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Alt 08.09.2003, 11:23   #14
Photopeter
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: D-49080 Osnabrück
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Hallo Richard.
Vorsicht, ich bin in Bezug auf die S2 wohl nicht objektiv. Dafür habe ich mich zu sehr in die Kamera "verliebt".
Für meine Hände ist das Handling optimal, ob es so auch bei dir sein wird, kann ich natürlich nicht sagen. Auch ob dir die Suchereinblendumgen so gut gefallen wie mir, ist noch nicht klar. Unstrittig sind aber wohl die Punkte Bildqualität und Rauschen, da ich diese Vergleiche aus diversen Quellen (dpreview, CF, digitalkamera.de usw) habe und dort eigentlich übereinstimmend so berichtet wird.
Auch das die anderen Konkurenten ausnamslos mit Li- Akkus statt mit normalen Mignons betrieben werden, kann man zwiespältig sehen. Doch bei durchschnittlich 800 - 1000 Fotos pro Akkuladung wüsste ich wirklich keinen Grund, teure Spezialakkus zu benutzen.

Zu den Objektiven.
Eigentlich ist ein 28 - 300 so ziemlich das schlimmste, was man einer DSLR antun kann. Doch man kann damit zumindest irgendwie fotografieren. Ich kann aber nur aus Erfahrungen mit einem 28 - 200 von Tamron sprechen. Ich habe das Objektiv nicht mehr. Weil es einfach viel zu viel Potential der S2 brach liegen lässt. Die Randunschärfe ist mir deutlich zu hoch gewesen. Auf Normalgröße herunter gerechnet sahen die Fotos zwar immer noch etwas besser aus, als solche der D7HI, aber der Vorteil den die S2 hat, wird fast komplett verspielt.
Um zu entscheiden, welche Objektive für dich die geeignesten sind, müßte ich wissen, in welchem Brennweitenbereich du wirklich fotografierst. Bei einer Bridge- Kamera mit festem Objektiv ist es natürlich wichtig, einen möglichst großen Brennweitenbereich mit dem (ja nicht wechselbaren) Objektiv abzudecken. Bei ner DSLR sollte man in dem Bereich, in dem man am häufigsten fotografiert auch besonders gut ausgerüstet sein.
Für den Portrait- und Akt- Bereich (wie du schreibst) sind Brennweiten von etwa 50 bis 150 mm und eventuell etwas mehr optimal einsetzbar. Da hier mein Schwerpunkt liegt, ist dieser Bereich bei mir auch mehrfach (Zoom und Festbrennweiten) abgedeckt. Die darum liegenden Bereiche (WW und richtiges Tele) eben wesentlich (licht-)schwächer und auch weniger gut. Solltest du aber zu den Leuten gehören, die ständig mit dem Wcon montiert durch die Gegend gelaufen sind, kann es schon recht teuer werden. Hier müßte man eigentlich das 12 - 24 von Nikon nehmen, das entspricht 18 - 35 mm KB und deckt so ziemlich den gesammten WW Bereich ab. Die optische Leistung ist wohl allererste Sahne, es soll das mit Abstand beste WW Zoom für DSLR überhaupt sein. Aber es kostet fast so viel wie die S2 (1069 EUR hab ich letztens gesehen). Falls es WW sein soll, aber nicht so oft (und damit billiger und schlechter) gibt es bei Sigma, Tamron, Tokina und co teilweise schon sehr günstig (ab 200 EUR) halbwegs erträgliche 17 - 35 Zooms. Im Telebereich sieht es durch den Crop- Faktor ja viel günstiger aus.

Tja, welche nun?
Ich würde für den Anfang, besonders wenn das Geld knapp ist vielleicht sogar nur das 1,8 50 mm dazu kaufen (sofern von deiner analogen Ausrüstung her nicht sowieso schon vorhanden) und versuchen, möglichst alles damit zu fotografieren. Also nicht zoomen sondern sich selbst bewegen Du hast ja für Notfälle immer noch das 28 - 300 obwohl ich mir sicher bin, das du es tunlichst vermeiden wirst, mit dieser Linse zu foten, wenn du es kannst. Wenn etwas mehr Geld für ein Objektiv zu Verfügung steht (450 EUR oder so) ist wohl das Sigma 24 - 70 2,8 EX die erste Wahl. Es entspricht einem 35 - 105 KB und arbeitet an Digis sehr gut. Danach käme für mich schon gleich ein Makro Objektiv, noch vor einem Telezoom und erst recht vor einem WW. Die Makro Objektive (Festbrennweite!) sind wohl von allen Herstellern so gut ausentwickelt, das man da bedenkelos jedes nehmen kann. An der Digi sind die "klassischen" 90 bis 105 mm Makros eigentlich schon etwas lang. Hier böte sich ein 60 er an. Gibt es, aber ich weiß nicht mehr genau von wem.
Bei den Telezooms hat man eigentlich große Auswahl. Hängt sehr vom Geldbeutel und vom eigenen Fotografierstil ab. Ich nutze ein altes und lichtschwaches Tamron 70 - 300 4,5 - 6,3 welches erstaunlicherweise an der S2 sehr gut funktioniert. Analog hatte es mir schlechter gefallen als das 28 -200 welches ich weggetan habe.
Allgemein ist es sehr von Vorteil, wenn man ein Objektiv, bevor man es kauft an der eigenen Kamera mal probieren kann. So ist man weitestgehend vor Überraschungen geschützt. Da es durchaus teure Objektive gibt, die zwar analog hervorragend waren, an der Digi aber nichts taugen und im Gegensatz dazu Billigscherben, die erstaunlich gut sind (siehe das Tamron 70 -300, das hat nicht mal 200 DM! gekostet)
Die Entscheidung mußt aber letzendlich du selbst treffen. Nur mit einer S2 hast du erst mal einen wirklich guten Grundstein gelegt.
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Lebe lange und in Frieden.
Vulkanischer Gruß, Sternzeit 2416,7

Photopeter
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