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Zitat von termic
Ich habe dieses Objektiv auch und kann die hier geschilderten Fokusprobleme nicht recht nachvollziehen. Zumindest mein Exemplar macht diesbezüglich keine Schwierigkeiten. Der AF ist schnell und trifft in den allermeisten Fällen sicher.
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Glückwunsch, da scheinst du die berühmte Ausnahme erwischt zu haben

Dazu mal 'ne Frage: wie sieht es mit Spiel im Fokusgetriebe aus, kannst du den Fokusring nach erfolgtem AF noch hin und her bewegen und wenn ja, wie viel ungefähr? Vielleicht ist dein Exemplar noch nicht so ausgeleiert - konstruktionsbedingt wird das aber leider irgendwann passieren.
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Auch die Aussage, daß zwischem diesem Objektiv und den "großen" 2.8ern "Welten" liegen, finde ich überzogen.
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Hattest du mal ein Tele mit f2,8 durchgängig an der Kamera (ich meine ein gutes, nicht so ein uralt-Sigma o.ä., z.B. einen Weißen Riesen)? Das SIND Welten: Kontrast, AF-Geschwindigkeit, Verarbeitung, Bokeh, Schärfe ab Offenblende ... alles kein Vergleich. Sonst müssten alle Leute, die mehr als das 10 fache für so ein Objektiv ausgeben, alle schwer einen an der Waffel haben
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Ich weiß zwar nicht, wie teuer das Sigma seinerzeit war, aber es war - bei dieser Lichtstärke und Bauqualität - ganz bestimmt nicht billig.
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Zur Bauqualität hatte ich ja schon gesagt: von aussen ganz nett, innen die reinste Fehlkonstruktion (ich fürchte aber die Fokusübertragung per Stange ist bei frontfokussierenden Schiebezooms immer etwas problematisch). Ich kenne den damaligen Neupreis auch nicht, mit nicht durchgängiger Lichtstärke zählt es aber zu den consumer-Teles und wird irgendwo zwischen den f4-5,6 und den durchgängig f2,8er Objektiven gelegen haben. Der derzeitige Gebrauchtpreis (75 € sind momentan tatsächlich eher die Regel als die Ausnahme) ist natürlich auch ein Tribut an die Kompatilitätsproblematik - der Kauf dieses Objektivs ist leider oft das reinste Glücksspiel, da -obwohl das immer wieder behauptet wird- auch die Seriennummer kein eindeutiger Hinweis zu sein scheint.
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Das von Jens angeführte Cosina habe ich ebenfalls; zwischen diesem und dem Sigma liegen allerdings Welten, was die Abbildungsleistung betrifft.
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Wenn das Sigma exakt fokussiert, ist es offen schon erstaunlich scharf, ja. Da scheint das Cosina nicht mithalten zu können (ich lege mich da aber noch nicht fest, weil ich das Cosina bisher nicht ernsthaft benutzt oder getestet habe). Wenn das Sigma aber nicht trifft, sind die Ergebnisse bei größeren Öffnungen schlicht unbrauchbar. Letztendlich steht und fällt die Schärfe eines Objektivs mit der Fokusgenauigkeit, das ist z.B. der große Vorteil des Ofenrohrs. Siehe Justus' Beiträge, ich kann mich an ähnliche Diskussionen mit ihm erinnern
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Und warum soll ein 67er Filtergewinde von Nachteil sein? Ein Polfilter wird man bei einem Tele eher nicht verwenden, und ein Skylight/UV-Filter ist eh unnötig wie ein Kropf.
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Ich verwende in dem Brennweitenbereich eigentlich ganz gerne Polfilter und es gibt auch noch andere Filter als Pol-, UV- und Skylight. Graufilter z.B. oder Farbkonversionsfilter für die Analogfotografie (da ich auch gelegentlich analog fotografiere und da sicher nicht der einzige bin, spielt auch das noch eine Rolle). Es gilt einfach: je kleiner die Filter, desto günstiger. Es spricht aber auch für die Kompaktheit des Objektivs (und bei ansonsten gleichen Leistungen ziehe ich immer das kompaktere Objektiv vor). Dazu kommt: 67mm ist bei Minolta (genau wie 52 und 58mm) absolut ungewöhnlich - es gibt kein einziges Objektiv von Minolta mit diesem Gewinde wenn ich mich nicht irre. Es ist immer angenehm, ein Filter ohne nervige Adapter für verschiedene Objektive nutzen zu können, was dann bei 67mm eher nicht geht. Es gibt allerdings einige Minolta Objektive mit 62mm. Darum sehe ich das als Vorteil, andere mögen das für unbedeutend halten. Aber ich denke zumindest darauf hinzuweisen ist nicht falsch.
Das Bild ist zwar verkleinert und daher wenig aussagekräftig, man kann aber an dem Kettenhalsband axiale CA erkennen - eine Schwäche, unter der das Ofenrohr z.B. extrem leidet. Das Sigma ist was Farbsäume angeht eigentlich erstaunlich gut (besser als das Ofenrohr), aber hin und wieder gibt es auch hier speziell im Bokeh diesen grünen Schimmer wie in deinem Beispiel zu sehen. Man muß aber auch dazu sagen, daß so eine Kette Farbsäume geradezu provoziert. Trotzdem: mit einem Weißen Riesen z.B. wäre das nicht oder wesentlich weniger stark zu sehen und bei solchen Feinheiten zeigen sich dann die Unterschiede, selbst bei dieser Bildgröße.
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Ich kann jedem, der nicht gerade 600, 1200 oder mehr Euros für ein 2.8er Zoom ausgeben kann oder will, nur empfehlen, beim Sigma zuzuschlagen, sofern er ein digital-taugliches Exemplar ergattern kann.
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Dem will ich gar nicht pauschal widersprechen: das Sigma KANN sehr gut sein (vor allem gemessen am Preis), es ist aber leider auch nicht perfekt und man sollte seine Schwächen, bzw. die Stärken der Alternativen kennen. Das kann Enttäuschungen vorbeugen

So Jubelarien erreichen eher das Gegenteil.