Das ist schnell erklärt: innenfokussierte Objektive (wie das Tamron) verkürzen ihre Brennweite bei naher Fokussierung. Aufgedruckt ist jedoch die Brennweite bei Fokussierung gegen unendlich. Auszugsfokussierte Objektive tun dies nicht, werden beim Fokussieren dafür länger.
Nun ist es so, daß diese Tatsache vor allem bei sog. Superzooms besonders stark ins Gewicht fällt, wie hier schön zu sehen ist. D.h. bei so kurzem Aufnahmeabstand verkürzt sich die Brennweite von Superzooms drastisch, in diesem Beispiel offensichtlich recht deutlich unter die 210mm des Vergleichsobjektivs.
Auf diese "Problematik" (so man es als Problem sehen will) weise ich regelmäßig hin, wenn die Frage nach Superzooms gestellt wird. Die haben bei Fokussierung gegen unendlich die aufgedruckte Brennweite (kannst du ja auch mal vergleichen), im Nahbereich jedoch deutlich weniger. Bei Mhohner waren diese Werte (also Brennweite bei Nahfokussierung) mal angegeben, jedoch sind diese Angaben mittlerweile leider verschwunden. Jedenfalls gab es da Kandidaten, die ihre Brennweite mal locker halbiert haben. Ähnliches dürfte hier auch der Fall sein. Darum: wenn max. Vergrößerung/Brennweite im Nahbereich gefragt ist (z.B. im Zoo, bei Portraits, Nahaufnahmen...): Finger weg von innenfokussierenden Superzooms und lieber ein "richtiges" Tele nehmen.
Allerdings könntest du mit dem Tamron auch noch näher ran (hast dich bei dem Vergleich offensichtlich an der Nahgrenze des Ofenrohrs orientiert). Das schafft laut Tamron einen max. Abbildungsmaßstab von 1:2,9, das Ofenrohr nur 1:4. Nur musst du dafür mit dem Tamron auch deutlich näher ran.
Natürlich merkt man das eher im direkten Vergleich mit anderen Objektiven, darum wird das vielen Superzoombenutzern gar nicht auffallen und es auch nicht weiter kümmern.
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Gruß Jens
Geändert von Jens N. (24.12.2007 um 17:51 Uhr)
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