlichen Aufnahme zeigst du den Hauptplatz von Catania, flankiert von prächtigen Gebäuden und dahinter einen weiten Blick über die Dächer. Hast du oben von der Kathedrale aus fotografiert? Schön finde ich, beginnend bei den Laternensternen, den Verlauf der beleuchteten Häuser, der sich als Lichtband perspektivisch in der Straße rechts nach hinten fortsetzt. Auch die zarte, mediterrane Farbigkeit ist reizvoll im Zeichen der blauen Stunde. Was etwas sperrig wirkt, sind die dunkle Masse des angeschnittenen Baums und die offensive blaue Werbung in der Bildmitte. Und wo ist jetzt der Aetna?
MaTiHHHahaha, was bildet sich die Eule ein? Das kostet bestimmt ein saftiges Bußgeld. Dein Bild lebt absolut von der Situationskomik. Klasse, wenn man so einen Schnappschuss schafft. Das Schild ist groß, nicht zu übersehen und spricht ein deutliches Verbot, sowohl in Schrift, als auch in Piktogrammform aus. Boah, und das Viech traut sich doch! Der Schlafzimmerblick sagt alles: „Ihr könnt m… m..“. Letztendlich darf sie aber doch, denn sie hat keine Schuhe an.
kilosierraDeine Unterwasserbilder sind eine Bereicherung für das Forum. Eine andere Art des Fotografierens mit hohem Erlebnisfaktor. Technisch kann ich eine solche Situation nicht beurteilen. Aber ich stelle mir das Fotografieren im Wasser schwierig vor. Die Farben im oberen Teil, vor allem die der Meeresschnecke gefallen mir. Nach unten wird es schon düster, man sieht und spürt den Abgrund, während auf dem Felsabsatz eine kreativ-farbige Vielfalt herrscht. Der weiß-blaue Hingucker lenkt den Blick, aber trotzdem dominiert der Einblick in eine ganz natürliche Umgebung, was den Reiz des Bildes ausmacht.
bajellaAuf den ersten Blick ist es ein Klassiker. Mövenportrait vor Hintergrund. Schön ist es, weil der Vogel schräg von hinten gezeigt wird, er aber dennoch den Betrachter fixiert. Und sein Umfeld zeigt nicht das Meer, eine Hafenansicht oder ähnliches. Man kann schemenhaft eine Hausecke erkennen, daran ein großes Straßenschild. Es wirkt eher urban denn maritim. Die Farben sind weich und mediterran, im schemenhaften Hintergrund pastellig, während die Möve frisch gewaschen aussieht. Scharf abgebildet, viel Weiß, ein wenig Grau, minimales Schwarz, schick mit roten Beinen und Schnabel. Das ist ein toller Qualitätskontrast (nach J. Itten), den muss man so erst einmal finden. Der Vogel steht sicher auf dem, ebenfalls klar gezeichneten Poller. Ein kleines bisschen schräg, der Poller weist ebenfalls rechts eine dezente Diagonale auf. Das macht aus einem guten Bild zusätzlich ein reizvolles.
cf1024Jaaa, der Telefonmann kauft seine Kleidung passend zur Hausfassade. Und diese bildet lustige Formen auf den akkurat ausgerichteten Fenstern gegenüber. Sauber fotografiert, perfekt ausgeschnitten, tolle, frische Farben, kleine, aufpeppende Farbausreißer (siehe das Gelb unten links). Und gegen die Langeweile die obere Fensterreihe nur knapp gezeigt. Das macht Spaß anzugucken. So ein tolles Bild, da braucht der Telefonmann gar nicht so griesgrämig dreinzublicken.
kiwi05Ein wunderbares Gemälde in verschiedenen Ebenen. Die Realität ist vielleicht am wenigsten sichtbar. Oben sieht man den Anschnitt einiger Schilfhalme und an manchen Stellen die Wasseroberfläche als Wellenbewegung. Die am deutlichsten sichbare Ebene ist die Spiegelung vieler Stängel auf dem Wasser. Durch die gewellte Oberfläche entstehen gerundete, verzerrte Linienstrukturen, ähnlich den Zerrspiegeln in Vegnügungsparks. Allerdings sehen wir hier malerisch-ästhetische Formen. Eine weitere Spiegelung bringt das Blau des Himmels und zuletzt kann man ein Stockwerk tiefer dezent Unterwasserpflanzen erkennen. Solch ein vielschichtiges Bild lässt mich an die genialen Grafiken des M.C. Escher denken, deren absoluter Fan ich bin. Ein wenig Ordnung in diesem komplexen Gebilde finden wir im diagonalen Verlauf der Wellen, die der Himmelsspiegelung verschiedene Blautöne verleiht. Klasse!
