Wie gesagt: Gestern habe ich mal an einem kleinen Stilleben ausprobiert, wie die 900er so durch die Dunkelheit schippert. Die Bilder habe ich noch nicht fertig, ich hoffe, dass ich sie heute Abend nach dem Stammtisch einstellen kann.
Es traten also die

900 und die

700 erstmals bei mir im direkten Vergleich an. Dabei brillierte einmal mehr der Sucher der 900er. Gerade im „Studio“, wenn die Kamera auf ein Stativ montiert ist, schaut man ja genau hin (oder besser: durch). Ist die Tischecke oben links noch im Bild? Kommt die blöde Steckdosenleiste hinten rechts auch garantiert nicht mit aufs Foto? Beim Blick durch den Sucher der

900 sehe ich (als Brillenträger) das sofort.
Im Vergleich dazu wirkt der (sicher nicht schlechte) Sucher der

700 wie ein altes Fernglas. Wenn ich da (mit Brille) die Bildecken inspizieren möchte, „wabert“ das Bild. Ich muss die Brille abnehmen (zum Glück reicht die Dioptrienkorrektur noch für meinen Sehfehler), um näher mit dem Auge an die Austrittspupille zu kommen. Dann klappt’s auch mit der

700.
Als echte Stolperfalle an der 900er erwies sich die standardmäßige Belegung der Abblendtaste mit der neuen Preview-Funktion. Das habe ich ganz schnell wieder umprogrammiert, so dass die Abblendtaste auf die Arbeitsblende umschaltet und sich die Tiefenschärfe kontrollieren lässt. Dumm nur, dass es jetzt keine Taste mehr für’s Preview gibt. Gerade im Studio, unter kontrollierten Bedingungen, halte ich die Funktion für nützlich. Aber Tiefenschärfe im Sucher kontrollieren und dann ein Preview-Foto schießen – das hat Sony wohl nicht vorgesehen

. Falls das Preview auch bei anderen Modellen kommt: Sony, spendiert uns dazu bitte einen eingeständigen Knopf

.
So wie sich der Bildaufbau im Sucher der

900 bestens kontrollieren lässt, so auch der Schärfeverlauf. Es war eine wahre Freude, das (geliehene) CZ 24-70/2.8 an der 900er manuell zu fokussieren.
Und leider war das manuelle Fokussieren auch fast nötig: Die Anordnung der AF-Felder bei der

900 ist wirklich suboptimal. Es fehlen schlicht Felder, die das Viertel am linken und rechten Bildrand abdecken. Im „Reportage“-Einsatz ist das nicht weiter tragisch – da locke ich eh’ meist den zentralen Sensor und schwenke dann nach dem Scharfstellen auf den endgültigen Bildausschnitt. Aber wenn die Kamera auf ein Stativ montiert ist …

? Dann sollte der Kapitän am Ruder der

900 schon auf ein Objekt scharf stellen können, das am Bildrand steht. Dafür hat die 900er die im Vergleich zur 700er größeren AF-Indikatoren – das gefällt mir wieder.
Mehr dann heute Abend.
Edit: Die Preview-Funktion habe ich wohl nicht ausgiebig genug getestet. Ausgelöst wird das Vorschaubild erst, wenn man die Abblendtaste loslässt. Beim Eindrücken schaltet die
900 wie üblich auf die Arbeitsblende um. Das Preview ist also eine zusätzliche Funktion auf der Abblendtaste. Das mit der "Stolperfalle" nehme ich also zurück.