Das erste hat doch einen Titel: * . Und der passt. Etwas treffender wäre \*/ oder \ */\ . Und die Variante \ /*\ würde auch passen. Und schon ist nicht nur der Einstieg in das Bild geschafft, sondern auch gleichzeitig noch ein Zeichenspiel das für sich zunächst ein Rätsel ist, was durch das Bild gelöst wird, und ein Bild, dessen Entstehung auch noch ein Zeichenspiel hervorgebracht hat. Strich - Pflanze - Dreieick, einfache Formen und Flächen in Beziehung zueinander gesetzt, alleine durch die Auswahl eines Bildausschnitts. Die Räumlichkeit mit ihren 3 Dimensionen auf 2 Dimensionen reduziert, der Verzicht auf das Nachahmen der dritten Dimension, wie es bei Fotos üblich ist, die Wegnahme der Tiefe, das macht dieses Bild aus. Man kann noch einen Schritt weiter gehen und das Grau des Dreiecks durch Schwarz ersetzen. Als ob die Ecke abgeschnitten wäre, und damit die das Bild umrahmende schwarze Fläche in das Bild hineinziehen. Die Umgebung des Bildes nicht nur als Beiwerk wie einen Rahmen zu betrachten, sondern mit zum Bild machen, die Umgebung hineinziehen.
Und genau an dem Dreieck bleibe ich hängen, genau wie Takami. Und genau wie Takami überlege ich, interpretiere etwas hinein. Bei mir ist es kein Bild, sondern eine Frage: ist das Grau in seiner neutralen Wirkung eine Aufforderung weiterzumachen, was bei mir dann zu dem Gedanken der Einbeziehung der Umgebung führt. Bei Takami ist es ein Comic, vielleicht überspitzt gemeint, aber ein Teil aus seiner Welt. Und was ist hier wieder passiert? Zwei Leute denken nach, aufgefordert durch eine graue Fläche die da irgendwie nicht hingehört und doch dazu gehört. Zwei Leute denken das Bild weiter.
Und? Ist das Bild immer noch so banal, wie es vermutlich auf die meisten Betrachter wirkt? Kann ein Bild, zu dem drei Leute was schreiben banal sein? Es hat drei mal Emotionen geweckt, die so stark waren, dass was geschrieben wurde.
Manchmal finde ich einen Eingang in ein Bild, manchmal nicht. Hier war er für mich sperrangelweit auf.
Das zweite Bild kann jetzt gegen das erste nicht mehr bestehen. Es setzt die Flächen viel ruhiger zueinander in Beziehung, das Fremdelement Pflanze fehlt, die Farben harmonieren ohne Widerspruch. Vielleicht ein Beruhigungsbild nach der Aufregung des ersten?
