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Alt 12.05.2008, 22:59   #11
der_knipser
 
 
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Ein paar Zahlen:
Ein Fernglas 8x56 hat eine 8-fache Vergrößerung und einen Objektivdurchmesser von 56 mm.
Teilt man 56/8 erhält man den Durchmesser der Austrittspupille = 7 mm. Das ist der oben beschriebene sichtbare Lichtkreis. Die menschliche Pupille vergrößert sich in der Dämmerung auch etwa bis 7 mm. Mit dem 8x56 hat man also ein Nachtglas ohne sichtbaren Helligkeitsverlust. Eine größere Austrittspupille macht keinen Sinn, weil das Auge nicht mehr Licht reinlässt.
Typische Nachtgläser sind 9x63, 8x56, 7x49, 6x42, alle mit 7 mm Austrittspupille.
Taggläser sind z.B. 8x30 mit einer Austrittspupille von 30/8 = 3,75 mm. Solange es hell genug ist, und sich Pupille nicht über dieses Maß vergrößert, bringt ein Nachtglas am Tage keinen Helligkeitsgewinn, sondern nur mehr Gewicht.
Bei vielen Gläsern ist auch die Lichtstärke angegeben. Sie errechnet sich aus dem Quadrat der Austrittspupille, also 7x7 =49 bzw. 3,75x3,75 =14.
Sogenannte Taschengläser 8x20 haben eine Lichtstärke von 6,25.

Die Vergrößerung eines Fernglases kann man nicht exakt mit einer Fotobrennweite vergleichen.
In der Fotografie entspricht ein "Normalobjektiv" etwa der Bilddiagonale des Films.
Beim Kleinbild also ca. 45 mm, bei APS-C ca. 30 mm, bei Rollfilm 6x9 ca. 105 mm.
Der Blickwinkel dieser Objektive gibt ungefähr das natürliche Gesichtsfeld beim normalen Sehen wieder. Und das ist mathematisch nicht sehr genau bestimmt.
Wenn man die Normalbrennweite mit der Vergrößerung des Fernglases multipliziert, erhält man in etwa die Brennweite, die ein ähnliches Bild erzeugt. Ein 8-faches Glas entspricht somit etwa 200-250 mm Brennweite an APS-C.
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Gruß
Gottlieb

Geändert von der_knipser (12.05.2008 um 23:02 Uhr)
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