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Alt 27.03.2020, 08:35   #2046
ha_ru
 
 
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Beiträge: 2.744
Hallo,

die ganze Rechnerei und Gegenrechnerei sollte man hier lassen, weil es zu vieler Annahmen bedarf und schon eine falsche Annahmen die Ergebnisse so verändern können, dass ganz andere Schlussfolgerungen gezogen werden.

Da beraten doch viele Leute unsere Politiker, die sich ihr ganzes Berufsleben damit beschäftigt haben, die holen sich Hilfe bei Leuten, die die Berechnungen dazu durchführen usw. Deren Ergebnisse nicht zu vertrauen oder meinen, sie bei unvollständiger Kenntnisse der Daten widerlegen zu können, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich habe das vertrauen, dass die auf Basis richtiger Überlegungen nach bestem Wissen und gewissen entscheiden, aber nicht die Erwartung, dass alle Entscheidungen perfekt sind.

Trotzdem stelle natürlich ich auch Überlegungen und Abschätzungen an, bei denen ich aber möglichst nur wenige und gesichert Daten verwende. Aktuell wurden heute morgen 3.500 freie Betten auf Intensivstationen gemeldet, die für Coronapatienten zur Verfügung stehen, mit 691 sind rund 700 von den übrigen Betten mit Coronapatienten belegt, d.h. für Corona stehen also aktuell insgesamt 4.200 Betten zur Verfügung. Aktuell verdoppelt sich die Zahl der Infizierten rund alle 4 Tage. Wenn sich auch die Zahl an benötigen Betten alle 4 Tagen verdoppelt, benötigen wir in 12 Tagen 5.600 Betten. Dass so eine Entwicklung möglich ist, zeigen uns die Zahlen aus Italien und Spanien. Ob sich die Tage der Verdopplung der Coronakranken erhöht hoffen wir angesichts der Kontaktsperren etc., wissen es aber nicht genau. Diese grobe Abschätzung genügt mir dafür, die derzeitigen Einschränkungen zu akzeptieren und selbst alle unnötigen Kontakte zu vermeiden, auch wenn es mich für mich Verlust an Lebensqualität und Einkommen führt.

Und ich schreib es nochmal:
Lieber bleiben meiner Ansicht nach tausende von den bereitgestellten Betten leer weil zu vorsichtig gerechnete wurde, als wenn x Leute sterben müssen, weil es kein Bett für sie gab.

Jeder kann sich überlegen, was er als x noch akzeptabel findet.

Hans

P.S. Wenn das alles unter Kontrolle ist, muss unsere Gesellschaft diskutieren, was uns die "systemrelevanten" Berufe wert sind. Da reicht meiner Meinung nach keine Einmalprämie, sondern es geht um die dauerhafte Wertschätzung, sowohl finanziell als auch im Umgang miteinander, dem Respekt den wir diesen Personen im Alltag erweisen.

Geändert von ha_ru (27.03.2020 um 08:46 Uhr)
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