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Alt 14.06.2019, 00:39   #35
Tobbser

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Hoi zsamme,

es geht wieder ein paar Tage weiter.

Innerhalb des einen Tages Leerlauf, dank Quarantäne, hatten unsere mongolischen Freunde ein neues Programm auf die Beine gestellt und es standen Besuche bei armen Familien und Freunden der Familie an. Den freien Tag (Freitag) nutzen alle zum Laufen, wir eine kleine Runde mit Schwarzmilanbeobachtung (siehe letzter Beitrag mit Bildern) durch die Stadt und unsere drei Herren wurden von Paul auf eine kleine Wanderung eingeladen.
Urs brachte viele tolle Bilder mit, seinem guten Blick und dem p 30Pro sei Dank.
Sie waren dann doch 8 Stunden unterwegs mit 20km, 750 Höhenmeter rauf und runter, d.h. am Abend zu nichts mehr zu gebrauchen.
Waltis Schuhe waren von den Felsen zerschnitten und er hatte sich endgültig in meine geborgte Skilehrerdaunenjacke verliebt. Felix fand am Fuße der Berge eine Medallie und auf dem Weg eine Adlerfeder, beides überreichte er sich selbst auf den Gipfel einer der 5 Berge, die sie erstiegen. Paul schleppte für alle ein Gipfelbier mit.

Man kann sehen, dass im Tal überall Kadaver und Müll rumliegt. Die Tierleichen sind ja noch normal, aber der allgegenwärtige vom Winde verwehte Müll war ätzend. Unser kleiner Großer wollte ihn anfangs der Reise, wie zuhause, alles gleich aufheben, aber dann wären wir wohl drei Wochen auf dem Parklplatz des Flughafens von Ulan Bator geblieben...

Bilder von Urs:


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Auf dem großen Platz von Ulgii gab es auch Fahrräder für 4 Personen und selbersteuerbare und fernsteuerbare Autos für Kinder auszuleihen. Die ersten beiden Tage in der Quarantäne waren sie verschwunden und anschließend zur Begeisterung der Kinder wieder da. Die Preise waren leicht inflationär. Beim ersten Mal bezahlten wir noch für 10min 3000 Tugrik, also einen Euro, anschließend nur noch 2000 und beim letzten Mal nur noch 1000, da hatte ich aber auch eine kasachische Kappe auf


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Von unseren Besuchen bei den armen Familien habe ich leider keine Bilder, da beide Kinder etwas erkältet waren und dringend ihren Nachmittagsschlaf brauchten, verzog ich mich in unsere alte Jurte und mummelte mich für zwei Stunden ein. Sonja berichtete und die anderen stimmten ihr zu, dass es sehr ergreifend war und der eindrücklichste Besuch bei einer Familie mit 6 Kindern stattfand, das jüngste 6 Tage alt. Sie lebten also zu 8 in einer Jurte mit 4,5 m Durchmesser... Unsere Sach- und Pauls Geldspenden waren sehr willkomen und bitter nötig.

Beim Besuch einer der reicheren Familien konnten wir den Luxus bestaunen, den man sich in Ulgii außerhalb des Stadtzentrum leisten kann. Ein zweigeschossiges Holzhaus mit den tollsten abgehängten Decken und Verzierungen, aber typisch mongolisch nur die nötigsten Möbel.
Schlafzimmerschränke? Fehlanzeige! Zwei Reisekoffer tun es auch.
Wir spielten drinnen für die Familie und draußen für die Arbeiter der Ziegelei. Wie fast immer musizierten und sangen auch die Gastgeber und manchmal wurde auch gemeinsam getanzt.
Die Schweizer Tradition des Fahnenschwingens (einer meiner Teil der Aufführungen) war bei dem ständig aufkommenden Wind eine heikle Angelegenheit. Die Fahnenhläche ist 1qm groß und wird 6m und höher geworfen, wenn dann eine Böe kommt....

Eine Gemeinsamkeit gab es bei Arm und Reich, die Toilette war ein erbärmlich stinkendes Hüttchen über einem erstaunlich tiefen Loch. (Grün im Hintergrung zu erkennen).

Taio wurde zum heimlichen Star unserer Tour, da er, wenn er wach war und wollte, das Lied "Bruder Jakob" in Deutsch, Englisch und Fränzösich in Begleitung von Schwyzer Örgeli oder Alphorn vortrug.



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An den letzten beiden Bildern kann man einen schönen Einblick in die lokale Verhaltensweise gewinnen. Wenn uns fremde Menschen begegneten, auf der Straße entgegenkamen bzw. mit uns das erste Mal sprachen, guckten sie uns alle erst einmal abweisend bis grimmig an.
Gut, außer Felix, den haben sie mit seinem Aussehen (halb deutsch, halb Japaner) meist für einen der Ihren gehalten.
Aber spätestens, wenn sie unsere Kinder gesehen haben oder es was zu lachen bzw. zu staunen gab, kam das breite Lächeln und die Herzlichkeit.


Auf den Besuch eines Waisenhauses waren alle gespannt und wir wurden positiv überrascht. Eine tolle Einrichtung mit fröhlichen Kindern, die sich auf unseren Besuch innerhalb von zwei Tagen vorbereitet und riesig gefreut haben.
Wir boten 30 min interaktive Schweizer Folklore und die Kinder tanzten 20 min kasachische und mongolsiche Tänze.
Begeisterung auf allen Seiten bei Groß und Klein.
Das Alphorn auszuprobieren braucht Mut und gelingt meist den Kleinen besser als den Großen und Erwachsenen, da diese zu fest pusten und die Lippe nicht locker lassen. Der Talerbeckenjuiz bringt immer andächtiges Schweigen und fragende Blicke mit sich. Urs seine zwei Örgeli sowie der Tanz zaubern ein Lächeln und Freude in alle Gesichter. Am Ende gab es Schweizer Schokolade und Zahnbürsten.


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Das folgende und letzte Bild fasst unser Art zu Reisen und zu Arbeiten gut zusammen:

Nähe, Freunde, Austausch und Freude.


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