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Alt 14.12.2019, 22:41   #16
Tafelspitz
 
 
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Heute haben Vera und ich gemeinsam (wenn auch nicht zusammen) am knisternden Kaminfeuer gesessen, Weihnachtstee getrunken, Plätzchen gegessen und mit viel Genuss eure Bilder besprochen. Es hat wie immer sehr viel Spass gemacht!

Besprechung vom 14.12.
NameBildBesprechung
Jumbolino67Mer losse d'r Dom en Kölle ... Und vermutlich sind dir die Kölner dafür dankbar, wenn du ihnen ihr Wahrzeichen nicht verschleppst. Wo wolltest du dieses riesige Bauwerk denn auch hinpacken? Der Dom ist ein sehr eindrückliches Bauwerk und allemal ein Foto wert. Spannend finde ich auf dem Bild die Dynamik, die durch den vorbeirauschenden Zug und den sich darin spiegelnden ICE in der Gegenfahrtrichtung vermittelt wird. Etwas schwer tue ich mich hingegen mit dem Dom selber, der hinter dem wirren Geäst der Fahrleitungen ein wenig verloren wirkt. Zudem scheint das Ganze durch die Perspektive auch ein wenig schief und schepp... es tut mir leid, ich werde mit dem Bild insgesamt leider nicht so ganz warm.
MainecoonDer Kater zeigt uns die zarten Triebe einer Haselnuss, wunderschön beschienen von der goldenen Frühlingssonne. Da spürt man direkt die Wärme und möchte sich gerne daneben stellen, um auch ein paar der Strahlen abzubekommen. Wunderschön, wie die Blättchen angestrahlt und beleuchtet werden. Die heftigen Kringel im Bokeh kann man mögen oder nicht und da werden sich die Geister sicher scheiden; ich finde sie irgendwie noch reizvoll, hätte aber vermutlich versucht, den Hintergrund ein klein wenig selektiv abzudunkeln. Nur ein bisschen, damit die Protagonistin das Rampenlicht ein wenig mehr für sich hätte.
Vera aus K. Auf der Wasserkuppe "Unser" Stern geht unter, dafür erstrahlen am Firmament milliarden andere! Schon immer war die Menschheit fasziniert vom Anblick des Sternenhimmels in einer klaren Nacht und hat sie zu fantastischen Geschichten und Gedichten inspiriert. Und wie wundervoll muss dieser Anblick zur Zeit unserer frühesten Vorfahren erst gewesen sein, als noch nicht Pollution und Lichtverschmutzung den Blick zu den Sternen und Galaxien trübten? Mit deinem Bild hast du auf sehr clevere Weise diese Faszination eingefangen. Durch den graduellen Übergang vom goldenen Restlicht um die untergehende Sonne bis zu bereits stockdunklen Himmelszelt ist dir eine sehr spannende Aufnahme gelungen. Sehr schön auch, wie die Sonne mit dem kuppelartigen Bauwerk (Sternwarte?) einen Hingucker liefert.
WindbreakerBlue Hour Hui, bunt! Aber sehr cool, was du da entdeckt und abgelichtet hast. Diese modernen Glaspaläste sind immer eine gefundene Spielwiese für kreative Aufnahmen. Faszinierend, was sich da so alles spiegelt. Die Fantasie geht ein wenig mit mir durch: ich meine in der mittleren Reihe verschiedene grimmige bis grinsende Gestalten zu erkennen Die kräftigen Farben gefallen mir hier gut, sie geben dem Bideindruck den benötigten Schub. Allerdings scheint auch die A9 bei ISO 6400 ein wenig an die Grenze gekommen zu sein, es griesselt doch stellenweise schon deutlich, insbesondere in den roten Schatten. Und wenn ich schon am "Jammern auf hohem Niveau" bin: ein bisschen mehr Symmetrie hätte ich mir gewünscht. Aber auch so auf jeden Fall eine spannende Aufnahme, die dir da gelungen ist!
HoStSpinnen... ich finde sie auf eine gruselige Art faszinierend. Etwa so wie Horrorfilme, die man sich mit einem wohligen Schauer, der einem den Rücken hinunterläuft, ansieht, in der Gewissheit, dass einem auf dem heimischen Sofa nichts passieren kann So geht es mir beim Anblick deiner Opuntienspinne. Ich kann mich an ihrem Anblick erfreuen, stelle mir aber gleichzeitig vor, wie es einem Insekt geht, das unvermittelt in ihr Netz gerät und von ihr gelähmt, eingewickelt und verspiesen wird. Ein tolles Foto, das dir da gelungen ist. Sehr schön im Licht, das das Gewirr von Fäden und Netz wunderbar zeichnet. Auch der Schärfeverlauf ist dir absolut gelungen: Spinne scharf, der Rest verschwimmt sanft in wohltuender Unschärfe. Sehr plastisch und mir gefällt, wie in der linken, unteren Bildhälfte ihr sauber gesponnenes Netz zu sehen ist.
