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Alt 01.04.2007, 14:15   #2
bleibert
 
 
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Zitat von austriaka Beitrag anzeigen
Hier bei euch habe ich den Tipp bekommen, Bilder immer erst ganz am Ende des Bearbeitungsprozesses zu schärfen.
Eigentlich ganz logisch, als RAW-Neuling habe ich es aber falsch gemacht.
So logisch ist es eigentlich auch nicht. Logischer wäre eine zwei- bis dreistufige Schärfung:

1. Stufe: Schärfung bei der Raw-Konvertierung oder direkt nach der Raw-Konvertierung
Hierbei wird die "technisch" Bedingte Unschärfe der Farbinterpolation ausgeglichen. Das Raw-Bild liegt ja noch in Form des Mosaik-Filters vor, enthält also keine RGB-Pixel, sondern R-, G-, und B-Pixel. Diese werden im Raw-Konverter zu RGB-Pixeln zusammengerechnet. Da das entstehende RGB-Bild quasi eine Durchschnittsberechnung ist, kann es auch nicht "pixelscharf" sein, da ein RGB-Pixel aus mehreren einzelnen R-, G- und B-Pixeln errechnet wird. Diese erste Schärfung gleicht also diese technisch bedingte Unschärfe aus, und stellt eine Art Urzustand her. Die Schärfung sollte so dosiert sein, dass das Bild ohne sichtbare Schärfungsartefakte, wie Halos, bleibt.

2. Stufe: Kreative Schärfung (optional)
Hier wird nun motivabhängig geschärft, beispielsweise bei einem Portrait gezielt die Augen und Lippen. Die Schärfung erfolgt hier nach Augenmaß und Geschmack und soll exakt die später im Bild gewünschte Schärfe repräsentieren.

3. Stufe: Schärfung in Hinblick auf die Ausgabe
Hierbei gilt es, das bis jetzt erzielte Ergebnis zu bewahren, und die bei der Ausgabe, die ja eventuell auch eine Skalierung miteinschließt, eingeführte - wiederum auf technischen Gegebenheiten beruhende - Unschärfe zu kompensieren. Beispielsweise muss ein Bild für die Ausgabe im Druck anders geschärft werden, als für die Bildschirmausgabe.
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Viele Grüße, Dennis.

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