Moin, moin,
schon mal besten Dank für das Feedback.
Ich möchte hier, bevor ich auf einzelne Aspekte und Anmerkungen eingehe, kurz die Aufnahmesituation schildern. Diese Aufnahme entstand gegen Ende einer vierstündigen Bootsfahrt auf dem Tonle Sap aus einem fahrenden und motorisierten Langboot heraus. Wir saßen in der Mitte unseres Bootes, so daß der Blick nach vorne durch das eigene Boot versperrt war. Die Frau kam uns ihrerseits mit ihrem Boot entgegen.
Für die Aufnahme brachte das natürlich die Schwierigkeit mit sich, daß ich weder den Bildausschnitt, noch die Belichtung in aller Ruhe austarieren konnte. In der Aufnahme steckt daher viel Reportagecharakter und letztendlich auch viel Glück.
Das Licht vor dem Bug ist sicherlich ausgefressen - ohne Diskussion. Dana hat richtig erkannt, daß die Sonne bereits sehr tief stand. Die Aufnahme entstand um 16:45 Uhr, und um ~17:30 Uhr beginnt in Kambodscha aufgrund der Äquatornähe bereits die Nacht. Die Aufnahme geht aus einer etwas höheren Position als das Motiv direkt gen spiegelnder Wasseroberfläche, wo sich der Himmel wiederspiegelt.
Wäre es anders möglich gewesen? Abgesehen von der eher reaktiven Aufnahmesituation her, die einen manuellen Eingriff in die Belichtungskorrektur unmöglich machte (Kamera war eh zum größte Teil der Zeit auf -0,7EV eingestellt), bieten m.E. heutige Kameras nicht den Blendenumfang, der hier nötig gewesen wäre. Selbst wenn noch weiter korrigiert worden wäre, wäre ich gefahr gelaufen, daß dann das Motiv oder der Hintergrund heftig unterbelichtet gewesen wäre.
Hätte ich es anders haben wollen? Eigentlich nicht. Gerade das Licht hebt den Bug nochmals aus dem Wasser. Wäre hier ein Grauton, drohte m.E. das Bild ein wenig zu versumpfen.
Daß der Bug noch soweit aus dem Wasser ragt, hat diverse Gründe. Zum einen sind südostasiatische Frauen oftmals mit einer Knabenfigur geschlagen: klein und sehr zierlich. Daher sollte man selbst schlanke Europäerinnen nie in einen Klamottenshop schicken, wo i.d.R. Einheimische einkaufen, denn dort passen sie selten in die größten Hosenmodelle rein. Das führt dann u.U. zu dem überraschenden und ungewohnten Gefühl, dick zu sein. Des weiteren sich die Boote recht dickwandig, aus einem Stamm gearbeitet und recht lang. Kein Wunder, daß das Fliegengewicht an der Bugspitze keinen Einfluß auf die Lage des Bootes im Wasser hat.
Dat Ei
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