perserJunge Frau in Jaipur (Rajasthan) Menschen, Reisen, Abenteuer. Genau das vermittelt dieses Bild. Porträts sind für mich immer etwas schwierig, da ich selber keine mache (und es auch nicht könnte), da mir Interaktion mit fremden Menschen Mühe macht. Deshalb habe ich grossen Respekt vor Fotografen, die das können und gerade in deinem Bild wirkt die gezeigte Frau so wunderbar natürlich. Indien zeigt sich in jedem Pixel dieses Bildes und die Lebensfreude und wohl auch einen gewissen Stolz dieser jungen Frau in ihrem farbenfrohen Sari hast du sehr schön eingefangen.
haribeeIsland, Insel aus Feuer und Eis. Lebensfeindliche Vulkane, Berge, Gletscher und raue Wetterverhältnisse auf der einen, bunte Vegetation, Moose, quirlige Vögel auf der anderen Seite. Genau das zeigt uns dein Bild mit dem Gletscher im Hintergrund und dem saftigen Grün im Vordergrund. Es sind solche Gegensätze und Kontraste, die ein Foto spannend machen, es zum Leben erwecken. All das ist dir mit diesem Bild gelungen und noch etwas mehr: meine Sehnsucht, in dieses Land zurückzukehren, hast du geweckt!
RMBOh Mann, bin ich platt - ja, und ich erst! Bei dir herrscht ja immer potenzieller Spinnenalarm, aber heute hat sich die Arachnide ganz unvermittelt bei jemandem eingeschlichen, bei dem ich nicht damit gerechnet hätte Hier haben wir es also mit einer Grabwespe zu tun, dank deiner Beschreibung habe ich sie sofort als solche erkannt Mit 9 mm scheint es sich eher um eine kleinere Wespenart zu handeln, zumindest kleiner als die bei uns im Spätsommer vertretenen Gattungen der Kuchenwespen. Ich weiss, ich schreibe das jedes Mal, aber ich staune immer wieder ob des Detailreichtums, der bei deinen Makroaufnahmen zutage tritt. Jedes einzelne Härchen, jede Pore ist zu sehen. Faszinierend auch die schönen, typischen Wespenfarben. Eine Symphonie in schwarz-gelb. Ein bisschen dominant ist vielleicht der grosse, unscharfe Brocken im Vordergrund, aber da kann man halt bei der geringen Makro-Schärfentiefe nichts dagegen machen.
SuperwideangleHakos Sunset Ich öffne dein Bild und in meinem Kopf ruft es sofort Nants ingonyama bagithi Baba! Wie schön es sein muss, in der Wüste Namibias zu sitzen und der Sonne beim langsamen Untergehen zuzuschauen, genau das vermittelst du uns mit deinem Bild! Ich bin begeistert von der schönen Staffelung, die dem Bild von den dunklen Baumsilhouetten im Vordergrund bis zu den helleren, weit entfernten Hügeln Tiefe verleiht. Aber auch von der schieren Menge an Gelb- und Orangetönen, die die Grafikkarte bis zum Äussersten ausreizen. Einfach nur wunderschön! Aber bevor ich von wilden Tieren eingekreist werde, die Circle of Life singen, blättere ich mal weiter
Tom D Ist das ein Vogel? Oder ein Flugzeug? oder ein Reissverschluss? Die Assoziation ist auf jeden Fall gerechtfertigt, ich würde allerdings eher auf die Beschaufelung einer Turbine tippen. Aber bei Bildern wie diesem ist es ja gar nicht in erster Linie wichtig, was sie zeigen, sondern wie sie es zeigen. Und hier ist dir eine sehr geschmackvolle SW-Aufnahme eines technischen Details gelungen, die mich von A bis Z überzeugt. Die diagonale Aufteilung, der sanfte Schärfenverlauf, die Tönung, ein bisschen "Dreck" in Form der Körnung - wirklich top! Ich hätte vielleicht bei den winzigen Beschädigungen, die an zwei oder drei der Lamellen zu sehen sind, noch den Reparaturpinsel angesetzt, aber das ist wohl nur mein innerer Monk, der da zu Tage tritt.
dannz into the darkness Hinab ins Dunkel, in eine unbekannte Zukunft... die bunt gekleidete Frau, die etwas verträumt, vermutlich müde von einem anstrengenden Arbeitstag, langsam im Dunkel der Tiefe verschwindet - wer weiss, was sie dort unten erwartet? Aller Wahrscheinlichkeit nach nur ein U-Bahn-Zug, der sie nach Hause bringt. Aber das Kopfkino liefert unweigerlich allerhand alternative Vorschläge dazu. Ich habe mir zunächst überlegt, ob ich die beiden kupferfarbigen Lichtstreifchen in der rechten, unteren Ecke noch eliminieren würde, aber ich glaube, die gehören dort hin als Zeiger, dass die Dunkelheit dort noch weiter geht. Also genau so lassen!
