Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 08.02.2004, 11:49   #4
Dimagier_Horst
 
 
Registriert seit: 08.09.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 18.423
Hallo Erich, das ist eine alte japanische Tradition, die noch aus Zeiten Anfang des 20. Jahrhunderts kommt. Zu dieser Zeit galt Deutschland als aufstrebende Industrienation als Gegengewicht zu den traditionellen Kolonialmächten. Japan war in einer ähnlichen Rolle im asiatischen Raum und daher galt Deutschland als Vorbild. Deswegen wurden viele Japaner nach Deutschland geschickt, um hier ausgebildet zu werden. USA, als mögliche Alternative, kam wegen ihrer Kanonenbootpolitik nicht in Frage. Aus dieser Tradition heraus orientieren sich viele japanische Firmen auch heute noch an den hiesigen Ansichten. Um Minolta jetzt nicht in Bedrängnis zu bringen, berichte ich von der Automobilindustrie, die anfänglich nicht sicher war, unter welchen Marken sie inEuropa auftreten sollten. Das war ganz pragmatisch: Auf dem Trierer Hauptmarkt wurden einfach einige Modelle unterschiedlicher Hersteller zur Schau gestellt, und die Japaner haben einfach nur zugehört. So stand ein Bäuerchen vor einem dieser damals mehr kugeligen Gefährte und wunderte sich: "Dat sun Autos?". Sein Nachbar, ein Winzer aus dem Ruwertal, kroch um ein anderes Fahrzeug und staunte nicht schlecht: "Mit su bishi Blech!". Dies war der Anfang des Erfolgs japanischen Autobaus. Dem konnte die Telekommunikatiomsindustrie nicht nachstehen. Mitten auf dem Stuttgarter Wasen fanden sie ihr Publikum. "Hän dy koi Schnur?" rief es fragend aus dem erstaunten Publikum, eine neue Gattung tragbarer Sprechapparate ward kreiert. Und so machte es auch M. M. ging in das Herz deutscher Innovation: München. Dort verteilten sie drei Kameras ohne Namen unter den Marktweibern, worauf die vierte mit böser Stimme harschte: "A oans!".
__________________
Hinfallen, aufstehen, Krönchen zurechtrücken, weitergehen...
Make Labskaus great again!
Glenroses Kentucky Stinger
Dimagier_Horst ist offline   Mit Zitat antworten