So, jetzt kommen die nächsten Dinge, die ich mit der nagelneuen Alpha kürzlich anstellte, an die Öffentlichkeit
Letzten Mittwoch war ich nach unserem Heidenheimer Fototreffen (
cliccs - wen es interessiert) noch ein paar Minuten auf dem Heidenheimer Schloß Hellenstein, um ein paar Langzeitbelichtungen bei Nacht zu machen. Das Schloß ist mein Lieblingsziel für solche Aufnahmen, da es üblicherweise einige Stunden nach Sonnenuntergang von Menschen verlassen ist und ich schon einige nette Motive dort gefunden habe. Es gibt derer aber sicher noch viel mehr, meine Motivklingel ist irgendwie noch nicht 100% einsatzbereit
Also packte ich mein Stativ aus dem Auto, das Sigma 24-70/2.8 EX DF DG auf die Alpha 900 und das KoMi 17-35/2.8-4 zusammen mit der kurzen Kabelfernbedienung in die Jackentasche und zog los - kleines Gepäck also. Die Anleitung hatte ich zuhause gelassen, ich verließ mich darauf, die notwendigen Funktionen schon von der A700 her zu kennen. Vorweg: mit dieser Einstellung war ich nicht verlassen, man braucht als A700-User praktisch keine Zeit für die Umstellung
Schön ist, daß die Abdeckungen der Stecker an der A900 eher Klappen ähneln und nicht Gummistöpsel sind, wie noch an der A700. Auch schön ist, daß die Buchse für die Fernbedienung horizontal und nicht vertikal wie an der A700 angeordnet ist. Damit geht das Kabel in einem 90°-Bogen nach vorne weg und nicht, wie an der A700, senkrecht nach oben, um dann in engem Bogen nach unten durchzufallen. Könnte somit etwas kabelschonender sein als bei der Vorgängerin
Dieses Mal ging es mir vor allem darum, den Detailreichtum in den Aufnahmen wiederspiegeln zu lassen. Daher ging es auf ISO 200 und mit der Belichtungszeit im Sinne einer möglichst geschlossenen Blende so weit wie möglich nach oben - zwischen 15 und 30 Sekunden. Somit ergaben sich Blendeneinstellungen, die ich normalerweise nie habe: Blende 8 bis hin zu 18... Klar, daß ich bei den ersten paar Aufnahmen vom Stativ gleich mal den SSS nicht ausgeschaltet hatte - mein typischer Fehler, aber dafür bin ich ja auch Mensch und nicht Maschine

Am Display erkannte ich zwar keine Unschärfe, die Bilder löschte ich trotzdem wieder.
Eines ist mir ein wenig unangenehm aufgefallen: die standardmäßige Doppelbelegung der Schärfentiefentaste. Ich wollte mal prüfen, ob der Schärfenbereich passt - und mußte nach dem Loslassen tatsächlich 30 Sekunden warten, bis die Probebelichtung durch war und das angeblich gewünschte Einstellbild auf dem Bildschirm erschien. Ok, ist kein Beinbruch unter normalen Umständen oder im Studio - Blitz löst aus und gut ist. Muß man aber lange auf die Aufnahme warten, verzögert sich einiges unbeabsichtigt. Ich war drauf und dran, dieses an sich nette Feature abzustellen (das geht im Menü ohne weiteres), ließ es dann aber trotzdem aktiviert, weil mir die Probeaufnahme gleich den Weißabgleich zeigte und daß ich da nachzukorrigieren hätte. Mein Tip an Sony: man könnte die Zeit, die die Taste gedrückt ist, abfragen, ab einer Dauer von z.B. einer Sekunde einen Piep abgeben und dann auf die nachfolgende Probeaufnahme verzichten. Dann bräuchte man den Menüpunkt zum Abschalten schon nicht mehr...
Ansonsten machte es riesig Spaß, meine fotografischen Möglichkeiten mal wieder neu auszuloten. Die echte Spiegelauslösung ist klasse, einmal an der Fernbedienung drücken - klack, kurz warten und nochmal drücken - der Verschluß geht auf und die Kamera macht das Bild, kurz darauf geht er wieder runter, der Spiegel fällt und die Nachbelichtung zur Rauschverminderung (ja, die hatte ich bewußt aktiviert) geht los. Und dann die Erleuchtung auf dem Display: ich staunte, was mich da anstrahlte

und ich fotografierte, so daß ich glatt die Zeit um mich herum vergaß. Eineinhalb Stunden später erst merkte ich, daß ich doch recht verfroren dastand

Also Abbruch und ab nach Hause in die Wärme.
Zuhause dann die nächste Erleuchtung: ich kannte die Motive einigermaßen, die mich erwarteten, da ich vor ziemlich genau einem Jahr schon mal dort gewesen bin im dichten Nebel. Dieses Mal war die Nacht klar gewesen, und ich konnte echt jedes Grashälmchen auf den Mauern oben sich gegen den Himmel abzeichnen sehen. Krass ! Ach, müßig zu erwähnen, daß die Quote bei 100% lag. Bei den Einstellungen und bei der Ruhe und Zeit, die ich mir dafür nehmen konnte, kein Wunder
Die
Bilder der Nacht gibt es nun hier zu sehen, ich wünsche euch viel Spaß damit ! Übrigens: das sind allesamt keine DRIs, sondern ausschließlich das, was die Kamera mit einmal auslösen aufnimmt. Dynamik pur, sozusagen...
So, das war es dann erstmal mit den Praxiserfahrungen. Ich denke, langsam ist es an der Zeit, andere Dinge zu machen. Im Moment herrscht hier dichtes Schneetreiben, also ist nichts mit Outdoor - vielleicht gibt es dann heute Abend die ausstehenden ISO-Tests für den anderen Fred
LG, Rainer
PS: und jetzt mal schauen, was ihr in der Zwischenzeit so alles zu meinen Ausführungen geantwortet habt...