Roland HankWachposten Erdmännchen sind einfach immer putzig, egal, was sie gerade machen. So hat natürlich auch deines automatisch einen sehr hohen Niedlichkeitsfaktor. Und hier gefällt mir auch deine gewohnt hochkontrastige Ausarbeitung sehr gut, mit der ich sonst bei anderen deiner Bilder sehr oft etwas hadere. Das Tier steht wunderbar im Fokus und die "Petersilie" bildet einen schönen Kontrapunkt dazu. Im Hintergrund lenkt nichts vom aufmerksamen Blick des Erdmännches ab, was in Zoos ja nicht immer so ganz einfach ist. Besonders schön ist auch die Aufnahmeposition auf Augenhöhe, die Intimität vermittelt.
Dirk SeglFest im Blick Tja-haah, da guckst du, was? Was für ein wunderschönes Tierportrait! Man ist es ja von dir gewohnt, dass du deine Segl-Flieger in hoher Qualität hier zeigst und ich bin immer wieder erstaunt und begeistert. Hier finde ich vor allem die schöne Farbkombination des Tieres (was ist das eigentlich für ein Vogel?) und seines Hintergrundes sehr gelungen. Ton in Ton und doch genügend Kontraste mit den dunklen Federn an Kopf und Rücken. Dazu der intensive, ja stechende Blick, perfekt scharf und auf Augenhöhe aufgenommen. Als kleiner Hingucker gibt es ausserdem gratis die glitzernden Wasserperlen auf dem Rücken noch dazu. Wenn ich eine klitzewinzige Kleinigkeit anmäkeln dürfte, dann wären es die seltsamen, grauen Flecke links des Halses. Entweder sind es Reflexionen oder Artefakte, wo du etwas weggestempelt hast, aber mein doofes Auge bleibt dort immer mal wieder hängen. Vielleicht kannst du die noch wegmachen? Dann wäre es aus meiner Sicht perfekt. Aber auch so natürlich ein Bombenschuss, vor dem ich meinen virtuellen Hut ziehe!
CB450Oberwiesenfeld Ich zitiere mal Wikipedia: CB450 ist ein berühmter deutscher Natur- und Landschaftsfotograf. Er ist vor allem bekannt durch seine eindrucksvollen Landschafts- und Naturfotografien von Sonnenaufgängen an Seen und anderen gewässern in Bayern und Umgebung. Aber selbstverständlich darf man Peter nicht nur auf seine zugegebenermassen sehr eindrücklichen Landschaftsbilder reduzieren. Dass du auch Stadt und Architektur beherrschst, hast du schon mehr als ein paar Mal bewiesen. So haben wir es denn auch hier mit einer sehr grafischen Abbildung einer grossstädtischen U-Bahn-Station zu tun, die mich sehr in ihren Bann zu ziehen vermag. Die gute, beinahe achsensymmetrische Ausrichtung bildet die Basis. Darauf bauen die bunten, horizontalen Streifen der durchflitzenden Bahn und die im Gegensatz dazu statischen schwarz-weissen Elemente der gekachelten Wand, die für Spannung sorgen. Dass man den Namen der Station durch die verwischten Fenster des Zuges lesen kann, ist das Tüpfelchen auf dem i bzw. die vielzitierte "Taube". Für dieses Bild verpasse ich gerne mal einen Sonnenaufgang am Chiemsee
bajellaDistelfalter (der letzte Flattermann) Der Distelfalter macht hier auf deinem Foto seinem Namen ja alle Ehre Wirklich schön, wie du ihn da auf seiner Distel erwischt hast. Fast meint man, er räkle sich im schönen Licht (wenn die Uhrzeit deiner Kamera richtig eingestellt ist, soll nochmals jemand behaupten, zur Mittagszeit könne man keine schönen Fotos machen ). Schmetterling und Distel sind genügend scharf und der Hintergrund verschwimmt schön in Unschärfe, dort lenkt nichts Störendes vom Protagonisten ab. Dazu ein gefälliger Bildaufbau mit leichter Diagonale. Einzig die leuchtende Botanik in der unteren, linken Ecke könnte man vielleicht noch ein klein wenig abdunkeln, damit sie nicht mehr so frech um Aufmerksamkeit ringt.