catfriendPIIn der Stadt kommt man nicht umhin, sich ab und zu einmal in den Tiefen der U-Bahn (S-Bahn) herumzutreiben. Ist das die Haltestelle HafenCity in HH? Hier ist Symmetrie gewollt und sehr schön umgesetzt. Wer es perfekt haben möchte, stört sich vielleicht an z.B. der obersten Waagerechten. Insgesamt kippt das Bild minimal nach links. Aber der Gesamteindruck inklusive mitreißender Perspektive, toller Lichtstimmung und einem ungewöhnlichen Warm-Kalt-Kontrast überwiegt absolut. Super gesehen. Auch der formale Bruch, das Belassen der Personen links passt dazu und erzählt uns etwas über das urbane Leben. Eine Kleinigkeit: Hier kommt der Sensor der RX10IV in die Nähe seiner Grenzen. Es rauscht ein wenig. Das passt aber schon noch zum Gesamtcharakter der Aufnahme.
RZPAuch dieses Tierchen, laut Titel eine Glänzende Binsenjungfer, schaut uns ganz intensiv an. Es ist immer wieder toll, welche Nahaufnahmen hier präsentiert werden. Nicht nur formatfüllend und durchgezeichnet, sondern tatsächlich als Portrait. Und so werden wir hier von der Libelle klar fixiert. Das Tierportrait ist richtig Klasse und würde eventuell noch durch einen stärkeren Beschnitt gewinnen. Das Grün im unteren Bereich wird nicht wirklich für die Bildwirkung benötigt. Die intensiv blauen Libellenaugen könnten so noch intensiver ihre Wirkung entfalten.
Sir Donnerbold DuckSauber ausgerichtet, trotz des Weitwinkels, präsentiert sich uns ein stolzes Portal. Wo befindet es sich? Die Farbe der Architektur ist ein freundliches Ocker-Beige, die beiden Türen stehen einladend offen. Wir sehen eine unprätentiöse Szenerie, in der eine Figur einen Schwerpunkt schafft, der „Man in white“. Schöne Architektur mit Bodenpersonal, Alltag in der Kirche, ruhig und ausgewogen. Will dein Foto auch den Größenunterschied zwischen mächtigem Kirchengebäude und kleinem Menschen zeigen? Lehrt es Demut? Auch das ist angekommen.
CB450Ist das jetzt das 18. Jahrhundert? Ein Canaletto mit bedecktem Himmel? Der berühmte Maler mit seinen fast fotorealistischen Veduten fiel mir hier sofort ein. Da stehst du in guter Tradition, und stehst ihm auch in nichts nach. Hätte er eine Kamera gehabt… Deine LZB macht das Wasser wunderbar weich. Die Stadtfarben sind, trotz der Wolken, freundlich und warm. Über den Vordergrund, die Steinkante habe ich länger nachgedacht. Ohne sie würde das Bild verlieren. Sie gibt dem Betrachter eine schöne Orientierung über die Entfernung zu den Häusern. Durch die leichte Asymmetrie gibt es auch ein wenig Pep. Mir gefällt es richtig gut. Schade, dass die Exifs nicht dabei sind *ein bisschen mit dem Zeigefinger wackel*. Die Belichtungszeit hätte mich, und andere bestimmt auch interessiert.
Dirk SeglBild aufmachen, Titel lesen, ein bisschen kichern, Bild bewundern, sich fragen, was das für ein Vogel ist, es nicht wissen, das Bild weiter geniessen,… Selbst das harte Mittagslicht ist dem Motiv gnädig, wenn nicht sogar förderlich, denn es hat mit Sicherheit den Titel mit zu verantworten. Das hübsche Vögelchen ist allerliebst, auch wenn es ein wenig streng guckt. Aber anscheinend waren die Lamettazeiten früher besser. Ein wunderbares Bild.
