Also, die Mittelformat Optiken sind genau so wenig für Digital optimiert, wie die (meisten) KB. Da es aber bei guten (nur mal so als Beispiel das 1,8-50 oder 2,8-105 Macro von Nikon) Objektiven nicht wichtig ist, ob diese für analoges oder digitales Fotografieren entwickelt wurden sondern sie sowohl an analogen als auch an digitalen Kameras hervorragende Ergebnisse liefern ist das Ganze (digital optimiert oder nicht) nur von untergeordneter Bedeutung. Die speziellen Digitalobjektive bringen (bis jetzt zumindest) nichts mehr an Qualität als die "analogen" sind nur meist kleiner und billiger. Und dafür eben Analog gar nicht mehr einsetzbar.
Ich habe schon einmal mit einem Digiback (allerdings nicht von PhaseOne) an meiner Mamiya 645 Super gearbeitet. Für die Tagesmiete hätte ich mir schon bequem eine A1 kaufen können. Aber da der Kunde das bezahlt hat, war es mir egal. Das Arbeiten damit ist für Amateurfotografen absolut unsinnig. Davon konnte ich mich aus ersten Hand überzeugen.
Der Chip in dem Back (von Jenoptik ehemals "Carl Zeiss Jena" also "made in Germany" das ganze) war von Phillips und hat eine Größe von 4 x 4 cm (Also auch hier ein Crop- Faktor) Und bei der Größe hat er eine physikalische Auflösung von etwa 6MP. Ja, nur 6MP. Da ist natürlich von Rauschen gar nichts mehr zu sehen. Aber seine Qualitäten spielt er erst aus, wenn man im Mehrpass- Modus arbeitet, d.h. das gleiche Foto wird in mehreren Abtastvorgängen aufgenommen, so das man bei 4-Pass auf 24MP kommt. Das ergibt natürlich eine ganz andere Bildqualität als man es von"bezahlbaren" Systemen wobei hier jetzt auch alle KB- Ähnlichen DSLR bis einschließlich der EOS 1DS gemeint sind, gewohnt ist. Da das Digiback keinen eigenen Speicher hat muß es permanent mit einem Laptop verbunden sein, der die Funktion der CF- Karte übernimmt. Bei dem Back, das ich hatte musste der Laptop auch noch ein Apple sein, da die Software nicht unter Windows läuft. Das man so keine "Action" Fotos machen kann sondern ausschleßlich unbewegte Studo- Motive fotografieren kann, ist ja wohl klar. Allein schon wegen der vielen Kabel von und zur Kamera.
Die Qualität ist natürlich bombastisch, aber das Handling ist eine einzige Katastrophe. Das ist pure Arbeit und kein bisschen Vergnügen. Also absolut gar nichts für Amateure, selbst wenn man die 15000€ - 20000€ locker machen könnte, die so eine Digitale MF Ausrüstung kostet.
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Lebe lange und in Frieden.
Vulkanischer Gruß, Sternzeit 2416,7
Photopeter
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