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Alt 15.12.2017, 11:47   #40
dey
 
 
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Beiträge: 15.272
Zitat:
Zitat von benmao Beitrag anzeigen
Ich habe mir mal öfter überlegt, was der Unterschied ist, wenn ich das selbe Objektiv einmal auf KB und einmal auf APS-C verwende und bei letzterem entsprechend weiter nach hinten gehe, damit das Motiv wieder bildfüllend ist.

Konkret ging es darum, welche der 4 möglichen Kombinationen der Vollformat-Objektive 50 mm/1.8, 135 mm/3.5 und 2 Kameras mit KB und APS-C für Kopfportraits wohl besser geeignet wären.

Klar, die Bildkomposition ändert sich je nach Szene mehr oder weniger.

Aber im Prinzip bleibt die unschärfe im Hintergrund die gleiche (die Eintrittspupille ändert sich ja nicht, Brennweite geteilt durch Blendenzahl). Aber beim Fokuspunkt ist die Tiefenschärfe (abhängig von der äquivalenten Blende) mit APS-C dann höher.
Du hast mich da mal auf eine Idee gebracht; ausprobieren.
apsc kann ich nur simulieren über größere Entfernung gefolgt von engerem Beschnitt.
Testkandidaten sind Min AF 50/1.7 + Tamron 285/2.8 und Tamron 70200/2.8
1. Angefangen habe ich mit dem Versuch eines Ganzkörperportrait in der Natur ohne Lichteffekt

Als erstes habe ich das AF 50/1.7 + Tamron 285/2.8 am langen Ende bei f/2.8 gegenüber gestellt.

Bild in der Galerie
Links und Mitte Tammi, Rechts Min
Bokeh ist beim Tammi und75/2.8 dem Min bei 50/2 sehr ähnlich.

Dann wollte ich die Leistung bei 50mm vergleichen bei f/2.8 und dann noch f/2 dazu

Bild in der Galerie
Links Tammi, Mitte und Rechts Min
Den Unterschied zwischen Min 50/2 und Min 50/2.8 finde ich erstaunlich gering. Bei f/2.8 ist das Min deutlich weicher als das Tammi.

Jetzt noch das Tamron 70200 für die 135mm dazu.

Bild in der Galerie
Links 2875, Mitte Min, Rechts 70200
Der Vergleich ist hier sehr schwierig, weil der HG beim 135 ca. 3x so groß ist, wie bei 50mm (Versuch gleicher Ausschnitt VG, da ja letztlich nicht nach HG skaliert wird bei Portrait). 50mm und 75mm wirken recht ähnlich, 50mm min weicher. 135mm und 50mm ähnlich weich, aber 50mm wegen des Ausschnitts viel unruhiger.

2. Kopfportrait mit Lichteffekt
Alle drei Objektive beteiligt. Der vorherige Tets hat mich zweifeln lassen, ob das 2875 gut genug ist, wenn Lichter im HG sind und ich wollte das mit dem 70200 vergleichen.

Bild in der Galerie
Die Lichter sind beim 2875 (obere Reihe) gar nicht so schlecht, aber die nicht leuchtenden LED dazwischen geben hässliche dunkle Kringel.
Hier ist dann 50/2 am angenehmsten, wobei das 70200 weichere Lichter erzeugt.
Hier musste ich jedoch feststellen, dass das 70200 bei 70mm einen deutlich größeren Ausschnitt darstellt, als 2875 bei 75mm. Der Ausschnitt wirkt durch die Vergrößereung eher wie 100mm. Da ich schon auf dem Boden lag konnte ich den Ausschnitt nicht mehr korrigieren und Test 3 musste her.

3. Kopfportrait mit Lichteffekt und möglichst exakten Ausschnittsausgleich
Das Abstand zum Bären war 1m - 1.5m.
Als erstes die Top-Bilder der drei Objektive

Bild in der Galerie
Das 70200 (mit ca. 100/2.8, eingestellt auf 70mm) wirkt wieder am besten, speziell die überlappenden Lichtkringel wirken angenehm weich und haben keine überzeichneten Kanten.

Dann noch einmal der Vergleich bei 50mm

Bild in der Galerie
Was hier auffällt sind die deutlich kleineren und schärfen Kreise beim Tammi links und die eckigen Kringel beim Min 50 bei f/2.8.

Nun noch die Simulation von apsc. Die Entfernung entspricht jetzt den 75mm un der Ausschnitt wurde am PC 1,5x stärker gecroppt (ich denke, das passt so).

Bild in der Galerie
Untere Reihe simuliertes apsc
Der Unterschied ist im Wesentlichen die Größe der Kreise duch die geringere Vergrößerung im HG. Speziell bei f/2.8 finde ich keinen wirklichen Unterschied bei der Weichheit der Kreise. Bei f/2 finde ich den Unterschied sichtbar aber doch recht ähnlich.

Fazit:
Das 2875 ist als Portraitobjektiv gut genug, wenn im HG wenig Lichteffektive gedämpft werden müssen.
Wenn Licht im HG, dann wird vermutlich das 70200 optimal sein. Man muss jedoch bedenken, dass man dem Modell auf 1,5m Entfernung mit einem riesen Glasbrocken vor der Nase rumfummelt. Geht man weiter weg und geht auf 135mm werden die Lichter ggf riesig.
Ergo: egal wie, es gibt kaum eine Antwort auf die Frage, man muss es einfach jeweils durchtesten.
Was ein Glück, dass ich gar keine Portrait mit Lichteffekten im HG mache.
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