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Zitat von Joshi_H
1. Welches Objektiv aus meinem Fundus eignet sich am Besten für eine Nahlinse oder einen Distanzring (Minolta AF 50mm F1,7 oder auch ein Zoom-Objektiv wie z.B. 70-200 G).
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Kommt drauf an: das 50er wäre einfacher zu handhaben (leichter, kleiner, kürzere Brennweite, wahrscheinlich einfacher, mit Zubehör große Abbildungsmaßstäbe zu erreichen), das 70-200 würde größere Abstände erlauben - musst du wissen, was dir wichtigt ist. Welches besser abbildet, müsste man ausprobieren, dazu kann ich nichts sagen. Festbrennweiten reagieren idR. gutmütiger auf solche "Eingriffe", andererseits ist das 70-200 natürlich ein Spitzenobjektiv.
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2. Was ist grundsätzlich besser (Nahlinse oder Distanzring)?
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So eine Frage lässt sich meiner Meinung nach nicht "grundsätzlich" beantworten. Beide Methoden (es gibt übrigens auch noch weitere, Telekonverter vergrößern auch den Abbildungsmaßstab, dann gibt es noch Balgen oder Retrolösungen) haben ihre Vor- und Nachteile. Bei einer Nahlinse oder einem Achromaten hast du eine Linse vor'm Objektiv, die die Abbildungsleistungen sicher nicht verbessert - wie stark die Einbußen sind, hängt vom Zusammenspiel zwischen Linse und Objektiv ab und auch von der Qualität der Linse (aber nicht nur). Vorteil: praktisch kein Lichtverlust. Zwischenringe (ich denke das ist gemeint, der Begriff "Distanzring" ist in dem Zusammenhang eher irreführend) kosten Lichtstärke und -obwohl sie keine Linsen verbaut haben- auch Abbildungsqualität, da das Objektiv (genau wie mit Nahvorsätzen) in einem Bereich betrieben wird, für den es nicht optimiert ist. Zwischenringe haben ab einer gewissen Größe -wie Telekonverter- Getriebeuntersetzungen für den Stangen-AF verbaut, was diesen verlangsamt (beim SSM kein Problem, hier dann allerdings darauf achten, einen Zwischenring mit 8 Kontakten zu erwischen, sonst wird der AF nicht funktionieren - im Nahbereich wäre das aber nicht soo tragisch, da man dort ohnehin gerne mit MF arbeitet). Beiden Lösungen ist gemein, daß man damit nur noch in engen Grenzen im Nahbereich fokussieren kann, d.h. mal eben schnell von der Nahaufnahme zum Vogel auf dem Baum oben wechseln ist nicht. Das ginge z.B. mit einem Telekonverter.
Um vielleicht doch noch auf die Frage zu antworten: die grundsätzlich bessere Lösung wäre ein richtiges Makroobjektiv

Da gibt es auch schön Lösungen weit unter 300 Euro, die trotzdem besser sind als alle "Bastellösungen".
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Da es Distanzringe in unterschiedlichen Längen gibt: Kann ich prinzipiell per Distanzring aus einem 50mm ein z.B. 100mm Makro machen?
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Nein. Zwischenringe wirken sich nicht auf die Brennweite aus. Sie verkürzen den Bereich, in dem man fokussieren kann. D.h. sie verlängern auch nicht den Abstand zum Motiv, im Gegenteil - mit Zwischenring oder Nahlinse kannst (und musst) du näher ran.
Mit einem 2x Telekonverter kann man aus einem 50mm Objektiv ein 100mm Objektiv machen. Man kann dann bei gleichem Abstand einen doppelt so großen Abbildungsmaßstab einhalten, oder man kann bei gleichem Abbildungsmaßstab doppelt so großen Abstand halten (und alles dazwischen).