Zitat:
Zitat von TONI_B
Dann geb ich auch meinen "Senf" dazu: die "axialen CAs" der hochlichtstaken Objektive (und nur dort treten sie so stark sichtbar auf) sind mMn eine Form des "Sphärochromatismus". Das ist ein Bildfehler höherer Ordnung, wo die sphärische Aberration auch noch von der Wellenlänge abhängt.
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Da muss ich doch widersprechen:
Nach meinem Verständnis sind die axialen CAs ein klassischer Abbildungsfehler, der mit der sphärischen Aberration nichts zu tun hat. Ersteres beruht auf dem Phänomen der Dispersion: Die Brechkraft einer Linse ist von der Lichtwellenlänge abhängig. Das führt dazu, dass das rote Licht auf einer anderen Bildebene ein scharfes Bild liefert als blaues Licht (s. auch die IR-Skala auf MF-Linsen aus eben diesem Grund). Das führt dann zu den Farbrändern. Dieser Bildfehler spielt nur bei langen Brennweiten eine Rolle, weil nur dann der Abstand zwischen den Bildebenen für die verschiedenen Farben groß genug ist. Das Phänomen lässt sich nur durch Linsen beheben, die aus Material mit anormaler Dispersion bestehen. Das sind dann eben die APO-Objektive. In Grenzen hilft auch Abblenden wg. der größeren Tiefenschärfe.
Bei kurzen Brennweiten ist die sphärische Aberration wichtig. Linsen sind meist Kugeloberflächen, was abbildungstechnisch nicht ideal ist. Je weiter man sich von der optischen Achse entfernt (immer im Verhältnis zum Krümmungsradius der Linse), desto stärker fällt die Abweichung von der Idealform einer Linse ins Gewicht. Da bei langen Brennweiten die Krümmungsradien der Linsen sehr groß sind, bei kurzen Brennweiten hingegen sehr klein, sind bei kleinen Brennweiten schon recht kleine Objektivdurchmesser ausreichend, um diese Fehler zu produzieren. Logischerweise sind hochlichtstarke Objektive aufgrund ihrer großen Öffnung dafür anfälliger. Abhilfe: Abblenden oder eine asphärische Linse.
Gruß
Jan