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Alt 15.04.2019, 11:26   #27
About Schmidt
 
 
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Zitat von Roland Hank Beitrag anzeigen
Das Festbrennweiten zu besseren Bildern führen ist ein Mythos der wohl nie aus der Welt zu schaffen ist. Entschleunigt oder nicht, letztendlich kommt's auf den Fotografen hinter der Kamera an. Den ein oder anderen wird das helfen aber verallgemeinern kann man das nicht. Da steht eine geringfügig bessere Qualität auf Pixelebene und wer's braucht etwas mehr Freistellungspotential einer größeren Flexibilität gegenüber. Ich probiere das immer wieder einmal und scheitere bei Festbrennweiten jedesmal an der fehlenden Flexibilität bezüglich der Perspektive. Eine Festbrennweite bietet zu jedem Bildausschnitt nur eine einzig mögliche Perspektive das stört mich persönlich extrem bei der Bildkomposition, deshalb sind Festbrennweiten bei mir nur 2. Wahl mit Ausnahme eines 300 mm F2.8.

Eine Kamera kann dir Möglichkeiten schaffen, die mit anderen Gehäuse vielleicht nur schlecht oder gar nicht umsetzbar sind. Insbesondere was den AF angeht oder die Fähigkeiten im High ISO Bereich. Deshalb würde ich da mehr Augenmerk darauf setzen als bei Objektiven.

Die beste Investition ist die, in deine Fähigkeit als Fotograf. Nichts, aber auch gar nichts im technischen Bereich kann so viel bewirken.

Gruß Roland
Generell hast du Recht. Dieser Mythos, wie du es nennst, ich nenne es eine Tatsache, muss aber ergänzen, dass sie noch aus Zeiten rührt, in denen Zoomobjektive den Festbrennweiten gnadenlos unterlegen waren. Und natürlich kommt es auf den Fotografen an, genau wie aus dem besten Instrument kein vernünftiger Ton kommt, wenn der Anwender nicht spielen kann (kenne ich all zu gut von meiner Gitarre wobei es eine günstige ist). Und klar, Festbrennweiten sind heute, zum erstellen guter oder sehr guter Bilder kein Manifest mehr. Das war in früheren Tagen wohl so, da führte kein Weg an Festbrennweiten vorbei. Das ist bei der Qualität heutiger Zoomobjektive bei Leibe nicht mehr so.
Was die Flexibilität der Perspektive anbetrifft, würde ich dir gern etwas widersprechen, und möchte auch erklären warum. Wenn ich bei einem Zoom den Bildausschnitt und damit die Brennweite ändere, ändert sich automatisch auch der Bildeindruck. Will ich diesen erhalten, hilft nur, die Brennweite bei zu bei zu behalten und den Abstand zum fotografieren Objekt zu verändern, so möglich. Anderenfalls bleibt nur ein Wechsel zu einer anderen Festbrennweite oder zoomen. So oder so ist der Bildeindruck dann ein anderer.
Die Kameras sind seit einigen Jahren auf einem derart hohen Level, dass ich keinen Grund mehr sehe, ständig zu wechseln. Den größten Gewinn hat man heute wohl beim schnellen und treffsicheren AF. Bei Dynamik und High Iso finde ich, hat sich in den letzten 2-3 Jahren nicht wirklich so viel getan, da waren die Sprünge vor 5-6 Jahren um einiges gewaltiger.

Mein persönliches Fazit.
Wenn es geht, verwende ich Festbrennweiten, habe aber kein Bauchschmerz, wenn ich ein Zoom benötige. Beides hat seine Berechtigung und Qualität, da braucht man heute nicht mehr diskutieren. Mir geht es eher um den Spaß am Fotografieren. Und da liegt bei mir, und ich kann nur für mich sprechen, die Festbrennweite einfach vorn. Mir macht es einfach Freude, mit einem 35mm los zu ziehen und zu schauen, was damit alles geht, oder manchmal auch nicht. Nun habe ich von 12 bis 60mm insgesamt 5 Objektive und der Rest lässt sich meist zu Fuß zoomen, aber das muss man eben wollen.
Entweder geht man mal eben 20-30 oder 50cm vor oder zurück bis es passt, oder man dreht am Ring. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß Wolfgang
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