[brandyhh]

Tag der Arbeit, überall Mai-Demos, die Stadt voll mit Ausflüglern und was machten wir?
Wir suchten uns für unsere gestrige Fototour die wohl mit am menschenleerste Stelle in ganz Hamburg aus, die City-Nord. An Werktagen bevölkert von tausenden mehr oder weniger Arbeitswilligen, an einem Feiertag ausgestorben!

Was für die Ablichtung architektonischer „Wunderwerke“ der späten 60’er und frühen 70’er aber durchaus von Vorteil ist. Es sei denn man gerät an einen Wachmann vom lieben Kaffeonkel, der sich über die Abwechslung freute an einem eher langweiligen Tag, endlich mal seine Kompetenz zeigen zu dürfen und vier ambitionierte Hobbyfotografen zurechtzuweisen!

Ansonsten wurde von Sascha, Christine, Joachim und mir alles abgelichtet, was auch nur ansatzweise interessante Strukturen, Formen, Farben, Details oder Spiegelungen aufwies sowie zahlreiche Blümchen - außer den weißen Tulpen beim Kaffeeonkel, die durften nicht auf den Chip!

Standardfrage des Tages war die an Sascha gerichtete: „Hast du dein 500’er drauf?“…hatte er natürlich immer dann nicht, wenn Greifvögel, Flugzeuge oder Hubschrauber über uns hinweg zogen.

Nach stundenlangem Bewundern der Baukunst eines vergangenen Jahrtausends machten wir uns auf den Weg zur U-Bahn. Dabei kamen wir zwangsläufig am Polizeipräsidium vorbei und erlebten die Abfahrt einiger Wasserwerfer und Räumfahrzeuge, wohl auf dem Weg zur bevorstehenden „Schanzenschlacht“.

Wir stiegen Stephansplatz aus der U-Bahn, um auf dem Weg zum Roxie noch ein Stückchen Planten un Blomen mitzunehmen. Als wir gegen 14:45 Uhr im Roxie ankamen, konnten wir endlich wieder „unseren“ Tisch im Biergarten besetzen. Mit der Essenbestellung wollten wir noch warten bis Daniel da ist, der sich per Handy angekündigt hatte, aber er kam und kam nicht. Erst um 16:00 Uhr tauchte er völlig genervt auf und erzählte daß die S-Bahn 40 Minuten stehengeblieben war, er Dammtor den Bus verpasst hat und daher zum Roxie gelaufen ist. Aber er konnte sich schnell mit einem Gorgonzolaschnitzel wieder in Stimmung bringen und wir endlich unseren Hunger stillen! Sascha überlegte, ob er gleich anschließend ein Eis essen sollte, verschob dieses Vorhaben aber auf 18:39 Uhr.

Dann gesellten sich Nico und Micha, zwei ehemalige Kollegen von Sascha, zu uns und gaben ein kurzes Gastspiel, da sie noch zu den Norderelbbrücken wollten, um die „Blaue Stunde“ festzuhalten. Dann kam Christian, Boris und seine Frau schauten vorbei, allerdings hatten sie just am gestrigen Tag einen anderen Stammtisch im Roxie und zuletzt traf Michael ein.

Um 18:39 Uhr wollte Sascha dann endlich Eis bestellen. Wegen Nachschubbesorgungsfrolleinabwesenheit kam die Bestellung von vier Cup Denmark – Daniel, Christine und Joachim hatten auch Appetit bekommen – erst etwas später zustande und dann hieß es warten…warten…warten! Nach 20 Minuten tauchte besagtes Nachschubbesorgungsfrollein auf und erklärte: „ Mir wurde gerade gesagt, daß das Vanilleeis aus ist, möchten Sie stattdessen eine andere Sorte?“ Sascha wollte Stracciatella, Daniel und Joachim Schokolade und Christine…:“Nö, dann kein Eis!“, sie titulierte das Nachschubbesorgungsfrollein in „Doofe Kuh“ um, fragte Christian nach der nächsten Eisdiele und kam kurze Zeit später mit einem Becher Vanilleeis wieder, den sie genüsslich verzehrte. Sascha musste mit Schokoladeneis vorlieb nehmen, da anscheinend auch Stracciatella aus war.

Das Highlight des Tages erreichte uns dann in Person des Alle-fünf-Minuten-"Bei-Ihnen-alles-in-Ordnung?"-Fragers (vgl. Stammtisch Februar), der seinem Namen alle Ehre machte und so schon für heftige Erheiterung sorgte. Christine wollte gern einen Roibosh-Tee trinken und er fragte, ob sie Karamell oder Vanille möchte, sie entschied sich für Vanille, worauf ich einwarf: „Vanille ist aus!“ Er: „Ist der aus???“. Brüllendes Gelächter! Trotz unseres Versuchs ihn über Vanille aufzuklären wirkte er leicht irritiert und fragte, ob wir ihn auslachen. Nein, nein, nur an…, was er uns aber nicht so recht abnahm. Nach einigen Minuten brachte er den Tee und stellte ihn mit den Worten: „Einmal Roibosh-Karamell.“ vor Christine auf den Tisch. Entsetzte Blicke! „Nee, ist Vanille!“ Revanche gelungen! Hätte uns unsere gute Erziehung nicht davon abgehalten, hätten wir uns auf den Boden geschmissen vor Lachen.

Tja, was gab es sonst noch?
Daniels a900 wurde zum Objekt der Begierde, das Für und Wider des Vertikalgriffs diskutiert, daneben wurden noch ein paar andere fotografische Themen behandelt. Christians Gedächtnis über seine verlorene Chili-Wette wurde aufgefrischt, wir lernten unterschiedliche Sirenen zu unterscheiden, wissen jetzt, daß es nur noch eine Krankenkasse geben sollte, dem Wahlrecht ein Eignungstest vorausgeschickt werden müsste und seit der Euro-Einführung, die Minute nur noch 30 Sekunden wert ist.
Wunderten uns über sehr kurze Strohhalme in Caipis, kalte Hände und Füße und was man alles essen kann – Pferd, Fohlen, Katze und kleine Kugeln, die in Gänsen vorkommen. Referierten über Snooker und Curling, Daniels Trinkgewohnheiten in außerhamburgischen Gefilden und Hobbitnamen (dazu noch eine Berichtigung, Sweetpea hat nichts mit Erbsen zu tun, sondern bedeutet Gartenwicke, was mich als Erbsenhasserin außerordentlich freut!).
Erfreuten uns an vielen Verwortungen, wie Verrolltreppung, Verlustigung etc. und stellten fest, daß Carrera-Bahnen auch für Mädchen sind!

Sascha und Christine verließen uns zuerst, der Rest hielt bis gegen Mitternacht aus!

Ach ja! Liebes Roxie, es wäre wirklich nicht nötig gewesen zu versuchen, dem Weizenbier durch Aufstockung der Menge zum Sieg zu verhelfen, der war von Anfang an ungefährdet! Wir haben dann ja auch brav wieder von 19 auf 15 reduziert!

PUH! Müssen unsere Stammtische immer so umfangreich sein?
Gestern haben wir noch eine Schweigeminute für Ayrton Senna eingelegt, können wir nicht beim nächsten Mal einen Schweigestammtisch einlegen…???

Nee…das wäre ja furchtbar! Dann schreibe ich mir lieber die Finger wund!



Schönes Wochenende noch!
Gruß Heike

Habe Edit!
Habe die Schädigung des korrekten Sprachgebrauchs, hervorgerufen durch den Habe-Thread vergessen!
Habe jetzt endgültig fertig!