Heute habe ich „getestet“. Von der Photokina hatte ich ja so ein Testposter mitgebracht, mit dem man seine Kamera und Objektive auf Herz und Nieren testen kann. Diese ganze Testerei war echt nicht lustig. Erst habe ich alles draußen aufgebaut und das Poster unter einem Sonnenschirm (= gleichmäßiges Licht) an die weiße Hauswand geklebt. Aber auf dem sandigen Putz hat das Plakat einfach nicht gehalten.
Dann also ab nach drinnen (dabei war es heute über Mittag so warm, dass ich in kurzer Hose rumgesprungen bin). Da musste ich blitzen und habe einfach nicht immer die perfekte, gleichmäßige und reflektionsfreie Ausleuchtung hinbekommen. Um es kurz zu machen: Das Auf- und Umbauen hat etwa 1,5 Stunden gedauert, die Aufnahmen waren dann in ca. 20 min im Kasten.
Getestet hab ich jeweils bei Blende 2.8, 4, 5.6, 8, 11 und 16 (bei ISO 200):
- Sigma 14/2.8
- Minolta 20/2.8
- Minolta 50/1.4
- Minolta 70-210/3.5-4.5 (bei 70 mm)
- Sony 70-200/2.8 G SSM (bei 75 und 135 mm)
Die 25-MP-Datei sah etwa so aus:
Testchart
Die roten Quadrate zeigen die 1:1-Ausschnitte, die ich hier präsentiere. Alle Bilder habe ich in RAW aufgenommen und in Lightroom nur die Belichtung (wo nötig) korrigiert sowie die Farbtemperatur angepasst. Und den Regler „Farbrauschen“ auf „5“ runtergesetzt.
Fangen wir hinten an: Das Sony G ist bis Blende 4 an der

900 erschreckend weich (ich will nicht sagen „unscharf“) – zumindest in den Ecken. Ich vermute (hoffe?) immer noch, dass ich da vielleicht einen Fehler gemacht habe, nicht ganz sauber fokussiert oder so. Deshalb zeige ich jetzt erst mal keine Testbilder vom SSM.
Erfreulich für mich: Das 14er Sigma ist brauchbar – ab Blende 5.6 sogar richt gut. OK, es zeigt deutliche CAs, aber die lassen sich in Photoshop/Lightroom prima rausrechnen. Und die Verzeichnung finde ich jetzt auch nicht soooo schlimm.
Richtig gut gefallen hat mit das Minolta 20/2.8. Und spitze ist das recht betagte 50er von Minolta. Grottig schlecht dagegen das alte 70-210/3.5-4.5 (was ja auch zu erwarten war).
Mein Fazit nach 2 Stunden Pixelpeeping: Derzeit gibt es wohl kein Zoom, das an der

900 auflösungstechnisch Festbrennweiten das Wasser reichen kann. Das CZ 24-70/2.8 habe ich leider nicht. Aber wie man hört, schwächelt es an der 900er auch etwas. Allerdings sollte man das nicht überbewerten: Die schiere Pixelzahl der

900 wird die Auflösungsschwächen eines sehr guten Zooms erst bei Prints jenseits der Größe DIN A3 zeigen.
Und noch etwas: Mein Blitz „Minolta 5600 HSS“ belichtet leider auch an der

900 recht unsicher. Deshalb sind die Bildbeispiele auch nicht alle gleich hell. Ich hatte jetzt einfach keinen Nerv, die Belichtung der Testbilder in Lightroom perfekt anzugleichen.
Etwas zwiespältig sehe ich auch die „echte“ Spiegelvorauslösung (SVA) der

900. Zumindest im „Studio“ bei einer fest aufs Stativ montierten Kamera ergibt sich für mich kein Vorteil gegenüber der bisher von Minolta/Sony gebotenen Lösung (SVA über 2s-Timer). Jetzt muss man halt zweimal auf den Auslöser drücken.
Morgen geht’s dann zum ausführlichen Praxistest raus ins Feld.
Martin
PS: Ich bin jetzt zu müde, um auch noch alle Bilder hier einzubinden. Ihr findet sie dort, wo auch auch das Übersichtsbild gespeichert ist.