KleingärtnerPorschääää… Ich bin kein Freund von Weitwinkelaufnahmen dicht vor Fahrzeugen. Die Verzerrung tut meist nicht gut. Es sei denn, man macht es so wie du. Die extreme Froschperspektive, das ausgestellte Rad, zusammen mit den 33mm, transportieren deine Botschaft. Der Weitwinkel führt zu extremer Perspektivdarstellung und wir sehen Power (s. Bildtitel). Ein bisschen störend ist die Raumausstattung. Wenn man den Sitz hinten rechts, den Prospektständer und das weiße Regal links wegstempelt (in diesem Fall wäre es recht schnell gemacht), dann bekäme man deutlich mehr Atmosphäre. Cooles Auto, brrrrm, brrrm…
Harry HirschAh, zwei Monatsthemen mit einer Klappe. Lisboa? Ich schwanke ein wenig zwischen leichter Tristesse und „hier fühlen sich die Leute zuhause“. Du gibst uns einen Einblick in den Alltag einer südländischen Stadt. Machst es klassisch mit Frontalansicht, gibst dich als Beobachter relativ neutral. Dadurch wirkt das Bild beiläufig, aber auch teilhabend, ohne voyeuristisch zu sein. Die Farbigkeit ist sehr zurückgenommen. Ein mancher würde kräftig an den Reglern drehen, aber du gibst uns viel farbiges Grau. Straßenleben eben.
Stechus KaktusDas ist eine schöne Untersicht. Himmel als Hintergrund ist allerdings nicht immer leicht. Aber dein Motiv hat Power. Inhaltlich kann ich es leider nicht einordnen (ich verstehe die Schrift nicht), aber eine deutliche Botschaft wird dabei sein. Schon deine Umsetzung unter Einbeziehung des Himmels und die zentrale Flaggenanordnung teilen uns das mit. Wo hast du fotografiert. Weißt du etwas über den Text? Für meinen Geschmack könnte man den leichten Gelbstich im Hintergrund etwas zurücknehmen. Dann wäre der Himmel noch ein wenig blauer, die Wolken weniger gelblich, mit Tendenz zum Weiß. Und die Fahne natürlich gelb lassen, die leuchtet schön.
10Heike10Dein Vögelchen ist niedlich, schön erwischt mit seinem hochgestellten Füßchen. Es sieht aus, als ob es gerade straight den Ast hinaufmarschiert. Ast und Blaumeise sind in der richtigen Schärfeebene und das Bokeh ergibt, bis auf den schwarzen Ast „auf dem Vogelkopf“, einen feinen Hintergrund. Kleiner Hinweis: Das Ganze verträgt noch ein Quäntchen Farbe und das Weiß der Meise dürfte auch noch etwas weißer werden.
TobbserHihi, eine MadS = Meise an der Steckdose. Keine A-Meise, sondern eine E-Meise. Das flauschige Etwas hat sofort wieder einen starken Niedlichkeitsfaktor. Wobei der Blick auch etwas divenhaft herüberkommt. Dazu passt dann der feine Pelzmantel. Etwas ernsthafter: eine wunderschöne Blaumeisenfarbe, prima durchgezeichnet und etwas über Augenhöhe präsentiert. Sehr passend ist auch die Bildaufteilung. Für die Blickrichtung des Vogels ist wunderbar Platz. Sehr süß, das kleine Wesen.
dannzUii, hast du dich auf den Rücken gelegt? Das hast du schön gleichmäßig hinbekommen. Der schräge Sonneneinfall betont die linke Seite des Gebäudes. Das macht das Ganze räumlich. Das Auge erhält einen Anhaltspunkt, denn je nachdem wohin man blickt, sieht ein Ausschnitt auch mal ganz flach aus.. Eine Serie in verschiedenen Beleuchtungssituationen wäre hier interessant. Das quadratische Format ist bei diesem Motiv fast Pflicht. Ein schöner architektonischer Abschluss des heutigen Tages.
nicknameAußer Konkurrenz
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Liebe Grüße
Nele

Geändert von nickname (03.12.2019 um 09:13 Uhr)
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