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Alt 16.09.2021, 20:03   #25
Noringer
 
 
Registriert seit: 17.03.2013
Ort: Nürnberg
Beiträge: 77
Hallo Vera,
vielen Dank für die netten und aufmunternden Worte.
Ich hatte leise Zweifel, wie die Geschichte ankommen würde. Es ist nun mal eine Gratwanderung zwischen der Ausführlichkeit des Textes, um die Intention rüberbringen zu können und der Zumutung einen längeren Text am Bildschirm lesen zu sollen.
Ursprünglich wollte ich noch zwei Zitate einbauen, die den Text allerdings noch länger gemacht hätten und die ich deshalb wegließ. Diese reiche ich nun nach.
Bezüglich der neu angelegten breiten Straßen zitiert Tucholsky einen Mann aus den Pyrenäen, der 1788 folgendes zu einem anderen Mann sagte und vertraut aktuell klingt: „Sehen Sie – hier hat sich alles verändert! Die Sache ist ruiniert, es ist aus! Seit man vor zweiundvierzig Jahren die großen Landstraßen ins Gebirge gelegt hat …“
Sie klingt vertraut, diese Klage über "die Zustände von heute". Sie zieht sich ebenso durch die Jahrhunderte, Jahrtausende, wie die Klage über "die Jugend von heute". Jede Generation hat das Gefühl, dass nach ihr alles nur noch schlechter wird.
Noch ein Zitat aus seinem Buch, als er im Zug Abschied von den Pyrenäen nimmt, sie in der Ferne verschwinden sieht:
„Es ist aus. Erlöst vom Gebirge – erlöst vom Steigen und Klettern.
In meinem Herzen liegt eine kleine Flocke, eben geboren, ein Ei: Sehnsucht nach den Pyrenäen.“
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"Man sieht nur, was man weiß."

L.G.
Walter

Geändert von Noringer (19.09.2021 um 16:27 Uhr)
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