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Alt 21.05.2019, 00:19   #6
Tobbser

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Hoi Andronicus, Reisefoto und Mainecoon,

dann will ich gerne weitermachen, bzw. zwei Tage zurückgehen.

Wir versuchen immer ein bis zwei Tage vor Beginn der ersten Auftritte für eine wenig Sightseeing, Koordination vor Ort, Jetlagausgleich und Ankommen in der Kultur einzubauen, so auch diesmal.

Auf dem Programm stand der Aufbau einer Jurte auch Ger genannt, der Besuch einer Nomadenfamilie mit Adler und ein wenig Bummeln in Ulgii. Dabei störte uns der Mangel an Klamotten und Instrumenten wenig, nur ein paar Unterwäschestücke und T-Shirts wurden in der Stadt erhandelt. Der Wechselkurs von € zu mongolischen Tugrik ist ca 1:3000 und ein normales Hauptgericht kostet zwischen 5000 und 12000 Tugrik. Fleisch ist Hauptgericht und für 20€ geht man zu viert erlesen und zu sechst einfach Essen inklusive Getränke.

Da ich die SD-Karte meiner Drohne unserem Filmemacher mitgegeben habe, gibt es hier geringer aufgelöste Bilder aus der Handydirektübertragung.

Der Wind wehte mit Böen von bis zu 70 km/h, wodurch der Aufbau mehr Hände gut gebrauchen und die Drohne nur ab und zu abheben konnte. Der extrem feine Staub war für Mensch und Technik ein weiteres Grauen.
Als wir aufs Land raus zur Nomadenfamilie fuhren, hing dieser sofort mm dick auf der senkrechten Scheibe in Dünenform, sobald das Auto langsamer wurde und von seiner eigenen Staubfahne eingeholt wurde. Richtig gruselig.


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Walti hatte nur eine Lederjacke dabei und da mir mit meinem Kapuzenpulli warm genug war, konnte er meine Skilehrerdaunenjacke anziehen. Er hat sie heute immer noch!


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So eine Jurte erscheint erst einmal ziemlich instabil, aber wenn sie sich langsam schließt und wie ein Zelt gespannt wird, trotzt sie stärksten Winden, nur das weiße oberste Tuch muss regelmäßig ersetzt oder geflickt werden. Felix verzog sich mit seiner Black Magic für eine Time Lapse Aufnahme ins verlassene Nachbargebäude und schütze sie zusätzlich mit einem Tuch. Ich lernte schnell, das eine feine Staubschicht auf der Objektivfrontlinse die Bildqualität stark mindert und den Autofokus arg behindert. Walti spielte zur eigenen Erwärmung und Freude der fremden und einheimischen Kinder sein erstes Alphornstück auf mongolischen Boden.


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Der Innenraum wird mit Teppichen ausgelegt, ein dünnwandiger Ofen mit Esse installiert, ein paar Betten hinein und fertig ist das traute Heim.
Geheizt wird mit Kohle oder getrocknetem Kuhmist, der für diesen Zweck auf jedem zweiten Dach herumliegt.
Vor seinem Haus sitzt stolz der Familienvater, Dombrawerkstattbesitzer und glücklicher Mensch. Zum Schluss noch einmal fast alle, die beim Aufbau mitgeholfen haben.


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@Mainecoon: Wir haben uns bereits zweimal bei Pro Helvetia beworben, aber immer (unbegründete) Absagen bekommen, es gibt für unsere Arbeit auch keine richtige Kategorie bei denen und wenn ich mir die Projekte angucke, welche sie unterstützen, sind kaum welche mit Folklore dabei und sonst solche gigantischen wie 99 Akkordeonspieler nach China zu schicken…
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