Sir Donnerbold DuckRondane Wenn ich Bilder wie dieses sehe bekomme ich immer feuchte Augen und Fernweh. Ein einsames Naturparadies irgendwo am (Norwegischen) Ende der Welt, fernab jeglicher Zivilisation. Sanfte und doch irgendwie raue Hügel, ein stiller See, ein paar Tupfer Botanik, da geht einem doch das Reiseherz auf. Was würde ich darum geben, hier jetzt zu sitzen, die Landschaft in mich aufzusaugen und vielleicht ein mitgebrachtes Picknick zu verspeisen. Durch die Lage im hohen Norden hattest du auch Glück, dass die Mittagssonne nicht ganz so harte Kontraste schafft, wie sie es weiter südlich tun würde. Ein Sehnsuchtsbild für mich!
SchartiSt. Ives Schau an, so knackig bunt ist es also im äussersten, südwestlichen Zipfel Grossbritanniens? Wer hätte das gedacht. Ich mag solche "Wimmelbilder", bei denen das Auge minutenlang wandern kann und es überall etwas zu entdecken gibt. Mir gefallen die Dächer mit diesen Mehrfach-Kaminen, dazu die pittoresken Hausfassaden im Hintergrund, die das Auge zum Meer lenken. Und nicht zuletzt gibt es da noch die Möven-Familie als kleinen Hingucker. Ich könnte mir dieses Bild sehr gut als Puzzle vorstellen, in gross mit 1000 Teilen Die beiden kleinen, dunklen Vogel-Punkte im Himmel könnte man vielleicht noch entfernen, insbesondere den in der linken, oberen Ecke.
nicknameUnd nochmals Norwegen Liebe Nele, ich würde auch gerne einmal Von der Dalsnibba auf den Geirangerfjord gucken. Was für eine gigantische Aussicht du da oben hattest. Dieses Bild enthält so ziemlich alles, was ich an nordischen Ländern liebe: tolles Licht, raue Landschaft, Einsamkeit, Wetterkapriolen. Und dann noch so stil- und geschmackvoll auf den Sensor gebracht Dieses Bild hat unheimlich viel Tiefe mit den Felsen im Vordergrund, der sich durchs Gelände schlängelnden Strasse, der das Auge schön folgen kann, über die saftig grünen Felder im Tal bis hin zu dem Fjord und den Gebirgszügen in der Ferne. Von diesem Felsen hättest du mich bestimmt eine ganze Weile nicht mehr weggebracht. Und auch hier fällt es mir schwer, dein Bild wieder zu schliessen. Ich betrachte es einfach noch ein wenig, bevor ich weiter muss. Vielen Dank für dieses Fernweh-Schmankerl, das du auch äusserst geschmackvoll nachbearbeitet hast!
catfriendPIIst doch immer etwas Schönes, so ein Abendspaziergang an der Ostsee. Die letzten Sonnenstrahlen tauchen den Sand und das Meer in schönes, warmes Licht. Die anbrandenden Wellen spielen die ewige Symphonie der Gezeiten. So kann man den Abend ausklingen lassen! Dein Bild vermittelt eine angenehme Ruhe und Harmonie. Das Paar im Vordergrund "reitet" in den Sonnenuntergang, die Sonne sternt durch die Brücke, die den Horizont nachahmt und nach rechts weiter ins Ungewisse führt. Die Strandkörbe wurden für die Nacht weggepackt und die Badegäste (so es denn Mitte September noch welche gibt) sind abgezogen. So kann man den Abend gerne ausklingen lassen!
jhagmanDiesen Lavastrom oder Museumstreppe habe ich schon einmal auf einem anderen Foto gesehen, wenn ich mich richtig erinnere. Ist das nicht die Treppe zu einer Museums-Zeche irgendwo im Pott oder so? Auf jeden Fall zog diese Treppe dich zu Recht in ihren Bann. Eine ausserordentlich grafische Arbeit, die du uns da zeigst. Die leuchtenden "Lavaströme" vor dem fast schwarzen Hintergrund wirken fantastisch - so stelle ich mir den Eingang zur Hölle vor Und du hast sie geschmackvoll im Bild angeordnet, da folgt man gerne den Handläufen kreuz und quer durchs Bild. Ein kleines Bisschen scheint es nach rechts zu kippen, wenn ich das waagerechte Stück Geländer als Referenz heranziehe. Aber ansonsten ein sehr gelungener Abschluss des heutigen Bildertages!
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Liebe Grüsse
Dominik
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