Zitat:
Zitat von bossi40
Aber wie schon oben geschrieben wurde: Oft macht auch der Ton die Musik.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß der bezahlte Profi Angst hatte, ich könnte ihm Konkurenz machen.
Das kann ich als Hobbyknipser doch garnicht.
Er hat es gelernt, ich habe nur learning by doing.
Ach ja, die anderen anwesenden Gäst haben mit ihren Bridge Kameras fleissig knipsen dürfen!?
Eines habe ich gelernt.
Werde meinen weissen Riesen umlackieren in schwarz.... 
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Hallo Bossi,
irgendwie hat da das Brautpaar einen Fehler gemacht, denn solche Dinge müssen einfach vorher besprochen werden, und zwar mit dem Profi ("... darf unser Freund ...") und mit dem Freund ("... der Profi hat zugestimmt, dass du ....")
Dass der Profi Angst hatte, dass du ihm Konkurrenz machen könntest, ist nicht ganz unbegründet. Wer sagt, dass ein ambitionierter Hobbyknipser per Definition die schlechteren Bilder macht. Ok, als Profi hatte er das Vorrecht auf den idealen Platz, aber wenn dann das Brautpaar mal da und mal dort hinsieht, dann ist die Situation schon mal brenzlig.
Ich wurde auch voriges Jahr von sehr guten Freunden gebeten, ihre Hochzeit zu fotografieren, wobei sie mir gesagt hatten, dass sie eigentlich eine Hauptfotografin haben (keine Professionistin!). Damit war für mich die Sache sonnenklar und habe ihnen das auch geschildert: "Die Fotos kommen eigentlich von der Fotografin und alles von mir ist optionaler Mehrwert". Dem Brautpaar war dieser mögliche Zwist gar nicht klar.
Was habe ich dann überhaupt getan?
- Beim gestellten "Shooting" habe ich das "Making-Of" dokumentiert und ein paar spontane Schnappschüsse mit größerer Brennweite geholt.
- In der Kirche habe ich mich zurückgehalten und kein einziges Mal den Altarraum betreten. Hier habe ich mich auf die anwesenden Mitfeiernden konzentriert, bin zum Chor raufmarschiert (recht steile und nicht ganz ungefährliche Stiege) und habe aus großer Entfernung teils vom Stativ Pfarrer und Brautpaar (natürlich mit dem Rücken zu mir) fotografiert.
- Alles nach der Kirche war dann mein Teil, weil mit der Kirche die Aufgabe der Haupt-Fotografin beendet war.
Jedenfalls war das Brautpaar superhappy mit meinen Bildern, welche ihnen sogar besser gefallen haben als jene von der Haupt-Fotografin. Dies ist teils auch ausstattungsbedingt zu begründen, weil die Haupt-Fotografin mit dem 18-200 und internem Blitz unterwegs war, ich jedoch u.a. mit einigen Festbrennweiten und externem Blitz.
Jedenfalls war es unglaublich entspannend, vieles zu dürfen und nichts zu müssen. Ich konnte seelenruhig Festbrennweiten wechseln und musste keine Angst haben, irgendetwas wichtiges zu versäumen, weil ich entweder am falschen Ort bin oder die falsche Linse montiert habe. Auf diese Weise Hochzeitsfotografie betreiben zu dürfen kann ich ruhigen Gewissens weiterempfehlen!